Golf spielen – alles Sport oder was?

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Sie sind jung und wollen einen schönen Sport in mitten der Natur ausüben? Spielen Sie Golf! Und wenn Sie schon „in den besten Jahren“ sind und sich an der frischen Luft bewegen wollen – spielen Sie Golf!

Komplizierter und koordinationsstarker Sport

„Du spielt Golf? Du hast wohl keinen ….“ Sie kennen diesen Ausspruch. Einer der vielen Klischees dieser Sportart. Ja, Sie haben richtig gelesen: Sportart!  Und wenn man diese auch richtig ausübt, gehört Golf neben Stabhochsprung unter anderem zu den kompliziertesten und koordinationsstärksten Sportarten, die sich die Menschheit ausgedacht hat.

Vor allem eine sehr vielseitige. Denn die Bewegungsabläufe sind höchst komplex. Einen Ball von A nach B gezielt zu schlagen, hängt von vielen Faktoren ab. Schlägerwahl, Ballposition, Schwunggeschwindigkeit und Schlagtechnik des Spielers sind nur ein paar wenige.

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Wer noch nie einen Golfschläger in der Hand hatte und zudem einen Ball auch richtig getroffen hat, sollte aufhören seine Freunde wegen deren Golfspiels zu belächeln. Wussten sie, dass ein einziger Golfschwung bis zu 124 Muskeln beansprucht? Zudem nahezu den gesamten Bewegungsapparat.

Auf einer 18-Loch-Runde, die im Durchschnitt etwa vier Stunden dauert und während der eine Distanz von gut acht bis zehn Kilometern zurückgelegt wird, verbrennt der Körper circa 1.300 Kalorien – mehr als bei zwei Stunden Tennis oder einer Stunde Joggen.

Golf ist Sport und fördert die eigene Gesundheit

Ebenso interessant: Die im Alter natürlich nachlassenden koordinativen Fähigkeiten werden somit beim Golfen gut beansprucht und bleiben somit länger erhalten. Diverse Studien haben herausgefunden, dass sich bei Golfern, die mehrere Stunden auf den Platz unterwegs sind, der Cholesterinspiegel um 10-15 Prozent reduziert.

Ein weiterer Vorteil dieser Outdoor-Sportart – das geringe Verletzungsrisiko im Vergleich zu Skifahren oder Reiten. Fassen wir zusammen: Golf ist Sport und fördert die eigene Gesundheit. Noch ein Vorurteil, dem wir entgegentreten: Golf ist bieder, überteuert und nur etwas für Reiche. Wieder ein paar Zahlen dazu.

Von 1988 bis 2017 hat sich die Zahl der Golfspieler fast versechsfacht. Heute spielen 640.000 Menschen in Deutschland im Verein Golf, weitere 950.000 spielen ohne Mitgliedschaft. Golf ist mittlerweile fast schon ein Breitensport. In Deutschland gibt es fast 400 Plätze, auf etwa 120 davon muss noch nicht einmal die Platzreife vorgezeigt werden.

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Die Kosten für Golf sind überschaubar: Die Platzreife gibt es ab 150 Euro, die Anfänger-Ausrüstung kann man sich oftmals im Verein leihen bzw. günstig kaufen. Ebay, Amazon und diverse Golf-Onlineshops machen es möglich. Zur Ausrüstung kommt dann noch die Gebühr zum Spielen auf einem jeweiligen Platz.

Stärke von Golf ist die Kommunikation

Klar ist: Golfspielen ist nicht zum Nulltarif möglich, aber viele Clubs bieten heute unterschiedliche Mitgliedschaftsmodelle für Einsteiger, Viel- und Wenigspieler an. In Deutschland kostet die Jahresspielgebühr bei Clubs mit einer 18-Loch-Anlage im Durchschnitt circa 1.000 Euro, damit ist der Platz aber dann für das Mitglied jederzeit und so oft wie man mag nutzbar, inklusive Trainingsgelände.

“Golf ist der größte Spaß, den man mit angezogenen Hosen haben kann!”

(Lee Trevino, Ex-Profi-Golfer)

Ach ja – noch ein Klischee: Teure Klamotten. Sie machen noch keinen guten Golfspieler aus! Den auf den Plätzen vorhandenen Dresscode sollte man einhalten, aber ein Polohemd, eine Chinohose und sportliche Sneakers reichen aus, um auf dem Platz eine gute Figur abzugeben.

Eine Stärke von Golf ist die Kommunikation bei dem Spiel.  Golf kann durchaus gut für das eigene Business sein. Damit Sie uns nicht falsch verstehen: Sie ersetzen mit einer Golf-Mitgliedschaft gewiss nicht Netzwerke wie Xing oder LinkedIn. Aber nehmen wir uns einmal die „Promis“ als Beispiel:

Die Ex-US-Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama, Bill Gates, Clint Eastwood oder „der Franz“ Beckenbauer – sie waren bzw. sind erfolgreich, weil sie auf dem Green wunderbar kommunizieren und manchmal auch den einen oder anderen Deal eingefädelt haben. Eine Umfrage eines US-Business-Magazins hat einmal aufgezeigt: Unter 450 Führungskräften sagten mehr als die Hälfte (55 Prozent), dass Golfspielen für ihre Karriere hilfreich gewesen ist.

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Auch wenn Golf als Gentleman-Sport gegründet worden ist: Viele der üblichen Förmlichkeiten dürfen heute auf dem Golfplatz beiseite gelassen werden. Denn dort duzt man sich in der Regel. Es ist aber auch verständlich:

Golf ist eine Sportart, bei der Jung und Alt zusammenspielen können, egal welchen Spielstatus man hat. Man spielt gemeinsam und nicht gegeneinander. Das verbindet. Auch der Einklang mit der Natur ist für viele einfach nur Wellness – beim Golfen liegt die Kraft in der Ruhe, man konzentriert sich beim Schlag auf das Wesentliche, der Spieler ist in einer Art „Blackbox“. Das ist mental spannend und versetzt einen immer wieder in eine ganz andere geistige Haltung.

“Golf ist ein Spiel, bei dem man einen zu kleinen Ball in ein viel zu kleines Loch schlagen muss, und das mit Geräten, die für diesen Zweck denkbar ungeeignet sind.”

Winston Churchill

FAZIT

Golf ist nach Whiskey nicht nur der größte Exportschlager Schottlands sondern heute auch in erster Linie eine schöne Freizeitbeschäftigung. Es ist bestimmt nicht nur wie Mark Twain einmal sagte: „Golf ist ein Spaziergang mit Ärgernissen.“ Aber es ist ein Spiel, bei dem einem als Golfer immer wieder aufs Neue während des Spiels die persönlichen Stärken und Schwächen aufgezeigt werden. Das Klischee, Golf sei langweilig, wird dann auch entkräftet, wenn jeder selbst einmal den Mut nimmt und diesen Sport ausprobiert.

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Der Deutsche Golf Verband (DGV) ist der Dachverband für die Golfclubs und Golfanlagen in Deutschland. Er vertritt 852 Mitgliederclubs und -anlagen mit 642.240 registrierten Amateur-Golfspielern. Der DGV ist zugleich olympischer Spitzenverband, Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der vom DOSB allein anerkannte Spitzenverband für Golfsport in Deutschland.

Im Vergleich zu anderen im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) organisierten olympischen Spitzenverbänden, findet sich Golf in Bezug auf die absolute Aktivenzahl auf Rang acht wieder.

Mehr Informationen: www.golf.de

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