Dax-Allzeithochs in Reichweite: Darauf kommt es jetzt an

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Die erste Verwirrung im neuen Jahr ist vorüber und die Marktteilnehmer haben sich nun nach den Feiertagen wieder auf dem Parkett eingefunden. Mit der Rückeroberung der 13.000er-Marke im DAX (ISIN DE0008469008 | WKN 846900) und dem Einlaufen in die altbekannte Range, fassten die Bullen erneut Mut und griffen beherzt am Aktienmarkt zu. Die Folge war ein neues Jahreshoch, welches in der Vorwochenanalyse nicht erkennbar war. Dabei arbeitete sich der Index vom Tief bei 12.949 Punkten am Montag bis zu einem neuen 1-Jahreshoch bei 12.548 Punkten am Freitag um genau 600 Punkte recht linear nach oben. Dies ist im XETRA-Chart sehr gut festzuhalten:

 

 

Die Volatilität nahm dabei vor allem nach dem Erreichen des neuen Jahreshochs merklich ab, wie die Übersicht der einzelnen Handelstage aufzeigt:

 

 

Dabei zeigte sich, dass der Ausflug an der Unterseite der Range und der Bruch der 13.000 Punkte ein Fehlausbruch war. Man kann dies ebenso mit dem Wort “Bärenfalle” umschreiben, da vermehrt Trader mit Short-Engagements eingestoppt wurden und auf eine weitere Bewegung setzten. Im 4-Stunden-Chartverlauf mit Markierung der Range sieht dies wie folgt aus:

 

 

Das Chartbild hellte sich zusehends auf, als die Range erneut angelaufen und später durchlaufen wurde. Es folgte ein Ausbruchsversuch auf der Oberseite, der sehr dynamisch mit GAP als Sprung im Chart sichtbar ist:

 

 

Mit diesem Sprung wurde zugleich ein neues Jahreshoch markiert und dieses am Donnerstag um 100 Punkte nach oben verschoben (Chartrückblick aus dem täglichen DAX-Ausblick):

 

DAX-Jahreshoch neu justiert


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Im großen Chartbild ist damit die Range nach dem gescheiterten Ausbruchsversuch auf der Unterseite nun auf der Oberseite verlassen worden:

 

 

Die Reaktion darauf war am Freitag eher verhalten und dennoch positiv zu bewerten. Es gab keinen weiteren Impuls zum Allzeithoch, was nur noch rund 50 Punkte entfernt lag. Ebenso aber auch keine tiefere Konsolidierung. Doch unter Beachtung der weiteren Allzeithochs an der Wall Street und der Entschärfung des USA-Iran-Konflikts, zumindest auf militärischer Ebene, könnte der DAX weiterhin stark bleiben. Zum Allzeithoch aus dem Jahr 2018 fehlten im Hoch rund 50 Punkte. Dieses ist hier noch einmal dargestellt – man muss jedoch genau hinschauen, da es bereits zwei Jahre zurückliegt:

 

 

Diesen Bereich knapp unter 13.600 Punkten könnten die Bullen somit im Visier haben.

Randnotiz: Der Dow Jones markierte am Freitag mit 29.000 Punkten und der Nasdaq mit 9.000 Punkten – weitere Allzeithochs an runden Marken.

Zurück zum DAX, der hier natürlich mit dem Sprung ein entsprechendes Korrekturpotenzial aufgebaut hat. Denn GAPs werden oftmals auf der Unterseite in den Folgetagen noch einmal angelaufen. Somit könnte eine erste Korrektur des hohen Levels – vor Erreichung des Allzeithochs oder direkt danach – zuerst bis zum alten Jahreshoch einsetzen:

 

 

Hält dies nicht, ist auch das GAP des Ausbruchstages ein weiteres Ziel auf der Unterseite, welches man beachten sollte. Es verläuft bei rund 13.330 Punkten und ist im XETRA-Chartbild ebenso markant zu sehen:

 

 

Je nach Auswirkungen der neuen Sanktionen gegen Teheran, möglichen Reaktionen dort und natürlich den wichtigen Terminen der kommenden Woche sind dies meine vorrangigen Handelsmarken.

 

In den USA startet in der kommenden Woche die Berichtssaison traditionell mit den Bankenwerten. Wie stehen diese im Umfeld der sinkenden US-Zinsen da?

Zudem dürfte spannend werden, wie das Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump eingeleitet wird.

Auf der Agenda des Wirtschaftskalenders stehen zudem folgende harte Daten im Kalender.

Montag stehen 10.30 Uhr eine Menge Daten aus Grossbritannien an. Mit der Industrieproduktion, dem Bruttoinlandsprodukt und der Statistik zum verarbeitenden Gewerbe gibt es hier entsprechende Einblicke, wie das Land sich auf den Brexit vorbereitet.

Dienstag 14.30 Uhr gilt der Blick den US-Verbraucherpreisen und 20.00 Uhr dem US-Budget-Statement. Hierbei ist ein Rückgang der Ausgaben zu erwarten.

Mittwoch 10.30 Uhr kommen mit den Verbraucherpreisen und dem Erzeugerpreisen weitere Daten aus Grossbritannien. 11.00 Uhr folgt die EU-Industrieproduktion und 14.30 Uhr dann die US-Verbraucherpreise sowie 20.00 Uhr das US-Beige Book zur Beurteilung der amerikanischen Konjunktur.

14.30 Uhr am Donnerstag stehen dann wieder die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung aus den USA und deren Einzelhandelsumsätze im Fokus. Zur gleichen Zeit wird auch der Philly-Fed-Herstellungsindex veröffentlicht.

Für den Freitag sollte man sich 10.30 Uhr die Einzelhandelsumsätze aus Grossbritannien und um 11.00 Uhr die Verbraucherpreise aus der EU genauer ansehen. Erst 15.15 Uhr geht dann der Blick nach Amerika, wo die Industrieproduktion und 16.00 Uhr zum Wochenabschluss das Uni Michigan Verbrauchervertrauen veröffentlicht werden.

Ob wir in einer Woche im DAX dann Allzeithochs feiern können, hängt somit von einer Vielzahl an Daten ab. Kommen Sie gut in die 3. Kalenderwoche des Börsenjahres.

Viel Erfolg wünscht Ihnen hierbei Andreas Mueller (Bernecker1977)

 

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Risikohinweis: Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.


andreasmuellerAndreas Mueller ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen u.a. auf wallstreet-online seit dem Jahr 2005 in den „Tages-Trading-Chancen“ ein und ist dort Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen.   Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG