Heard in New York: Deutliche Kursverluste an Wall Street, Bank of America unter Druck

Am 23. Jahrestag des 1987er-Crashs ging es an der Wall Street mit den Kursen kräftig nach unten. Am „schwarzen Montag“ hatte der Dow Jones seinerzeit knapp 23 Prozent verloren. So schlimm war es heute zwar nicht, dennoch verloren die Indizes recht deutlich an Boden. Neben den zahllosen Quartalszahlen drückte auch eine unerwartete Zinserhöhung der chinesischen Notenbank auf die Stimmung. Ein Pressebericht, demzufolge die Bank of America möglicherweise Hypothekenanleihen zurückkaufen, sorgte dafür, dass sich die Verluste noch ausweiteten. Der Dow Jones verlor 1,5 Prozent und schloss mit 10.979 Punkten unter der 11.000er-Marke. Der S&P 500 gab um 1,6 Prozent auf 1.166 Zähler nach. Der NASDAQ verlor 1,8 Prozent auf 2.437 Punkte.

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Bank of America im Fokus

Im Blickpunkt stand heute vor allem die Bank of America. Nicht nur wegen der Quartalszahlen, die bereits vor Handelsbeginn veröffentlicht wurden (siehe „Before the Bell“). Dabei konnte die größte Bankgesellschaft der USA die Erwartungen der Analysten übertreffen. Und so lag die Aktie zeitweise auch leicht im Plus. In den letzten beiden Handelsstunden ging es aber drastisch bergab. Wie das Wall Street Journal berichtet, wollen die Allianz-Tochter Pimco, der Vermögensverwalter Blackrock und die Federal Reserve Bank von New York die Bankgesellschaft dazu zwingen, gebündelte Hypothekenanleihen im Wert von 47 Mrd. Dollar zurückzukaufen. Diese waren seinerzeit von der Hypothekenbank Countrywide Financial ausgegeben worden, welche die Bank of America nach der Finanzkrise im Jahr 2008 übernommen hat. Die Aktie der Bank of America verlor daraufhin gut 4 Prozent und zog den gesamten Markt mit nach unten.

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Goldman Sachs überrascht mit Milliardengewinn

Positiv überraschte dagegen Goldman Sachs. Zwar lag der Gewinn mit 1,9 Mrd. Dollar deutlich unter dem Vorjahresergebnis von 3,2 Mrd. Dollar, damit übertraf die US-Bank aber klar die Erwartungen. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 2,98 Dollar, während Analysten nur ein Ergebnis von 2,28 Dollar je Aktie erwartet hatten. Die Gesamterträge lagen mit 8,9 Mrd. Dollar ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres und übertrafen ebenfalls die Erwartungen von 7,9 Mrd. Dollar. Dabei gingen die Erlöse im wichtigsten Handelsgeschäft, dem wichtigsten Segment, um 36 Prozent auf 6,4 Mrd. Dollar zurück. Die Aktie von Goldman Sachs konnte gegen den schwachen Markt zulegen und gewann rund 2 Prozent.

Yahoo schlägt Gewinnerwartungen

Nach Handelsende legte Yahoo seine Ergebnisse vor. Der Internetkonzern erzielte im dritten Quartal einen Nettogewinn von 396,1 Mio. Dollar oder 29 Cents je Aktie, nach nur 186,1 Mio. Dollar bzw. 13 Cents je Aktie im Vorjahr. Allerdings ist in diesem Ergebnis ein außerordentlicher Ertrag aus dem Verkauf von HotJobs enthalten. Das bereinigte Ergebnis belief sich auf 16 Cents je Aktie. Der um TAC-Kosten bereinigte Nettoumsatz lag mit 1,12 Mrd. Dollar knapp unter dem Vorjahreswert von 1,13 Mrd. Dollar und damit auch leicht unter den Analystenschätzungen. Beim Gewinn konnte Yahoo die Erwartungen dagegen schlagen. Analysten hatten im Vorfeld nur ein EPS von 15 Cents erwartet. Die Yahoo-Aktie, die im regulären Handel fast 3 Prozent verlor, gewinnt nachbörslich rund 1,5 Prozent.