Face Time – ran an den Hipster-Bart!

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Es gab schon Zeiten, in denen gefühlt alle Männer einen Bart trugen, und dies vor allem, weil er gerade total hip war: Der Vollbart, auch Hipster-Bart genannt, da er vor allem von einer speziellen Männergruppe, den Hipstern, getragen wurde. In jeder TV-Werbung und von jedem Plakat grinste einem ein bärtiger Hipster entgegen. Das ging solange, bis man das Gefühl hatte, dass alle Männer gleich aussehen. Das Stadtbild und die Werbung haben sich inzwischen wieder normalisiert und geblieben sind (fast) nur die Männer mit Bart, denen er auch wirklich steht und die gewillt sind, sich einer aufwändigen liebevollen Bartpflege zu widmen. Denn nichts schreckt Frauen mehr ab, als ein ungepflegter, kratzender Bart im Gesicht eines schönen Mannes.

Bärte wollen gehegt und gepflegt werden und dazu bedarf es spezieller Pflegeprodukte. Ob 3-Tage-Bart, 5-Tage-Bart, Schnurrbart oder Vollbart: Haut und Barthaare müssen vor, während und nach der Rasur entsprechend gepflegt werden, damit der Bart gut aussieht.

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Step by Step zum gepflegten Mann

  1. Pre Shave 

Die Pflege vor der Rasur ist die Grundvoraussetzung für einen schönen Bart, denn dieser wächst am besten auf gesunder, gepflegter Haut. Um die Haut zu reinigen, empfiehlt es sich, der Haut vor der Rasur ein Peeling zu gönnen oder mit einer Waschlotion sanft zu reinigen. Danach ist die Haut bereit zum Auftragen des Pre Shave Produktes zur Nassrasur, sofern Sie sich für diese entschieden haben. Dazu gibt es viele Alternativen wie Rasieröl, optimal zum Einweichen der Barthaare, Rasierseife oder Rasiercreme zum Schlagen von frischem Rasierschaum, durchsichtiges Rasiergel, ideal zum Rasieren der Konturen oder den fertigen Rasierschaum aus der Sprühdose für Eilige.

  1. After Shave

Nach der Rasur ist ebenfalls die richtige Pflege angesagt. Um die frisch rasierte Haut vor Irritationen und Rötungen zu schützen, muss ein After Shave Produkt in Form eines Rasierwassers, eines Balsams oder bei empfindlicher Haut in Form eines Moisturizers angewendet werden. Dies desinfiziert, reinigt und schließt die Poren der Haut.

  1. Gesichtspflege 

Zu jedem gepflegten Bart gehört auch eine gepflegte Gesichtshaut. Die Zeiten, in denen der Mann nur Wasser und Seife in sein Gesicht gelassen hat, sind vorbei. Der moderne Mann hat entdeckt, dass die Haut Feuchtigkeit, Pflege und Anti-Aging-Prophylaxe für einen schönen Teint und weiche Haut braucht. Also bitte cremen, cremen, cremen was das Zeug hält.

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  1. Rasurtechnik

Bei der Wahl der richtigen Rasurtechnik spielen die persönlichen Vorlieben, die Art des Bartes und die Haut eine Rolle. Die Trockenrasur geht schnell und einfach und eignet sich insbesondere für empfindliche und trockene Haut. Das Risiko für Schnittwunden ist mit der modernen Technik gleich null, weil die Klingen des Elektrorasierers perfekt geschützt sind.

Beim Nassrasieren ist das Ergebnis gründlicher und die Haut bleibt länger glatt. Dazu bieten sich verschiedene Produkte an: Systemrasierer mit einfach auswechselbaren Klingen, Rasierhobel mit nur einer Klinge, die günstig nachgekauft werden können, und als Instrument der Königsklasse: das Rasiermesser. Wer sich an die letztgenannte Technik wagen will, braucht unbedingt auch einen Rasierpinsel und eine Rasierschale, denn zu dieser Rasurtechnik passt nur selbstgeschlagener frischer Schaum.

