Wochenrückblick KW13: Commerzbank und Daimler überraschen

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse

Die vergangene Woche lässt sich auf den kurzen Nenner bringen: Die Bullen sind wieder da. Nicht nur, dass es im DAX ein kurzfristiges Kaufsignal gegeben hat. Nein auch die sonstige Stimmung in Europa und den USA war von Frühlingsgefühlen geleitet. Gute Konjunkturdaten und fehlende Negativimpulse von der Geopolitischen Front trieben die Aktien deutlich an. Das dürfte sich auch erst einmal fortsetzen, denn bis zum Beginn der neuen Berichtssaison ist noch etwas Zeit.
In solchen Situationen werden dann einzelne, gute Nachrichten ganz besonders gerne geschätzt. Schließlich treiben diese unter Umständen den Gesamtmarkt mit an. So geschehen am Freitag mit Daimler (WKN 710000) und Commerzbank (WKN CBK100). Die zweitgrößte deutsche Bank konnte Kursseitig mit dem Überschreiten der 13-Euro-Marke punkten. Damit rücken nun auch wieder neue Jahreshochs in Reichweite – zumindest wenn Steuerfeuer aus der Branche, wie zuletzt der Stresstest der Fed ausfallen. Bei Daimler wiederum sorgt das Milliarden-Investment in China für Furore. Schließlich wird das Konzernwachstum in Zukunft dort stattfinden.

Aus Deutschland

Der Chiphersteller Infineon (WKN 623100) erfreute seine Aktionäre zuletzt in mehrfacher Hinsicht. Neben Aktienrückkäufen überzeugten die Münchener mit einem positiven Auftakt in das neue Geschäftsjahr. Zudem sprechen der erfreuliche Auftragseingang, die Konjunkturprognosen und die sich abzeichnende Erholung des europäischen Automobilmarktes für ein anhaltendes profitables Wachstum sowie eine ebenso positive Entwicklung des Infineon-Aktienkurses. Näheres beleuchten wir in unserem aktuellen Newsletter Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau. Wer das kostenfreie PDF jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
An sich könnte bei der Lufthansa (WKN 823212) alles in Butter sein. Die Konzernumstrukturierung kommt so gut voran, dass der Gewinn 2013 überraschend deutlich gesteigert werden konnte. Zudem wird wieder eine Dividende gezahlt, während in den kommenden Jahren weitere Ergebnisverbesserungen folgen sollen. Kurzfristig wird die Lage jedoch durch verschiedene Streiks eingetrübt. Mehr dazu hier.
Der größte deutsche Energieversorger E.ON (WKN ENAG99) steht seit Ausrufung der Energiewende unter Druck. Schließlich werden die bisherigen Großkraftwerke immer unrentabler. Stattdessen verdrängen Strom aus Wind und Sonne die bisherigen Energiequellen. Nachdem E.ON lange der Getriebene war, kämpft sich der Konzern nun langsam das Heft des Handelns zurück. Mit der vorzeitigen Stilllegung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld sendet er ein Signal an Politik und Aktionäre. Zudem naht die Dividendenausschüttung, so dass die Aktie wieder in den Blick der Anleger rückt.
Der angedachte Teilverkauf des russischen Cash & Carry-Geschäfts war zuletzt eines der wichtigsten Argumente, die Aktie des Handelskonzerns Metro (WKN 725750) nicht abzuschreiben, nachdem das Weihnachtsquartal enttäuschend ausgefallen war. Konzernchef Olaf Koch hatte sogar einen Börsengang noch vor Ostern ins Spiel gebracht. Doch mit der Krim-Krise und der Rubel-Schwäche wurde es erst einmal nichts mit den Plänen der Düsseldorfer. Mehr dazu hier.

Internationales

Interessante Kurschancen ergeben sich derzeit beim Schweizer Leitindex SMI. Mehr dazu aus Sicht von Point&Figure sowie eine passende Anlageidee finden sich in unserem aktuellen Newsletter. Wer die kostenfreie “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen am Post- und Logistikmarkt gelang der Österreichischen Post (WKN A0JML5) im Geschäftsjahr 2013 ein Umsatzanstieg von 0,8 Prozent auf knapp 2,37 Mrd. Euro. Profitiert hat der Konzern vor allem vom Wachstum im vom Onlinehandel getriebenen Paketbereich sowie in den internationalen Beteiligungen. Mehr zu den Kurschancen hier.
Die jüngste Korrektur bei der Facebook-Aktie (WKN A1JWVX) könnte bedeuten, dass Anleger die Bewertung des führenden Sozialen Netzwerks langfristig auf ein normaleres Maß zurechtstutzen wollen. Im Gegensatz dazu scheint Mark Zuckerberg wenig von Normalität zu halten. Stattdessen wird in Sachen Übernahmen weiter geklotzt. Allerdings bleibt es abzuwarten, ob am Ende WhatsApp und nun der Virtual-Reality-Spezialist Oculus VR ihr Geld wert sind. Selbst wenn nicht, hat Facebook wenig zu verlieren, Neueinsteiger in die Facebook-Aktie dagegen schon eher.
Seit dieser Woche gibt es das Office-Paket von Microsoft (WKN 870747) auch auf dem iPad. Mit diesem Schritt untermauert der neue Microsoft-Chef Satya Nadella, dass er dem Software-Riesen vor allem in der Cloud zum Erfolg verhelfen möchte, während der Schritt wie eine Aufgabe im Kampf um Marktanteile bei Tabelt-PCs wirkt. Apple (WKN 865985) freut sich wiederum über die 30 Prozent für jedes verkaufte Office-Abo im iTunes-Store, aber auch über einen besseren Zugang zu Firmenkunden. Für beide Unternehmen könnte dies eine klassische Win-Win-Situation sein.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

In Sachen Quartalszahlen stehen so gut wie keine Veröffentlichungen mehr aus. So berichten in der nächsten Woche u.a. Grammer, QSC, Singulus (Montag); Monsanto (Mittwoch); Barry Callebaut, Credit Suisse, Micron Technology (Donnerstag); RHI (Freitag) über das abgelaufene Quartal. Zudem finden die ersten Hauptversammlungen statt.

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

Montag
08:00 Uhr: D; Einzelhandelsumsatz (Februar)
11:00 Uhr: EU; Verbraucherpreise (März)
15:45 Uhr: USA; Chicago Einkaufsmanagerindex (März)

Dienstag
09:55 Uhr: D; Arbeitslosenquote (März)
09:55 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (März)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (März)
11:00 Uhr: EU; Arbeitslosenquote (Februar)
16:00 Uhr: USA; ISM-Index verarb. Gewerbe (März)
15:00 Uhr: USA; Bauausgaben (Februar)

Mittwoch
11:00 Uhr: EU; Erzeugerpreise (Februar)
14:15 Uhr: USA; ADP-Arbeitsmarkt-Report (März)
16:00 Uhr: USA; Auftragseingang Industrie (Februar)

Donnerstag
09:55 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex Dienste (März)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Dienste (März)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Gesamt (März)
11:00 Uhr: EU; Einzelhandelsumsatz (Februar)
13:45 Uhr: EU; EZB Zinsentscheid (März)
14:30 Uhr: USA; Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
14:30 Uhr: USA; Handelsbilanzsaldo (Februar)
16:00 Uhr: USA; ISM-Gesamtindex nicht-verarbeit. Gewerbe (März)

Freitag
12:00 Uhr: D; Auftragseingang Industrie (Februar)
14:30 Uhr: USA; Arbeitsmarktbericht (März)

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse