Osram: Übung macht den Meister

Bildquelle: Pressebild OSRAM Licht AG

Am Donnerstagabend war es mal wieder so weit. Osram (WKN: LED400 / ISIN: DE000LED4000) wartete mit einer weiteren Gewinnwarnung auf, was die im MDAX gelistete Osram-Aktie entsprechend in die Tiefe drückte. Am Freitag war es jedoch schon wieder Zeit für eine Stabilisierung. Die Frage bleibt allerdings, ob diese von Dauer sein wird.

Genauso wie andere Unternehmen bekommt auch Osram die anhaltende Marktschwäche in der Automobilindustrie zu spüren. Außerdem wurden Probleme im Geschäft mit der Allgemeinbeleuchtung und bei mobilen Endgeräten ausgemacht. Dem Unternehmen macht vor allem die Schwäche in China zu schaffen. Eine Folge der weltweiten Konjunkturabkühlung.

Im Geschäftsjahr 2018/19 (Ende September) sollen die Umsatzerlöse im fortgeführten Geschäft um 11 bis 14 Prozent schrumpfen, nachdem zuvor ein Umsatzwachstum zwischen 0 und 3 Prozent in Aussicht gestellt worden war. Die bereinigte EBITDA-Marge wird bei 8 bis 10 Prozent gesehen (vorher: 12 bis 14 Prozent). Zudem soll der Free Cash Flow negativ sein (-50 bis -150 Mio. Euro (vorher: positiver Free Cash Flow im mittleren zweistelligen Millionenbereich).

Als Reaktion hat das Management unlängst Sparmaßnahmen angekündigt, allerdings müssten Anleger einiges an Geduld mitbringen, um auf die Effekte dieser Einsparungen zu warten. Durch verschiedene Initiativen soll bis 2021 die jährliche Kostenbasis nachhaltig um über 200 Mio. Euro abgesenkt.

Die Osram-Aktie konnte sich am Freitag ein wenig erholen. Allerdings ist es derzeit nicht abzusehen, dass eine große Erholungsrallye einsetzen sollte. Zumal aktuell mit Opto Semiconductors ausgerechnet ein Bereich schwächelt, der zeitweise Osram positive Nachrichten bescheren konnte. Selbst die mögliche Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle Group konnte der Osram-Aktie nur kurzfristig etwas Auftrieb verleihen.

FAZIT. Osram teilte vor kurzem mit, vertiefte Gespräche mit den Interessenten zu führen. Es sei derzeit jedoch nicht abzusehen, ob eine Übernahme zustande kommt. Auch ein Scheitern der Gespräche sei möglich. Nach der neuesten Gewinnwarnung und den anhaltenden Kurskapriolen der Osram-Aktie sind weitere Fragezeichen zu dem möglichen Deal hinzugekommen. Entsprechend sollten auf Sicherheit bedachte Anleger mit möglichen Osram-Engagements warten, bis in Sachen Übernahme mehr Klarheit herrscht, Fortschritte bei den Einsparungen abzusehen sind oder eine Marktstabilisierung beobachtet werden kann.

Anleger, die jedoch auf einen Aufwärtstrend der Osram-Aktie setzten und sogar überproportional von steigenden Kursen des MDAX-Wertes profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: HX4V7S / ISIN: DE000HX4V7S9) auf der Long-Seite an. Skeptiker haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: HX8RXH / ISIN: DE000HX8RXH7) die Gelegenheit auf fallende Kurse der Osram-Aktie zu setzen.

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