So muss ein DAX-Chart aussehen, oder?

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Eine positive DAX-Woche (ISIN DE0008469008 | WKN 846900) konnte den März hauchdünn in das positive Terrain bringen. Die Probleme sind jedoch noch lange nicht vom Tisch. In der Vorwochenanalyse betitelte ich den Handelsverlauf “Zwischen FED-Ernüchterung und Brexit-Unsicherheit”. Letzteres hielt in dieser Woche an, denn es gab trotz vielfältiger Vorschläge keine Mehrheit im britischen Parlament. Es ist somit weiterhin unklar, ob ein harter oder weicher Brexit folgt. Als neuer Termin ist der 12. April ein Entscheidungs-Datum – bis dahin tagt und stimmt das Parlament in Großbritannien noch einiges ab. Damit verbunden wird dann auch die Frage der Kosten für die Wirtschaftssysteme und Länder geregelt werden.

 

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Trotz dieser Unsicherheit dominierten die Plustage im Wochenverlauf leicht, wobei es zu keinen großen Schwankungen am Markt kam. Wie die Auflistung der einzelnen Handelstage zeigt, war die Volatilität mit 147 Punkten Schwankungsbreite am Dienstag am Größten, der stärkste Tag indessen war der Freitag:

 

 

Der Tiefpunkt vom Wochenstart kam nicht von ungefähr und war mein Favorit in der vergangenen Analyse. Dazu schrieb ich:

Die 11.320 bzw. der Bereich bis 11.270 kommt uns sicherlich noch bekannt vor und stellt im 4-Stundenchart, nach dem Verkaufssignal zur Wochenmitte, eine mögliche Unterstützung dar.

 

 

Soweit hielt dieser Bereich den Bären stand und bildete, wie in der Wochenzusammenfassung ersichtlich, die Unterstützung erneut aus. Dem trauten einige Trader anfangs nicht, denn der Markt löste sich nicht sehr weit davon und pendelte mehrfach in einer engen Range knapp über dieser Unterstützung.

 

Letztlich dominierten die Bullen und konnten im Stundenchart einen recht sauberen Trendkanal durch die ganze Woche hindurch etablieren. Sogar ein Schluss auf Wochenhoch gelang, wenn man die Indikationen von XTB hier zugrunde lege:

 

 

Im Gleichklang mit der Wall Street wurden hier somit rund 1,5 Prozent Wochenaufschlag erzielt. Nun ist im aktualisierten 4-Stunden-Chart die Unterstützung beim Deutschen Aktienindex deutlich zu sehen. Sie war in diesem Kalenderjahr bereits mehrfach Auflagepunkt und damit im Visier der Marktteilnehmer:

 

 

Ausgehend von diesem Chartbild ist es nun wichtig, mögliche Ziele ins Auge zu fassen. Hier erscheint der Bereich um 11.620/40 spannend zu werden, da wir hier in den letzten Wochen mehrfach verharrten und größere Bewegungen einleiteten:

 

 

Dies wäre somit das bullishe Ziel aus der laufenden Bewegung. Als notwendige Bedingung ist die Fortführung des Aufwärtstrends zu sehen, den man schematisch an den Tiefs der einzelnen Kerzen im 4-Stunden-Chart anlegen kann:

 

 

Damit würde das Chartbild fast wie im Lehrbuch aussehen. Doch halten sich die Marktteilnehmer daran? Wie schnell sich die Situation ändern kann, haben wir erst vor zwei Wochen erlebt. Direkt zur bzw. nach der FED-Sitzung kam es zu einem Richtungswechsel und Ernüchterung am Markt. Dies kann jederzeit wieder passieren und macht den Börsenhandel letztlich erst spannend.

Konkret wäre für mich die “gute Laune” abgesagt, wenn dieser Trend bricht. Zudem kann man horizontal weitere konkrete Marken definieren, an denen die Stimmung kippen könnte. Dazu nutze ich den Stundenchart.

Sie liegen bei 11.450 Punkten, dem Hochpunkt vom Dienstags-Handel und dann natürlich bei rund 11.400 Punkten – der großen Unterstützung aus Mitte März. Beides ist gelb im Stundenchart hier verankert:

 

An diesen Marken werde ich mich entsprechend positionieren und natürlich auch darüber auf meinen entsprechenden Kanälen berichten. Einen starken Einbruch sehe ich hier jedoch nicht. Erst jüngst hat das ifo-Institut wieder positive Signale nach außen transportiert, wie man auf wallstreet-online nachlesen konnte. Weitere feste Termine habe ich hier für Sie gefiltert:

  • Montag 11.00 Uhr Verbraucherpreise der EU
  • Montag 13.00 Uhr erneute Abstimmung zum Brexit im britischen Parlament
  • Montag 14.30 Uhr Einzelhandelsdaten USA
  • Montag 16.00 Uhr ISM-Index verarbeitendes Gewerbe USA
  • Mittwoch 16.00 Uhr ISM-Index nicht verarbeitendes Gewerbe USA
  • Freitag 14.30 Uhr Arbeitsmarktdaten USA

Schauen Sie daher auf die aktuellen Ticker sowie natürlich die Charts und legen Sie sich idealerweise vor der Marktbewegung entsprechende Szenarien zurecht. Ich hoffe, Ihnen dazu ein paar Anregungen gegeben zu haben.

 

Zwischen den Daten lesen Sie im Chat gerne den regen Austausch und die Ideen anderer Trader. Behalten Sie einen umfassenden Blick und kommen Sie gut in die neue Handelswoche.

Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)

 

 

Risikohinweis: Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.

 

 

andreasmuellerAndreas Mueller ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen u.a. auf wallstreet-online seit dem Jahr 2005 in den „Tages-Trading-Chancen“ ein und ist dort Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen. Auf markteinblicke.de analysiert er den DAX mit Hilfe der Charttechnik. Weitere Informationen erhalten Sie in seinem Facebook-Kanal und auf seinem Blog www.bernecker1977.de

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: Andreas Mueller / Pressefoto Deutsche Börse AG