Amazon: Ist der Höhenflug vorbei?

Bildquelle: Pressefoto Amazon

Bevor US-Präsident Donald Trump Zölle auf zusätzliche chinesische Importe ankündigte und damit die Sorgen vor einer weiteren Eskalation im Handelsstreit zwischen China und den USA deutlich zunahmen, hatten die US-Aktienmärkte neue Höchststände erreicht. Für die positive Entwicklung waren, genauso wie in den Jahren zuvor, zu einem großen Teil die großen US-Technologieunternehmen verantwortlich. Damit haben Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067), Facebook oder die Google-Muttergesellschaft Alphabet gezeigt, dass ihnen selbst der jüngste Gegenwind von Regulierungsseite nur wenig ausmacht. Dies könnte sich aber noch ändern.

In Europa spielen derzeit vor allem Datenschutzfragen eine wichtige Rolle. Außerdem ist die Besteuerung der Tech-Konzerne seit vielen Jahren ein immer wiederkehrendes Thema. In den USA möchte sich das Justizministerium mit Wettbewerbsfragen in Bereichen wie Internetsuche, Social Media und Online-Handel befassen. Allerdings hat es sich in der Vergangenheit im Fall von Microsoft gezeigt, dass die US-Behörden nicht gewillt sind, bis zum Äußersten, wie einer Zerschlagung eines Tech-Riesen, zu gehen. Kartellstrafen oder Strafzahlungen wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen wie zuletzt im Fall von Facebook dürften für die weiterhin sehr erfolgreichen Konzerne zu verschmerzen sein. Wie erfolgreich diese Unternehmen sind, hat sich im Zuge der Berichtssaison zum zweiten Quartal 2019 gezeigt.

Nachdem Amazon in den vergangenen Jahren den Fokus etwas mehr auf die Profitabilität gelegt hatte, scheint der E-Commerce-Riese nun wieder das Wachstum stärker in den Blick zu nehmen. Das Umsatzwachstum erreichte wieder einen Wert von mindestens 20 Prozent. Laut Unternehmensangaben vom 25. Juli kletterten die Umsatzerlöse zwischen April und Juni 2019 gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 63,4 Mrd. US-Dollar. Zu Beginn des Jahres wuchs Amazon lediglich um 16,8 Prozent. Einmal mehr gehörte die Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) mit einem Umsatzplus von 37 Prozent auf 8,4 Mrd. US-Dollar zu den wichtigsten Wachstumstreibern. Allerdings hat Amazon in einem anderen Bereich noch größeres vor.

Derzeit forciert der Konzern ganz besonders das Thema Lieferungen am Tag der Bestellung von Waren auf seiner Handelsplattform. Zu diesem Zweck werden zum Beispiel die Verteilerzentren auf Vordermann gebracht. Das Ziel ist es, „same day deliveries“ zu einem Standard für Prime-Kunden zu machen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob Anleger es Amazon erneut verzeihen werden, dass aufgrund der dafür benötigten Investitionen die Ergebnisseite leidet. Vor allem, wenn die Umsatzsteigerungen nicht überzeugend genug ausfallen sollten.

Zudem stellt sich erneut die Frage, ob die Wachstumsaussichten, die sich aus den „same day deliveries“ ergeben, bereits im Kurs der Amazon-Aktie eingepreist sein könnten. Seit Anfang 2019 hat das Papier einen steilen Anstieg erlebt. Die Luft ist zuletzt merklich dünner geworden. Außerdem ist es nicht ausgeschlossen, dass ein zunehmender Druck von Behördenseite den großen US-Tech-Konzernen doch noch einiges ausmachen könnte. Gleichzeitig muss auch Amazon mit Konkurrenz fertig werden. Im Bereich Online-Handel hat es der Konzern mit einem wahren Giganten zu tun. Der Handelsriese Walmart baut sein Internet-Geschäft seit Jahren aggressiv aus und hat die nötigen Mittel, um selbst Amazon gefährlich zu werden.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Amazon-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN: DS6UT1 / ISIN: DE000DS6UT16) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,31, die Barriere bei 1.344,90 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN: DS6CGC / ISIN: DE000DS6CGC0, aktueller Hebel 4,05, Barriere bei 2.153,05 US-Dollar) auf fallende Kurse der Amazon-Aktie setzen.

Stand: 08.08.2019/Ein Gastkommentar von Christian-Hendrik Knappe, db x-markets

© Deutsche Bank AG 2019

Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um eine Werbemitteilung.

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Weitere, ausführlichere Angaben zu den Wertpapieren einschließlich der Risiken sind den jeweiligen Basisprospekten, nebst etwaiger Nachträge („Basisprospekte“) sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen zu entnehmen. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Anleger können die Basisprospekte nebst den jeweiligen Endgültigen Bedingungen bei der Deutsche Bank AG, Mainzer Landstraße 11-17, 60329 Frankfurt am Main (Deutschland) kostenlos in Papierform und deutscher Sprache erhalten und unter www.xmarkets.de herunterladen.

Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung der Deutsche Bank AG wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann.

Bildquelle: Pressefoto Amazon