Lufthansa: Profiteur der Thomas-Cook-Pleite?

Bildquelle: Pressefoto Lufthansa

Managementfehler und Konjunkturängste haben den Reisekonzern Thomas Cook in den vergangenen Jahren tief in die Krise getrieben. Den letzten Rest besorgte dann das Brexit-Chaos der Regierung, welches auf der einen Seite für Verunsicherung für Reisende sorgte, auf der anderen Seite den Pfund-Kurs negativ beeinflusste. Und auch der letzte Rettungsversuch scheiterte am Wochenende. So musste der britische Reise-Riese am Montag den Gang zum Insolvenzgericht antreten, wie alle Medien ausfürhlichst berichteten.

Das dadurch ausbrechenden Turbulenzen im Flug- und Urlaubsbetrieb werden uns noch viele Tage und Wochen beschäftigen. So war dies schon nach der Pleite von AirBerlin und so wird es auch jetzt wieder sein. Zu hoffen bleibt nur, dass diesmal die komplette Unordnung am Flughimmel ausbleibt und sich schnell Lösungen für die Cook-Fluggesellschaften gibt. Für den deutschen Flugverkehr wäre dabei beispielsweise die Rückkehr von Teilen der Condor zur Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) eine gute Option. Schließlich war Condor bis 2007 der Lufthansa-Urlaubsflieger.

Dies würde die Lufthansa im europäischen Fluggeschäft zusätzlich stärken. Es stellt sich dabei natürlich die Frage stellt, ob Condor ohne die Cook-Gäste überhaupt überlebensfähig ist. Doch auch dann könnte Lufthansa zunächst kurzfristig profitieren. Denn viele Cook-Urlauber sitzen in ihren Destinationen fest und wollen beziehungsweise müssen schnell in die Heimat zurück. Somit dürfte es in den kommenden Tagen auf einigen Strecken zu hohen Auslastungen kommen – bei sicher margenstarken Flugpreisen.

Ein tieferer Blick in die weitere Entwicklung ist nahezu unmöglich und unseriös. Zu viele Faktoren können die Entwicklung noch beeinflussen…

Auf www.plusvisionen.de geht es weiter…

RaumEin Beitrag von Wolfgang Raum von Plusvisionen.de

Wolfgang Raum ist bereits seit mehr als 25 Jahren im Kapitalmarkt-Journalismus tätig, derzeit als freier Wirtschafts- und Börsenjournalist für einige Börsenbriefe und Banken-Newsletter, aber auch als Blogger. Von 2005 bis Sommer 2014 arbeitete er als Chefredakteur für das ZertifikateJournal. Zuvor verantwortete er mehr als fünf Jahre den renommierten Börsenbrief des Anlegermagazins CAPITAL, die CAPITAL Depesche. Der Derivate-Experte, zugleich Fan von Nebenwerten und Emerging Markets, ist zudem ein gern gesehener Experte bei Fernseh- und Radio-Interviews.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: Wolfgang Raum / Pressefoto Lufthansa