Daimler: Mit Vollgas Richtung Premium-Thron

Bildquelle: Pressefoto Daimler

Daimler (WKN 710000) sorgte zuletzt für viele positive Nachrichten. Während die Daimler-Aktie seit einiger Zeit zu den Top-Performern im DAX gehört, stimmen die Absatzzahlen bei Mercedes-Benz positiv. Deshalb hat man bei HypoVereinsbank onemarkets einen genaueren Blick auf die Schwaben geworfen. Eine Analyse, die wir ebenfalls ganz interessant finden:

Lange Zeit wirkte der Autobauer Daimler etwas verschlafen. Doch nun haben die Schwaben in den Angriffsmodus geschaltet. Mit einer Produktoffensive wollen sie zurück an die Weltspitze.

Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, März 2014.
Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, März 2014.

Nach der schärfsten Krise der Nachkriegszeit in den Jahren 2008/2009 ist Daimler längst wieder „back on the road“. Der Konzern strotzt vor Kraft und Innovationsdrang. Eine einzigartige Modelloffensive, Milliardengewinne sowie ein boomendes Reich der Mitte bestimmen die Schlagzeilen aus Stuttgart. Auch der Aktienkurs ist längst kein Trauerspiel mehr, der DAX®-Titel düste in den vergangenen fünf Jahren um knapp 200 Prozent empor. In erster Linie sorgen die Absatzzahlen für gute Stimmung. Es ist allerdings nicht die Binnennachfrage, die dem deutschen Hersteller seinen derzeitigen Glanz verleiht. Vielmehr findet das Ausland verstärkt Gefallen an den Mercedes-Nobelkarossen. Die Marke mit dem Stern fuhr 2013 mit 1,46 Millionen verkauften Fahrzeugen einen Absatzrekord ein. Dies entspricht einem Plus von mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Unsere Wachstumsstrategie geht auf“, kommentierte Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche das gute Abschneiden.

Einzigartiges Modellfeuerwerk

Auf dem Erfolg ruhen sich die Schwaben längst nicht aus. Mit einer beispiellosen Modelloffensive möchte Mercedes wieder zum größten Premiumhersteller weltweit aufsteigen. Aktuell liegt die Marke hinter BMW und Audi auf Platz drei. „Wir haben bis 2020 noch 30 neue Autos in Planung, also pro Quartal eines“, sagte Finanzvorstand Bodo Uebber Ende 2013 in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das Ziel ist klar definiert: In dem  Dreikampf mit den beiden hiesigen Konkurrenten möchte Mercedes spätestens in sechs Jahren vorne liegen. Insbesondere der Wachstumsmarkt China sorgt für wichtige Impulse. Auf dem größten Automobilmarkt der Welt setzte Mercedes 2013 elf Prozent mehr Fahrzeuge ab. Um Boden gegenüber den enteilten Konkurrenten BMW und Audi gutzumachen, will der Stuttgarter Autobauer in den kommenden zwei Jahren 20 neue beziehungsweise überarbeitete Fahrzeuge im Reich der Mitte lancieren. Damit soll der Absatz in China bis 2015 um ein Drittel auf mehr als 300.000 Einheiten pro Jahr steigen.

Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, März 2014.
Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, März 2014.

