Wo sind alle die Millionen hin…

Bildquelle: markteinblicke.de

Die Superreichen mussten offenbar in letzter Zeit Vermögenseinbußen hinnehmen. Schuld ist überraschenderweise einer dieser Superreichen: US-Präsident Donald Trump mit seinem Handelskrieg mit China. Dennoch ist klar: ohne Investments an der Börse sähe es noch schlechter aus.

Nach Angaben des World Wealth Report 2019 von Capgemini hat sich im vergangenen Jahr das Vermögen der US-Dollar-Millionäre um 3 Prozent verringert, nachdem es zuvor sieben Jahre in Folge kontinuierlich gewachsen ist. Dies ist vor allem auf einen Rückgang der Vermögen in der Region Asien-Pazifik (insbesondere in China) zurückzuführen.

Probleme in China
Weltweit ging die Anzahl der Dollar-Millionäre um 0,3 Prozent und der Wert ihres Gesamtvermögens um fast 3 Prozent zurück. Die Region Asien-Pazifik war am stärksten betroffen: Hier sank die Anzahl der Privatanleger mit einem frei verfügbaren Vermögen von mehr als einer Million US-Dollar um 1,7 Prozent  und deren Vermögen verringerte sich um 4,8 Prozent, was insgesamt eine Billion US-Dollar und damit die Hälfte des weltweiten Vermögensverlustes ausmacht. Allein China war im Asien-Pazifik-Raum für den größten Teil (53 Prozent) und weltweit gesehen für mehr als ein Viertel des Vermögensverlustes verantwortlich.

Wachstum im Nahen Osten
Dollar-Millionäre mussten in fast allen Regionen einen Vermögensrückgang verzeichnen: In Lateinamerika ging es um fast 4 Prozent zurück, in Europa um rund 3 Prozent und in Nordamerika um rund 1 Prozent. Gegen den Trend wuchs das Vermögen der Dollar-Millionäre im Nahen Osten um mehr als 4 Prozent und die Anzahl der Dollar-Millionäre stieg dort aufgrund des starken Bruttoinlandprodukts sowie der dortigen Finanzmarkt-Performance um 6 Prozent.

Weniger deutsche Millionäre
Wie im Vorjahr repräsentieren die Märkte mit den meisten Dollar-Millionären – die USA, Japan, Deutschland und China – 61 Prozent der weltweiten Gesamtzahl. In Deutschland gab es seit 2008 erstmals wieder einen Rückgang der Dollar-Millionäre (2017-2018: -1,1 Prozent), womit es im vergangenen Jahr 1.350.000 Dollar-Millionäre in Deutschland gibt. Das Gesamtvermögen der deutschen Dollar-Millionäre sank um 3,9 Prozent, nachdem es im Vorjahreszeitraum (2016-2017) noch um 7,6 Prozent gestiegen war.

Superreiche besonders betroffen
Die Anzahl der Ultra-HNWIs, also Personen mit einem anlagefähigen Vermögen von mehr als 30 Mio. US-Dollar, ging um fast 4 Prozent zurück. Ihr Gesamtvermögen sank um rund 6 Prozent. Auch wenn nur rund jeder 100. Millionär zu dieser Gruppe zählt, machten deren Verluste 75 Prozent des Vermögensrückgangs weltweit aus. Die sogenannten „Millionäre von nebenan“, also die die zwischen 1 und 5 Mio. US-Dollar Vermögen besitzen und mit 90 Prozent den Großteil der Dollar-Millionäre ausmachen, waren 2018 am wenigsten betroffen – ihr Reichtum verringerte sich um 0,4 Prozent.

Bargeld lacht
Die Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen hat sich deutlich verändert: Im ersten Quartal 2019 wurden die Aktien durch Bargeld ersetzt, womit letzteres 28 Prozent des Finanzvermögens ausmachte, während die Aktien mit knapp 26 Prozent (ein Rückgang von fünf Prozentpunkten) auf die zweite Position im Ranking der Anlageklassen rutschten. Der volatile Aktienmarkt führte dazu, dass etwas mehr in alternative Anlagen (strukturierte Produkte, Hedgefonds, Derivate, Fremdwährungen, Rohstoffe und Private Equity) investiert wurde: Mit einem Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr waren im ersten Quartal 2019 13 Prozent des Millionärs-Vermögens in dieser Anlageklasse gebunden.

FAZIT. Man sieht: Auch die Reichen kochen nur mit Wasser und greifen auf dieselben Investments zurück. Vermögensaufbau und Vermögenserhalt sind letztlich kaum verschieden. Kernelement ist es, mithilfe des Zinseszins-Effekts sein Investment zu mehren. Das geht nirgends so effektiv wie an der Börse.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage und beim alltäglichen Lebensgenuß

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

P.S. Um auch bei wenigen Transaktionen Geld zu sparen, bietet sich auch immer ein Depot-Vergleich an. Aktien kaufen ist am Ende weitaus einfacher als man denkt. Interessante Literaturtipps haben wir hier zusammengestellt. Unsere Übersichtsseite Aktien für Einsteiger kann ebenfalls nützlich sein.

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