Hat sich Tesla doch zu viel zugemutet?

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Als hätte Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) nicht schon genug mit der schwer in den Griff zu bekommenden Produktion seiner Elektroautos und den alles andere als einfachen Auslieferungen der Fahrzeuge zu kämpfen, macht nun ein anderer Unternehmensbereich verstärkt Probleme. In diesen Tagen sorgte die Schlagzeile für Furore, wonach Walmart (WKN: 860853 / ISIN: US9311421039) Tesla wegen brennender Solardächer verklagt hat.

Der US-Einzelhandelsriese macht laut Reuters die von SolarCity gelieferten Solaranlagen für Brände in einigen Walmart-Filialen verantwortlich. Tesla hatte SolarCity 2016 für rund 2,6 Mrd. US-Dollar übernommen und nicht viel Freude an diesem Investment gehabt. Ob sich dies ändert bleibt abzuwarten. In der Zwischenzeit ist es jedoch nicht so, dass sich Tesla nicht auch anderer Herausforderungen annehmen müsste.

Im zweiten Quartal stellte Tesla sowohl bei den Auslieferungen als auch bei der Zahl der produzierten Autos neue Bestwerte auf. Zwischen April und Juni wurden Kunden 95.356 Autos übergeben, während 87.048 Fahrzeuge produziert wurden. Konzernchef Elon Musk hielt also Wort. Schließlich hatte er ein Rekordquartal versprochen. Allerdings zeigten sich Marktteilnehmer enttäuscht, zu welchem Preis dieser Meilenstein erreicht wurde.

Trotz steigender Verkaufszahlen muss Tesla mit einer sinkenden Profitabilität fertig werden. Im zweiten Quartal rutschte die Bruttomarge im Vorjahresvergleich um 1 Prozentpunkt auf 14,5 Prozent ab. Den Nettoverlust konnte Tesla mit 408,3 Mio. US-Dollar gegenüber dem Vorjahr und dem Vorquartal zwar eindämmen, der Verlust je Aktie in Höhe von 1,12 US-Dollar lag jedoch deutlich höher als es Analysten erwartet hatten. So ist es wenig verwunderlich, dass der Tesla-Aktie zuletzt nach einem zwischenzeitlichen Erholungsversuch wieder die Luft ausging. Seit Anfang 2019 steht immer noch ein Kursminus von rund 33 Prozent zu Buche.

Tesla hat jedoch immer noch seine Fans in der Anlegergemeinde. US-Investor Ron Baron, CEO von Baron Capital, bleibt in Bezug auf die Tesla-Aktie „bullish“ eingestellt. In einem Interview mit dem Wirtschaftssender CNBC verwies er auf Teslas Expansion in China, das anhaltend starke Umsatzwachstum des Unternehmens und die Fortschritte bei der Entwicklung von Technologien rund um die Elektromobilität. Diese würden unter anderem dazu führen, dass die verbauten Batterien deutlich günstiger werden.

Darüber hinaus können Tesla und andere Hersteller hoffen, dass die Elektromobilität immer weiter ihr Nischendasein hinter sich lässt. Hierzulande könnte ein Vorhaben des Energiekonzerns EnBW (WKN: 522000 / ISIN: DE0005220008) Elektroautos einen enormen Schub verliehen. Die Konzernführung möchte seinen Mitarbeitern ermöglichen, mit einem Elektroauto zu fahren. Ab Mai 2020 sollen bis zu 14.000 Elektroautos geliefert werden. Zum Vergleich Im Jahr 2018 wurden in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt insgesamt rund 36.000 reine Elektroautos zugelassen. Ein entsprechender Schub dürfte auch Tesla zugute kommen.

Anleger, die von der Stärke von Tesla überzeugt sind, können mit einem Faktorzertifikat Long (WKN: MC1RD1 / ISIN: DE000MC1RD19) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: MF8263 / ISIN: DE000MF82637) die Gelegenheit auf fallende Kurse der Tesla-Aktie zu setzen.

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