Der Renditekiller Gold ist alles andere als ein sicherer Hafen!

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Gold gehört, wie auch andere Edelmetalle, zu den vermeintlich “sicheren Häfen”, zu den Asset-Klassen, in die Leute investieren, wenn sie Zukunftssorgen haben oder Angst vor Geldentwertung. Dabei bringt Gold, das Warren Buffett als “unproduktive Wertanlage” bezeichnet, keinen Ertrag, keine Zinsen. Alleine Angebot und Nachfrage entscheiden darüber, ob sich der Kauf seinerzeit gelohnt hat, oder nicht. Und in den vergangenen Jahren hat er das nicht und auf lange Sicht schon gleich gar nicht!

Dabei war der Glanz des Goldes schier unbeschreiblich, selbst die BILD-Zeitung riet Mitte 2011, und damit etwa beim Höchstkurs von $1.900 je Feinunze, mit einem Großaufmacher auf ihrer Titelseite zum Einstieg und spätestens da musste jedem klar sein, dass die Party vorbei war. Denn wenn alle Profis gekauft hatten, alle institutionellen Anleger, dann folgen als Letztes die Kleinanleger. Aber um danach noch steigende Kurse zu ermöglichen, müssen ja noch mehr Käufer dazukommen – aber wer sollte das sein, wenn schon alle in Gold investiert sind? Also wurden die “Gurus” nicht müde, die goldigen Aussichten des Goldes in alle Welt hinauszuposaunen: George Soros erklärte, weshalb er eine riesige Position in Gold halte und dass es quasi nur weiter steigen könne. Und auch Hedgefonds-Manager John Paulson riet allen, einen erheblichen Anteil ihres Geldes in Gold zu investieren. Wohlgemerkt, nachdem sie selbst schon große Positionen hielten! Und der Kleinanleger zahlte wieder einmal die Zeche…

Denn seit 2011 hat Gold dramatisch an Wert verloren und wer zu $1.900 eingestiegen ist, sitzt heute bei Kursen bei knapp $1.550 auf erheblichen Verlusten. Allen immer wieder herbeigeredeten Kursaufschwüngen und realen Erholungsversuchen zum Trotz, auch den Erholungsbemühungen im Vorjahr. Wer sich über die $300 an Kurszuwachs freut und sich daher mit Gold auf der richtigen Fährte wähnt, der sollte sich auf dem Schirm holen, dass Gold in acht Jahren damit noch immer fast 20% an “Wert” verloren hat, während der S&P 500 Index um mehr als 150% zulegen konnte. Absolut und relativ betracht hat Gold also seine Anhänger wieder einmal enttäuscht und viel Geld gekostet. Setzt man diese Opportunitätskosten gegen die mickrige Rendite, die Gold in den letzten zwei, drei Jahren abgeworfen hat, ist der Lack endgültig ab…

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Kissig Ein Beitrag von Michael C. Kissig

Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“.

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