Bei CTS Eventim liegen nach Entschädigungsforderung neue Allzeithochs in der Luft

Bildquelle: Pixabay / tomwieden

Der österreichische Mautstraßenbetreiber Kapsch TrafficCom (WKN: A0MUZU / ISIN: AT000KAPSCH9) und sein Partner CTS Eventim (WKN: 547030 / ISIN: DE0005470306), die ursprünglich mit der Umsetzung der deutschen Pkw-Maut beauftragt waren, haben jetzt ein halbes Jahr nach dem Scheitern der Pkw-Maut in Deutschland ihre Entschädigungsforderung auf rund 560 Mio. Euro beziffert.

Pkw-Maut wurde für rechtswidrig erklärt
Als Maut-Betreibergesellschaft war die autoTicket GmbH vorgesehen, bei der es sich um ein 50:50-Joint-Venture von Kapsch TrafficCom und CTS Eventim handelt. Die Verträge zur Erhebung und Kontrolle der „Infrastrukturabgabe“ wurden bereits 2018 vom deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer abgeschlossen, obwohl es noch keine endgültige Rechtssicherheit gab. Die Pkw-Maut wurde dann Mitte Juni vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) für rechtswidrig erklärt. Gleich danach kündigte der Bund die Verträge.

Schadenersatzansprüche der Subunternehmer
Kapsch TrafficCom und CTS Eventim wollen ihre Ansprüche nun in mehreren Schritten geltend machen, wie die Österreicher am Donnerstag bekanntgaben. Aufgrund der einseitigen Vertragskündigung durch Deutschland werden der entgangene Gewinn über die Vertragslaufzeit und eine Kompensation für die Beendigungskosten gefordert, die auch Schadenersatzansprüche der beauftragten Subunternehmer umfassen.

Unabhängiger Prüfer
Laut der Mitteilung von Kapsch TrafficCom sieht der Betreibervertrag ein effizientes Verfahren zur Streitbeilegung vor. In einem ersten Schritt soll ein unabhängiger Prüfer den entgangenen Gewinn ermitteln. Zur Klärung der Ansprüche sei danach ein Verhandlungsverfahren mit dem Bund vorgesehen. Sollten die Verhandlungen scheitern, ist Kapsch TrafficCom zufolge im Betreibervertrag zur Erreichung einer endgültigen Entscheidung ein Schiedsverfahren vorgesehen.

Neues Allzeithoch im November
An der Börse sorgte das Maut-Aus bei der Aktie von CTS Eventim Ende Mai / Anfang Juni für einen kurzfristigen Kursrücksetzer von in der Spitze 14 Prozent. Im Anschluss hat die MDAX-Aktie wieder den Vorwärtsgang eingelegt und in den folgenden Monaten neue Allzeithochs markiert, so zuletzt Mitte November bei 56,90 Euro. Seitdem pendelte CTS Eventim seitwärts (aktuell: 55,75 Euro).

+21 Prozent pro Jahr
Charttechnisch gilt es damit jetzt, über dieses historische Top nach oben auszubrechen. Das nächste Kursziel stellt sich dann auf die runde 60-Euro-Marke. Neue Allzeithochs dürften bei CTS Eventim nur eine Frage der Zeit sein, denn die Aktie gehört zu den absoluten Highflyern an der Frankfurter Börse. Auf 10-Jahres-Sicht konnte der Kurs im Schnitt um 21 Prozent jährlich zulegen.

Anleger, die auf weitere Kursgewinne bei CTS Eventim setzen wollen, können mit einem Faktor-Zertifikat (3,00) Long (WKN: MF1GED / ISIN: DE000MF1GED9) gehebelt profitieren.

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