Deutsche Wohnen oder MTU – Wer steigt in den DAX auf?

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

In der nächsten Woche wird es an der Frankfurter Börse wieder einmal spannend. Denn die Deutsche Börse (WKN: 581005 / ISIN: DE0005810055) gibt auf Datenlage Stand Ende August am kommenden Mittwoch bekannt, welches Unternehmen in den DAX aufsteigt und damit aller Voraussicht nach thyssenkrupp (WKN: 750000 / ISIN: DE0007500001) beerben wird.

thyssenkrupp klarer Abstiegskandidat
Die Aktie des Essener Stahlkonzerns hat sich innerhalb eines Jahres halbiert. In der Rangfolge der Börse von Ende Juli lag thyssenkrupp nur noch auf Position 42 beim Börsenwert der frei handelbaren Aktien. Mindestens Rang 40 wäre aber nötig, um weiter im DAX notiert zu sein.

thyssen ist als Gründungsmitglied seit dem Jahr 1988 im DAX enthalten, seit dem Zusammenschluss mit krupp 1999 als thyssenkrupp. Erst vor einem Jahr ist die Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) als Gründungsmitglied aus dem DAX ausgeschieden. Derzeit sind noch 13 der 30 Gründungsmitglieder im DAX enthalten.

Deutsche Wohnen mit „Berlin-Malus“
Favorit für die Nachfolge von thyssenkrupp war in den zurückliegenden Monaten der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C / ISIN: DE000A0HN5C6). Doch seit Juni verzeichnet die Aktie einen massiven Kurseinbruch. Grund hierfür sind die neuen Vorschläge des Berliner Senats zur Mietenbegrenzung bzw. sogar zur zwangsweisen Mietensenkung, die für Deutsche Wohnen sozusagen einen „Berlin-Malus“ darstellen.

DAX-Favorit MTU
Durch die derzeitige Kursschwäche könnte der Aufstieg in den DAX scheitern. Bereits in der Juli-Rangliste war der Münchener Triebwerkehersteller MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT / ISIN: DE000A0D9PT0) gemessen am Börsenwert knapp an der Deutschen Wohnen vorbeigezogen. Da die Aktie der Deutschen Wohnen im August um weitere 12 Prozent nachgab, während MTU weiter zulegte, ist letzterer Konzern aktuell der klare DAX-Favorit.

Auch die Handelsumsätze entscheiden
Neben der Marktkapitalisierung spielen aber auch die Handelsumsätze eine entscheidende Rolle bei der Qualifizierung für den DAX. Und hier lag Deutsche Wohnen auf der Juli-Rangliste mit Platz 32 knapp vor MTU mit Position 35, womit das Rennen der beiden Konzerne noch nicht entschieden ist. Sollte MTU sogar von Position 35 absteigen, wären die Kriterien für die DAX-Aufnahme nicht mehr erfüllt. Dann würde die Entscheidung für Deutsche Wohnen fallen, auch wenn hier der Börsenwert geringer ist. Es bleibt also weiter spannend, welches Unternehmen den DAX-Ritterschlag erhält. Die Veränderungen im Dax treten zum 23. September in Kraft.

Neue Tiefststände bei Deutsche Wohnen
An der Börse ist die Aktie der Deutschen Wohnen weiterhin angeschlagen. Die Aktie fiel am Montag auf 28,60 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember 2016. Neue Tiefststände könnten in den nächsten Handelstagen folgen.

MTU auf Rekordniveau
MTU Aero Engines markierte dagegen am 21. August bei rund 250 Euro wieder einmal ein neues Allzeithoch. Hier ist in den kommenden Tagen mit weiteren Rekordhochs zu rechnen. Vor allem, wenn der Aufstieg in den DAX gelingen sollte, sind weitere kräftige Kurszuwächsen sehr wahrscheinlich.

Anleger, die von der Stärke von MTU Aero Engines überzeugt sind, können mit einem Mini Future Long (WKN: GA811A / ISIN: DE000GA811A3) sogar gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Pessimisten haben dagegen mit passenden Short-Produkten die Möglichkeit, von fallenden MTU-Kursen zu profitieren (WKN: GB04Y8 / ISIN: DE000GB04Y82).

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