  1. Bartpflege

Rund um die Bartpflege stehen dem Bartträger viele schöne Produkte zur Verfügung. Sei es ein Bartöl, das den Bart weich macht und zum Glänzen bringt, eine Bartpomade für Struktur und Halt des Bartes und ein Bartwachs für festeren Halt. Mit einem speziellen Bartshampoo lassen sich die Pflegerückstände schonend entfernen. Wie die Kopfhaare, wird auch der Bart mithilfe einer Bartbürste oder einem Bartkamm in Form gekämmt und gepflegt.

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  1. Barbershop 

Der Handwerksberuf Barbier (Bartscherer) besteht bereits seit dem 8. Jahrhundert. Ursprünglich bot der Barbier als Dienstleistung das Haareschneiden und trockene Rasieren an, aber auch Zahnbehandlungen gehörten zu diesem Beruf. Mit der Erfindung des Rasierhobels im 19. Jahrhundert begannen die Männer, sich selbst daheim zu rasieren und der Beruf des Barbiers verlor schnell an Bedeutung.

Heutzutage ist der Gang zum Barbier wieder aktuell wie nie zuvor und vor allem mit Genuss und Luxus verbunden. Der Mann darf sich im Barbershop etwas gönnen: eine Auszeit nehmen, sich pflegen lassen, etwas trinken und Männergespräche führen. Rasieren lassen vom Profi ist hip und der Mann von heute lässt sich gerne pflegen und verwöhnen. So wird der Barbershop als Kulteinrichtung nach traditionellem Vorbild immer beliebter und bietet ein ausgezeichnetes Wellnessprogramm für den Mann.


Kurz nachgefragt bei:
Micha Birkhofer, Inhaber von 1o1BARBERS. www.1o1barbers.com
Der Barbershop-Experte hat maßgeblich zur Etablierung der Barbershop-Kultur beigetragen. Er bietet anspruchsvollen Barbern einzigartige Produkte, Seminare, Einrichtung, Werkzeuge und Beratung rund um den Barbershop an.

Bild: Benedikt Walther/1o1Barbers

Warum sollte ein Mann in einen Barbershop gehen?
Weil er hier von Experten für Bart, Rasur und Männerhaarschnitt bedient wird. Als Mann geht man schließlich auch nicht zum Gynäkologen…

Wie erkennt man einen guten Barbershop?
Für mich sind Hygiene, Aufmerksamkeit und die Leidenschaft für das Handwerk am wichtigsten. Sauberer Arbeitsplatz, gereinigtes Werkzeug und frische Klingen – ein absolutes Muss. Mit gezielten Fragen und aufmerksamem Zuhören kann man auf Kundenwünsche eingehen. Dies kombiniert mit handwerklicher Perfektion: der perfekte Barbershop.

Welche Rasiertechniken werden dort angewendet?
Auf jeden Fall die klassische Variante: Heiße Kompressentücher zur Vorbereitung, Gesichtsmassage, mit einem Rasierpinsel aufgeschlagener Schaum, klassisches Rasiermesser sowie kalte Tücher, After Shave und Pflegeprodukte zum Abschluss.

Was ist das Wichtigste für einen schönen Bart?
Die tägliche Pflege mit speziellem Bartshampoo, Pflegeprodukten wie z. B. Bartöl und das Verwenden einer Bartbürste. Dazu der regelmäßige Besuch im Barbershop, wo der Bart wieder in Form gebracht wird.

Welche Bart-Styles sind gerade im Trend?
Die langen volumigen Vollbärte wird man nicht mehr so häufig sehen. Der Trend geht zum kürzeren Vollbart mit gepflegten Konturen – als Kontrast eventuell ein etwas längerer Oberlippenbart.

Wie sieht die Entwicklung von Barbershops in Deutschland aus?
Da die Konkurrenz unter den Barbershops immer größer wird, muss man sich von der Masse abheben, um weiter erfolgreich zu sein. In den letzten Jahren konnten wir das Comeback von klassischen Männerhaarschnitten mit kurzen Seitenpartien feiern. Dabei muss der Barbier mit elektrischen Haarschneidemaschinen umgehen können. Zukünftig wird wieder der Einsatz von Schere und Kamm gefragt sein, bei denen klassisch ausgebildete Friseure klar im Vorteil sind. Dienstleistungen rund um den Bart und die Rasur werden weiterhin gefragt sein.

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