Wirecard steckt die nächste Attacke weg, wie lange geht das gut?

Bildquelle: Pressefoto Wirecard

Vor wenigen Tagen sah es so aus, als könnte nichts die Wirecard-Aktie (WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060) auf ihrem Weg in Richtung Allzeithoch stoppen. Selbst neue Angriffe vonseiten der „Financial Times“ verpufften. Nicht einmal die Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China konnte den DAX-Wert in Bedrängnis bringen. Allerdings war dies nur ein Trugschluss. Die Wirecard-Aktie erlebt derzeit wieder ein heftiges Auf und Ab.

Dem Finanz-Blog „finanz-szene.de“ fiel bei der Durchsicht des HGB-Einzelabschlusses für 2018 auf, dass im Vorjahr eine einzige Tochter für weit mehr als die Hälfte des gesamten Jahresgewinns gesorgt hatte. Bei dieser Firma handelt es sich um die in Dubai ansässige „cardSystems Middle East“.

Ihr Gewinnbeitrag schoss 2018 im Vergleich zu den Vorjahren regelrecht in die Höhe. Er lag bei 237,5 Mio. Euro (58,2 Prozent) bei einem Gesamtergebnis von 408,3 Mio. Euro. Insgesamt hätten überhaupt nur drei Gesellschaften einen Gewinn von mehr als 10 Mio. Euro erzielt. Die „cardSystems Middle East“ kam bereits in einigen „FT“-Berichten vor.

Doch dies ist nicht alles. Das „Handelsblatt“ berichtete, dass Wirecard die Zahlungen für betrügerische Trading-Seiten abgewickelt haben soll. Allerdings ist in diesem Fall nicht klar, ob Wirecard irgendeine Art von Fehlverhalten vorzuwerfen ist. Zumal eine Wirecard-Sprecherin auf Anfrage erklärt hätte, dass der entsprechende Kunde aufgrund des Risikomanagements frühzeitig aktiv gekündigt wurde.

Auch Konzernchef Markus Braun selbst hat zu Beginn dieser Woche zur Anlegerberuhigung und einer Erholung der Wirecard-Aktie beigetragen. Per Twitter-Nachricht verkündete er, dass der Zahlungsabwickler aus Aschheim bei München auf ein herausragendes erstes Halbjahr 2019 zusteuern würde. Der Jahresauftakt war bereits klasse.

Zwischen Januar und März lag das EBITDA bei 158,0 Mio. Euro. Ein Plus von 40,7 Prozent im Vorjahresvergleich. Das EBIT kletterte sogar um 50,0 Prozent auf 106,3 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse wurden um 34,8 Prozent auf 566,7 Mio. nach oben geschraubt, während das über die Wirecard-Plattform abgewickelte Transaktionsvolumen um 37,4 Prozent auf 36,7 Mrd. gesteigert wurde.

Dank des starken Jahresauftakts wurde das ursprüngliche 2019er-EBITDA-Ziel von 740 bis 800 Mio. Euro auf 760 bis 810 Mio. angehoben. Es könnten weitere Prognoseanhebungen folgen. Zumal das Management aufgrund der Beschäftigung Wirecards mit Zukunftsthemen wie Mobile Payment unlängst sehr ambitionierte mittel- bis langfristige Ziele formuliert hat.

Dazu gehört ein Anstieg des Transaktionsvolumens bis zum Jahr 2025 auf mehr als 710 Mrd. Euro. Der Konzernumsatz soll auf mehr als 10 Mrd. Euro klettern, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf mehr als 3,3 Mrd. Euro nach oben geschraubt werden soll. Nicht zu vergessen ist der SoftBank-Deal. Die japanische Beteiligungsgesellschaft steigt bei Wirecard ein und bietet dem DAX-Konzern außerdem Zugang zu neuen Kunden.

Anleger, die von der Stärke von Wirecard überzeugt sind, können mit einem Faktorzertifikat 4x Long (WKN: MF2LE9 / ISIN: DE000MF2LE99) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: MF69VW / ISIN: DE000MF69VW4) die Gelegenheit auf fallende Kurse der Wirecard-Aktie zu setzen.

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Bildquelle: Pressefoto Wirecard