Libanon: Mediterrane Küche einmal anders

Mediterrane Küche ist en Vogue. Doch abseits der bekannten spanischen, italienischen oder griechischen Länderküche bietet der Mittelmeerraum noch viel mehr. In immer mehr Innenstädten ist die Küche des Libanon zu finden – angefangen von einfachen Imbissbuden, über Foodtrucks bis zu feinen Restaurants.

Dieser Trend ist vor allem der vielfältigen Küche geschuldet, die für Leichtigkeit einerseits und Gastfreundschaft andererseits steht. Der Libanon selbst wird von Europäern als Reiseland nach wie vor gemieden – mit Blick auf die Sicherheitslage verständlich – dennoch ist es bedauerlich. Denn an wenigen Orten dieser Welt kann man siebentausend Jahre Menschheitsgeschichte auf so eine vielseitige Art und Weise erleben.

Paris des Nahen Ostens

Die libanesische Hauptstadt Beirut, deren Ruf als „Paris des Nahen Ostens“ nach wie vor berechtigt ist, stellt sich noch immer als Schmelztiegel der Kulturen dar. Der Kontrast zwischen modernsten, luxuriösen Wolkenkratzern, über die historische Bausubstanz bis zu Straßenzügen, die noch immer die Folgen des langen Bürgerkriegs widerspiegeln, ist gewaltig – tut aber dem Charme der Stadt keinen Abbruch, ganz im Gegenteil.

Ein weiterer Faktor für den Charme der Stadt ist die Lage Beiruts in der Mitte des Landes von der Größe Hessens. Die Zwei-Millionen-Metropole saugt die Einflüsse der unterschiedlichen Landesteile geradezu auf. Egal ob das die fruchtbare Bekaa-Ebene an der Grenze zu Syrien, das stark zerklüftete Libanon-Gebirge mit den weltberühmten Zedern-Wäldern oder der schmale Küstenstreifen mit seinen jahrtausendealten Hafenstädten ist.

Vielfalt bei Land und Leuten

So vielfältig wie das Land und die Menschen des Libanon sind, stellt sich auch die libanesische Küche dar. Neben Seafood, stehen vor allem Geflügel und Lamm sowie die unterschiedlichsten Gemüse auf dem Speiseplan – das alles gepaart mit orientalischen Gewürzen. Lisa und Ziad Asseily, zwei in Paris lebende Libanesen, haben diese Vielfalt mit „Libanon. Das Kochbuch“ wunderschön auf Papier gebracht.

In 75 Rezepten lässt sich ein Tag in Beirut erleben – angefangen beim Frühstück über den Lunch bis zum festlichen Dinner und dem nächtlichen Streetfood-Streifzug. Auf 224 Seiten bekommt der Leser der libanesischen Küche und Kultur hautnah und ganz ohne Orient-Klischees präsentiert.

Die Autoren zeigen, was ihre Heimatküche ausmacht und wie man sie lebt. Mit praktischen Tipps für fantastische Gerichte im eigenen Zuhause. Zwei leckere Rezepte finden Sie auf der folgenden Seite.


Libanon. Das Kochbuch
Mezze, Manakish und Taboulé

Die libanesische Küche steht für Leichtigkeit und Gastfreundschaft – das Autorenduo Lisa und Ziad Asseily, das selbst aus dem Libanon stammt – verwirklicht das in einem gelungenen Kochbuch.

ISBN: 978-3-8310-3734-624,95 EUR*

Weitere Buchtipps gibt es hier.


labneh
Frischkäse mit Tomaten und Oliven

Zutaten:
1 kg labneh (ein mit Joghurt vergleichbares arabisches Sauermilchprodukt)
200 g Kirschtomaten
1 milde Zwiebel
150 g schwarze Oliven
20 g Thymian oder Bohnenkraut
Olivenöl

Zubereitung:
Den labneh auf kleine Schalen verteilen.
Die Tomaten waschen und in Würfel schneiden, die Zwiebel schälen und hacken. Die Oliven entsteinen und grob zerteilen. Alles auf dem labneh anrichten.
Thymian oder Bohnenkraut waschen und trocken schütteln. Die Blätter abzupfen und über den Frischkäse streuen.
Auf jede Portion etwas Olivenöl gießen (entweder üppig wie im Libanon oder in feinem Strahl für die schlanke Linie). Dazu gehört libanesisches Fladenbrot.


hommos bel samak
Kichererbsenpüree mit Zackenbarsch

Zutaten:
10 g Koriandergrün
800 g hommos bi tahine (Hummus)
20 g Gewürzmischung für Fisch
400 g Zacken- oder Wolfsbarschfilets
1 Schuss Olivenöl
10 g Butter
40 g Cashewkerne

Zubereitung:
Den Koriander waschen und trockenschütteln. Die Blätter abzupfen und fein hacken.
Das Hummus in eine Schüssel geben und mit jeweils der halben Menge Fischgewürz und Koriander homogen verrühren. Das Fischfilet in kleine Würfel schneiden. Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Fischwürfel darin bei starker Hitze 3 Minuten braten.
Vom Herd nehmen, das restliche Fischgewürz und die Butter dazugeben und die Pfanne für 1 Minute zurück auf die Herdplatte stellen. Vorsichtig umrühren, um alle Fischwürfel mit Sauce zu überziehen.
Die Cashewkerne hacken. Das Hummus auf kleinen Tellern anrichten, jeweils eine Mulde in die Mitte drücken und die Fischwürfel hineingeben. Mit den Cashewkernen und dem restlichen Koriander bestreut servieren.


© Ducasse Edition, 2017, Rezepte und Texte: Liza und Ziad Asseily, Fotos: Rina Nurra, f. d. dt. Ausgabe Dorling Kindersley Verlag
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