Daimler: Schuldeingeständnis oder nicht? So geht es für die Aktie jetzt weiter

Bildquelle: Pressefoto Daimler

Jahrelang bestritt Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000), dass es beim DAX-Konzern einen zweiten Dieselskandal gegeben habe. „Bei uns wird nicht betrogen“, beteuerte der ehemalige Vorstandschef Dieter Zetsche. Doch nun kommt die überraschende Wende: Der Stuttgarter Autobauer zahlt 870 Mio. Euro Bußgeld.

Es gab Gesetzesverstöße
Damit steht jetzt fest, dass es bei Daimler ebenfalls Gesetzesverstöße bei der Abgasreinigung gab. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ahndet mit dem Bußgeldbescheid jedoch nicht den mutmaßlichen Betrug, sondern nur eine „fahrlässige Aufsichtspflichtverletzung“ des Konzerns. Daimler hat das Bußgeld bereits akzeptiert und damit diese Aufsichtspflichtverletzung zugegeben.

Immer noch kein echtes Geständnis
Nach Ansicht des Daimler-Vorstands soll das jedoch noch immer kein echtes Geständnis sein. So wird weiterhin bestritten, dass es überhaupt eine Tat gab, die durch die fahrlässige Aufsichtspflichtverletzung nicht erkannt wurde. Damit erhält das Unternehmen diesen Widerspruch kurioserweise nach wie vor aufrecht, obwohl der Bußgeldbescheid akzeptiert wird.

Bußgeld dürfte die Aktie belasten
Wie es Daimler auch dreht und wendet, die Zahlung des Bußgeldbescheids spricht für sich. Wäre der Konzern wirklich von seiner Unschuld überzeugt, würde Daimler höchstwahrscheinlich mit allen Mitteln gegen einen solchen Bußgeldbescheid vorgehen. Natürlich auch, um die Aktionäre zu schützen. Denn das hohe Bußgeld dürfte nicht nur für den Gewinn, sondern auch für den Aktienkurs zu einer Belastung werden.

Aktie im Abwärtstrend
Der Aktienkurs von Daimler verzeichnet seit 2015 bereits einen Rücksetzer von mehr als 50 Prozent (aktuell: 45,11 Euro). Dieser könnte sich noch ausweiten. Denn die Aktie notiert in deutlichem Abstand unter der 200-Tage-Linie (49,30 Euro) und damit im übergeordneten Abwärtstrend.

Das nächste Korrekturziel ist das 6-Jahres-Tief vom 15. August bei 40,53 Euro. Ein neues Kaufsignal würde es dagegen geben, wenn die Rückeroberung der 200-Tage-Linie gelingt. Vorerst zeigen die Trendpfeile für Daimler aber nach unten.

Anleger, die von der Schwäche von Daimler überzeugt sind, können mit einem Mini Future Bear auf Daimler (WKN: HX9YY1 / ISIN: DE000HX9YY13) gehebelt von Kursverlusten profitieren. Optimisten haben ebenfalls mit passenden Long-Produkten (WKN: HY084V / ISIN: DE000HY084V4) die Gelegenheit, auf steigende Kurse der Daimler-Aktie zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto Daimler