Bilanz mit kleinem Makel

Nicht nur die Verkaufszahlen zeigen nach oben, auch bei Umsatz und Gewinn gibt Daimler wieder Gas. Der Konzern konnte das Geschäftsjahr 2013 mit Bestmarken bei Umsatz, Absatz und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) abschließen. Das EBIT legte um satte 23 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro zu. Allerdings wurde dieser Rekord nur aufgrund eines „Extragewinns“ von 3,2 Milliarden Euro aus dem Verkauf der restlichen EADS-Anteile erreicht. Das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft lag zwar mit 7,9 Milliarden Euro über dem selbstgesteckten Ziel, doch bedeutete dies auch den zweiten Rückgang auf Jahresbasis in Folge. Gestiegene Kosten für die Entwicklung und den Bau neuer Modelle sowie die Euro-Stärke lasteten auf dem Ergebnis. Nun möchte der Konzern aber damit beginnen, die Früchte seiner Anstrengungen zu ernten. „Auf der Basis dessen, was wir im Jahr 2013 eingeleitet haben, können wir mit Zuversicht auf das Jahr 2014 und die Folgejahre blicken“, zeigt sich Zetsche optimistisch. Für das laufende Jahr stellt der Konzernlenker nicht nur einen deutlichen Anstieg des Absatzes in Aussicht, zugleich soll auch vom Umsatz deutlich mehr Gewinn übrig bleiben. Mittelfristig plant Daimler auf Konzernbasis mit einer Rendite von 9 Prozent, im Pkw-Kerngeschäft sogar von 10 Prozent. Damit möchten die Stuttgarter die Wettbewerber aus München und Ingolstadt auf die Plätze verweisen. Zum Vergleich: Beim Erzrivalen BMW betrug die Ebit Marge nach neun Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres 8,3 Prozent. Auch wenn die Rendite in der Sparte Mercedes-Benz Cars im Gesamtjahr mit 7,1 auf 6,2 Prozent noch den Rückwärtsgang einlegte, der Trend zeigt klar nach oben. Im dritten und vierten Quartal 2013 lag die Marge bereits bei 7,3 und 7,5 Prozent.
Die Nummer zwei bei Umsatz und Gewinn innerhalb des Konzerns ist die Truck-Sparte, die allmählich wieder auf die Erfolgsspur zurückkehrt. Trotz hoher Wechselkursbelastungen und Restrukturierungskosten schaffte die Geschäftseinheit das operative Ergebnis im Jahr 2013 auf Vorjahresniveau zu halten. Bei Mercedes- Benz-Vans zeigt die Wachstumskurve dagegen bereits nach oben. Die Gewinnmarge verbesserte sich im vergangenen Jahr von 6,0 auf 6,7 Prozent. Und auch Daimler Busses sorgte mit der Rückkehr in die schwarzen Zahlen für eine positive Überraschung. Damit Daimler seinen Erfolgskurs fortsetzen kann, müssen die Rahmenbedingungen mitspielen. Konkret: Sollte die weltweite Autokonjunktur, insbesondere jene in China und den USA, ins Stottern geraten, könnte sich dies negativ auf die Bilanz der Schwaben auswirken und letztendlich auch die Daimler- Aktie unter Druck setzen.

Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, März 2014
Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, März 2014

Der Zins bringt die Rendite

Der DAX®-Titel liegt auf Sicht von fünf Jahren abgeschlagen hinter BMW und Volkswagen zurück. Zum Beispiel mit einer Aktienanleihe ist es gar nicht nötig, dass die Daimler-Aktie den Turbo zündet und zur Konkurrenz aufschließt. Während die Zinszahlung unabhängig vom Kursverlauf der Daimler-Aktie zur Auszahlung kommt, ist die Rückzahlung des Nennbetrags zum Laufzeitende an die Wertentwicklung der Aktie gebunden. Notiert der Basiswert am Ende der Laufzeit auf oder über dem Basispreis, erhält der Anleger zusätzlich zu der Zinszahlung  den eingesetzten Nennbetrag zurück. Für den Fall, dass der Kurs des Autotitels am letzten Bewertungstag unter dem Basispreis notieren sollte, erfolgt die Rückzahlung in Form von Daimler-Aktien. Dies zeigt, dass bei Aktienanleihen ein Kapitalverlust nicht auszuschließen ist.

Mit Rabatt investieren

Grundsätzlich zählen Discount-Zertifikate ebenfalls zu den offensiven Produkten. Allerdings lässt sich je nach Wahl der oberen Kursgrenze (Cap) die Ausrichtung innerhalb der Struktur variieren. Bei einem Discount Zertifikat auf Daimler liegt der Cap beispielsweise mit 65 Euro etwas oberhalb des Basiswertkurses. Doch selbst wenn die Aktie während der Laufzeit im Leerlauf drehen sollte, ist ein Gewinn möglich. Beim Kauf des Zertifikats bietet das Produkt einen Discount gegenüber dem aktuellen Aktienkurs von Daimler (Stand 7.3.2014). Dieser Rabatt dient als Teilschutz, sollte der Basiswert zurücksetzen. Notiert Daimler am Bewertungstag auf oder über dem Cap, erhalten Inhaber des Zertifikats eine Rückzahlung in Höhe des maximalen Rückzahlungsbetrages. Liegt der Aktienkurs unterhalb des Caps, erfolgt die Tilgung durch Aktienlieferung. Dabei entstehen für den Anleger Verluste. Bei Insolvenz, das heißt einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit der Emittentin, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.

Weitere Infos: www.onemarkets.de

Bildquelle: Pressefoto Daimler