Vom Crash-Guru, einer Pleite der USA und einem vernünftigen Anlagekonzept

Die Bullen hatten diese Woche im DAX wirklich Grund zur Freude. Deutschlands wichtigstes Börsenbarometer konnte endlich nach monatelangem Gezerre ein neues Jahreshoch markieren. Gratulation! Nun überschlagen sich schon wieder die Analysten mit ihren Einschätzungen, wie es wohl weitergehen wird und wie viel Potenzial der Markt noch nach oben haben wird. Der Begriff „Fehlsignal“ wird in diesem Zusammenhang aber nicht in den Mund genommen. Aber ich will mich gar nicht mit der Charttechnik aufhalten, sondern lieber wieder auf das Wesentliche zurückkommen: Die unverändert labile Situation an den Finanzmärkten, auch wenn diese augenscheinlich für viele sich als derzeit gut anfühlt.

Warnende Worte aus Asien

Am gleichen Tag, an dem der DAX ein neues Jahreshoch erkletterte, gab es aus Asien mahnende Worte von Marc Faber hinsichtlich einer neuen Kreditblase. Und er ist nicht der einzige, der die Anlegerschaft warnt. Auch Warren Buffet sieht dunkle Wolken am Finanzhorizont aufkommen. Beide, Faber wie Buffet warnen vor (US-)Staatsanleihen. Auf einer Investorenkonferenz im südkoreanischen Seoul warnte Marc Faber dieser Tage vor einer neuen Kreditblase.

Die Staaten würden im Moment zu viel Geld drucken und zu viel Liquidität erzeugen, waren seine klaren Worte. Und er formuliert es noch drastischer: In ein paar Jahren droht speziell den USA der Schulden-Zusammenbruch. "Ich garantiere Ihnen, der amerikanische Staat wird bankrott gehen", sagte er jüngst gegenüber einer US-Nachrichtenagentur. Das sei zu 100 Prozent sicher. Zwar nicht in der nächsten Zeit, aber in spätestens in zehn oder fünfzehn Jahren sei es so weit, so der gebürtige Schweizer weiter.

Kursziel des US-Dollar langfristig: Null

Ich halte Marc Faber für einen der besten Investment-Experten der Gegenwart. Er war so ziemlich der einzige, der letztes Jahr im Herbst ganz klar den Zusammenbruch des Euro und speziell den von Griechenland für dieses Frühjahr angekündigt hat. Beispielsweise im November auf einer Investorenkonferenz in London. Und es kam so. Auch wenn Faber gerne von den Medien wirksam als „Crash-Guru“ bezeichnet wird, er lag bisher selten daneben.

Er geht jetzt sogar soweit und sieht den US-Dollar langfristig gen Null gehen. Ja Sie lesen richtig. Kurzfristig prophezeit zwar Faber dem Greenback ein Comeback, weil es bald zu einer Zinswende käme (er glaubt an eine Leitzinserhöhung schon in den kommenden drei Monaten), aber langfristig wird der Dollar gen Null gehen. Schuld daran sei der Abwertungs-Wettlauf der Währungen. "Sieger ist, wer am schnellsten bei null ist“, sagte er in diesem Zusammenhang jüngst dem Handelsblatt. Und die Amerikaner hätten gute Chancen zu gewinnen…

Vergessen Sie bitte Staatsanleihen!

Und noch etwas Wichtiges teilte uns Faber mit: Für die nächsten zehn Jahre, angesichts der massiven Verschuldungskrise, keine Anleihen kaufen. Ich selbst kann dieses auch immer nur wieder schreiben. Vergessen Sie bitte Staatsanleihen! Wer will bei einer zehnjährigen US-Anleihe eine 2,5 Prozent-Rendite? Machen Sie es wie der „Crash-Guru“. Investieren Sie in Blue-Chips und vor allem in Edelmetalle! In Gold oder Silber.

Profitieren Sie von der immer noch weiter laufenden Rohstoff-Hausse. Denn diese wird von einem schwachen Dollar, der expansiven Geldpolitik der Notenbanken, den weiterhin begründeten Inflationsängsten und einer hohen Nachfrage aus den Emerging Markets genährt. Das hat nichts mit einer Blase zu tun! Seien Sie sich dessen bitte bewusst.

Seien Sie vorausschauend und nehmen Sie Gold als Absicherung gegen schwere makroökonomische Erschütterung in ihr Portfolio auf. Es wird sich langfristig bezahlt machen. Edelmetalle und insbesondere Gold gehören in jedes vernünftige Anlagekonzept.

take care,

Ihr Goldfinger