Netflix fürchtet sich nicht

Bildquelle: Pressefoto Netflix

Netflix (WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061) selbst hat keine Angst vor Disney (WKN: 855686 / ISIN: US2546871060). Allerdings zeigt der Umstand, dass die Disney-Aktie jüngst auf ein Allzeithoch schoss, während die Anteilsscheine von Netflix kaum vom Fleck kamen, dass der Markt in dieser Hinsicht offenbar anderer Meinung ist. Und nun konnte Netflix mit seinem Ausblick nicht überzeugen.

Für das laufende zweite Quartal 2019 (Ende Juni) stellt der (noch) führende Video-on-Demand-Anbieter einen bereinigten Gewinn je Aktie von 55 Cents in Aussicht, während die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 26,1 Prozent auf etwa 4,93 Mrd. US-Dollar zulegen sollen. Am Markt wurde zuletzt jedoch mit einem bereinigten EPS von 99 Cents bei Umsatzerlösen von 4,95 Mrd. US-Dollar gerechnet.

Im Auftaktquartal des Jahres lagen die Umsatzerlöse bei 4,52 Mrd. US-Dollar. Ein Anstieg von 22,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn stieg von 290 Mio. US-Dollar im Vorjahr auf 344 Mio. US-Dollar. Damit lag der bereinigte Gewinn je Aktie bei 76 Cents. Einmal mehr überzeugte Netflix bei der Zahl der neuen Nutzer. Allerdings nicht auf ganzer Linie.

Insgesamt kamen 9,6 Millionen neue User hinzu. Im laufenden zweiten Quartal soll der Zuwachs laut Unternehmensprognose jedoch nur noch bei 5,0 Millionen liegen. Außerdem kamen im März-Quartal auf dem wichtigen US-Heimatmarkt lediglich 1,7 Millionen neue Kunden hinzu. Es wird befürchtet, dass höhere Preise eine abschreckende Wirkung gehabt haben könnten. Zumal die Konkurrenz mit Kampfpreisen in den Markt einsteigen will.

Aus charttechnischer Sicht bleibt Netflix ebenfalls interessant. An der Börse liegt ein außerordentlich volatiles Jahr 2018 hinter Netflix. Denn nachdem die Notierungen im Juli einen neuen historischen Höchststand bei rund 419 US-Dollar erreichten, wechselte der Kurs in den Konsolidierungs-Modus. Dabei korrigierte der Streaming-Anbieter in mehreren Etappen bis zum Dezember auf rund 234 US-Dollar, was einem Rücksetzer von 44 Prozent entsprach. Im Anschluss wechselte Netflix wieder auf die Überholspur und kämpfte sich bis Mitte März auf ein neues Fünf-Monats-Hoch bei knapp 378 Dollar nach oben. Seitdem läuft die Aktie seitwärts.

Auf der Unterseite kommt es jetzt darauf an, dass die bei 338 US-Dollar notierende 200-Tage-Linie und damit der übergeordnete Aufwärtstrend verteidigt werden. Bei einem Unterschreiten liegt das nächste Korrekturziel bei 319 US-Dollar, wo die Tiefs vom Januar liegen. Auf der Oberseite gilt es, das März-Hoch (378 Dollar) zu überwinden. Die nächsten Kursziele sind dann das Oktober-2018-Top (381 US-Dollar) und das Juli-2018-Allzeithoch (419 US-Dollar).

FAZIT. Es wird nicht einfach für Netflix. Das Unternehmen muss darauf achten, dass sich die hohen Investitionen in das Wachstum und vor allem in eigene Inhalte auszahlen. Dies wird angesichts der immer stärker werdenden Konkurrenz nicht einfach. Entsprechend begrenzt könnte das Kurspotenzial der Netflix-Aktie sein. Es bleibt abzuwarten, ob Netflix wirklich keine Angst vor Disney oder Apple zu haben braucht.

Anleger, die auf einen Aufwärtstrend der Netflix-Aktie setzten und sogar überproportional von steigenden Kursen des Video-on-Demand-Anbieters profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: VF1Z87 / ISIN: DE000VF1Z871) auf der Long-Seite an. Skeptiker haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: VA7NRQ / ISIN: DE000VA7NRQ0) die Gelegenheit auf fallende Kurse der Netflix-Aktie zu setzen.

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