Große Gefahr für Wirecard – Aktie am Scheideweg

Bildquelle: Pressefoto Wirecard

In der Branche für bargeldlose Zahlungsdienstleistungen könnte es schon bald eine Milliardenübernahme geben. Das französische Payment-Unternehmen Worldline (WKN: A116LR / ISIN: FR0011981968) plant, den heimischen Konkurrenten Ingenico (WKN: 870752 / ISIN: FR0000125346) zu übernehmen.

Die beiden Unternehmen gaben am Montag bekannt, dass Worldline insgesamt knapp 8,7 Mrd. Euro für Ingenico bietet. 81 Prozent des Kaufpreises will Worldline in eigenen Aktien bezahlen, den Rest in bar. Laut der Unternehmensmeldung haben die Verwaltungsräte beider Konzerne der Übernahme bereits zugestimmt.

Kräftiger Aufschlag
Ob die Übernahme gelingt, hängt nun von den Aktionären von Ingenico ab. Das Gebot entspricht einer Prämie von etwa 24 Prozent. Falls die Aktionäre und danach auch die Aufsichtsbehörden dem Deal zustimmen, würde dadurch einer der weltweit größten Zahlungsdienstleister entstehen. Worldline und Ingenico kommen aktuell auf einen Börsenwert von zusammen 18,4 Mrd. Euro. Wirecard (WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060) verzeichnet eine Marktkapitalisierung von derzeit 16,5 Mrd. Euro.

Profitiert Wirecard sogar von einer Übernahme?
Auf der einen Seite würde durch die mögliche Übernahme ein mächtiger Konkurrent für Wirecard entstehen. Auf der anderen Seite zahlt Worldline für ein deutlich wachstumsschwächeres Unternehmen als Wirecard aber einen ordentlichen Preis, was das im DAX und im TecDAX notierte Unternehmen sogar stützen könnte.

200-Tage-Linie im Fokus
Wirecard ist an der Börse am Montag zunächst mit einem Kursverlust von rund 3 Prozent in den Handel gestartet, konnte diesen aber im Laufe des Vormittags wieder wettmachen (aktuell: 133,35 Euro). Damit notiert die Aktie jetzt knapp unter der bei 135 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie.

Hier liegen die nächsten Kursziele
Gelingt die Rückeroberung und damit der Wechsel in den übergeordneten Aufwärtstrend, stellt sich das nächste Kursziel auf das Januar-2019-Top bei rund 170 Euro. Darüber würde dann wieder das Allzeithoch vom September 2018 bei 199 Euro in den Fokus rücken.

Diese Unterstützung muss halten
Im Fall eines neuen Rücksetzers eröffnet sich dagegen Korrekturpotenzial bis zum Dezember-2019-Tief bei 102 Euro. Wird diese Unterstützung unterschritten, droht ein weiterer Kursverfall bis zum Tief vom Februar 2019 (86 Euro). Die Aktie steht somit jetzt am Scheideweg. Die nächsten Handelstage dürften für die weitere Bewegungsrichtung entscheidend sein.

Anleger, die von der Stärke von Wirecard überzeugt sind, können mit einem Long Mini-Future (WKN: VE4347 / ISIN: DE000VE43476) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Auch Shorties steht ein passendes Short-Zertifikat (WKN: VE1XMR / ISIN: DE000VE1XMR7) zur Verfügung.

Bildquelle: Pressefoto Wirecard