Um 10: DAX will die 11.000 hinter sich lassen – Politik muss raus aus der Sackgasse

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Überall wo die Politik streitet, leidet das Wachstum. In den USA ist ein Stillstand in den Regierungsgeschäften bis März nicht mehr auszuschließen. Und umso mehr sich die politischen Gegner in die Sackgasse begeben, desto stärker werden die negativen Effekte auf die Realwirtschaft zu spüren sein, und das wird auch die Börse mit fallenden Kursen quittieren.

Gleiches gilt für das Thema Brexit. Es braucht jetzt Entscheidungen und nicht noch mehr Zeit. Auch hier drückt die Unsicherheit über die Zukunft Großbritanniens auf die Stimmung, sorgt für Zurückhaltung bei Investitionen in der Wirtschaft und bei Investoren am Aktienmarkt.

Und über allem thront der Handelsstreit, wo sich die USA und China möglicherweise auch schon in einer Sackgasse befinden. Auch wenn es schwerfällt, müssen sich die Anleger jetzt auf die Berichtssaison konzentrieren, wo sich zumindest etwas bewegt. Die Zahlen fallen bislang gemischt aus. Das zeigt, dass die Erwartungen wahrscheinlich insgesamt noch etwas zu hoch waren und sind.

Trotz der Hängepartie in der Politik und einer gemischt verlaufenden Berichtssaison konnte der Deutsche Aktienindex die 11.000er Marke bislang verteidigen. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich der Schwung vom vergangenen Freitag im Lauf der Woche nach oben fortsetzen kann. Dazu braucht die Börse jetzt aber klare Signale aus der Politik.

Jochen Stanzl

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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