Volkswagen: Traton will Navistar schlucken, Traton-Aktie vor dem Turnaround?

Bildquelle: Pressefoto Traton

Traton (WKN: TRAT0N / ISIN: DE000TRAT0N7), die Lkw-Tochtergesellschaft von Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039), plant, sich die restlichen Anteile des US-Lkw-Herstellers Navistar einzuverleiben. Demnach ist dem Verwaltungsrat von Navistar ein Vorschlag zum Kauf der noch nicht von Traton gehaltenen Aktien für 35 US-Dollar je Aktie gemacht worden.

Das würde bedeuten, dass Traton die Übernahme insgesamt 2,9 Mrd. US-Dollar kosten würde. Bislang hält Volkswagen 16,8 Prozent an dem Lkw-Hersteller. Laut Volkswagen steht der Vorschlag unter dem Vorbehalt, dass sich Traton und Navistar auf den Abschluss eines Zusammenschlussvertrages einigen, eine entsprechende Buchprüfung durchführen und dass die Gremien beider Unternehmen sowie der Verwaltungsrat und die Aktionärsversammlung von Navistar der Vereinbarung zustimmen.

Übernahme noch vollkommen offen
Navistar zufolge wird der Verwaltungsrat den Vorschlag prüfen. Das US-Unternehmen rät seinen Aktionären, zunächst nichts zu unternehmen. Laut Navistar ist es noch vollkommen offen, ob es Verhandlungen zu dem Vorschlag geben wird. Eine mögliche Übernahme ist also keinesfalls gewiss.

Expansion im Lkw-Bereich
Wie das Angebot zeigt, setzt Volkswagen weiter auf Expansion in Sachen Lkw. Die Nutzfahrzeugtochter Traton soll sich mit seinen Marken VW, MAN und Scania weiter als globaler Anbieter von Brummis etablieren. Navistar wäre die erste große Übernahme für Traton seit dem Börsengang im Juni 2019.

Ernüchternde Bilanz
Die Bilanz von Traton seit dem IPO fällt bislang ernüchternd aus. Derzeit notiert die Aktie (aktuell: 22,95 Euro) 15 Prozent unter der Erstnotierung von Ende Juni 2019 bei 27 Euro. Sollte hier das bisherige Tiefststand vom 15. August 2019 bei 22 Euro unterschritten werden, droht ein weiterer Abverkauf bis zur nächsten runden Marke bei 20 Euro.

Legt die Aktie dagegen wieder den Vorwärtsgang ein, rückt das Januar-2020-Top bei 24,25 Euro ins Visier. Eine weitere Zielmarke stellt sich im Anschluss auf das Zwischenhoch vom Dezember 2019 bei 25,49 Euro.

Wer mit Blick auf die Charttechnik pessimistisch ist und auf fallende Kurse der Traton-Aktie setzt und sogar überproportional von einem Kursverlust profitieren möchte, schaut sich am besten entsprechende Short-Hebelprodukte (WKN: MC2Q2M / ISIN: DE000MC2Q2M6) an. Optimisten haben Gelegenheit mit entsprechenden Long-Hebelprodukten (WKN: MC2L4H / ISIN: DE000MC2L4H7) auf steigende Kurse der Traton-Aktie zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto Traton