Echt jetzt?!

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Der Wahnsinn geht weiter! Damit ist nicht nur das Kursgeschehen an den Börsenplätzen rund um den Globus gemeint, nein, auch die Lage hier, da und dort spitzt sich immer mehr zu. Dabei heben wir hier gar nicht erst den berühmten Zeigefinger, sondern beschränken uns auf vielsagendes Augenbrauenheben und Stirnrunzeln. Denn es ist schier Ungeheuerliches geschehen, in dieser Woche. Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins völlig überraschend um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. 0,5 Prozentpunkte, das hört sich erst einmal wenig an, ist in der Welt der Zinsen aber eine… Welt! Schließlich wird üblicherweise in 0,25-Prozentpunkt-Schritten gesenkt, wenn überhaupt. Kritisch daran ist das Zeichen, das die Währungshüter damit aussenden: „Seht, wir reagieren sofort, kaum dass die Märkte einen Schritt zurückmachen!“ Mit anderen Worten – der Corona-Crash zeigt weiter Wirkung. Vor allem auf, aber auch neben dem Parkett. Hier ein Überblick:

Alarm!

Desinfektionsmittel sind reihum restlos ausverkauft, und auch Toilettenpapier wird mancherorts knapp. Da ist es nur folgerichtig, dass auch der DAX in Alarmbereitschaft bleibt und unterhalb der unteren Begrenzung des breiten Aufwärtstrendkanals Deckung sucht. Sie finden, das ist zu ironisch formuliert? Gut, dann eben so: Während der Dow Jones ein fulminantes Kursfeuerwerk abbrannte und den größten Wochenverlust seit Oktober 2008 (KW 9/2020 endete vergangenen Freitag mit einem Minus von 12,4%) unter anderem mit dem größten Tagesgewinn seit dem 23. März 2009 (+5,1% am Montag dieser Woche) konterte, schwankte der DAX zwischen Hoffen und Bangen bzw. zwischen Angst und Panik. Denn die Notierungen kamen nicht über das Wochenhoch bei 12.281 Punkten hinaus, und auch die wurden nur kurz gestreift, letztlich deckelte die bereits erwähnte Aufwärtstrendgerade im Bereich von 12.200 Zählern das Kursgeschehen. Und noch ein anderes Level übte eine geradezu magische Anziehungskraft aus:

Thema No. 1

Die Rede ist von der runden 12.000er-Barriere, die mehrfach angelaufen und dabei munter über- und unterboten wurde. An der kommen die deutschen Blue Chips derzeit ganz offensichtlich nicht vorbei – was sie aber müssten, um sich zurück in den Aufwärtstrendkanal (12.200), über die Volumenspitze mit dem meisten Volumen seit dem Finanzkrisentief 2009 (12.400) und den GD200 (12.634) schieben zu können. Wichtig zu wissen: erst nach einer Rückkehr in den formalen Aufwärtstrend wäre an eine Erholung mit Kurszielen bei 12.800/13.000 zu denken. Umgekehrt bleibt die Unterseite (und das nicht erst seit dem aktuellen neuerlichen Kursrutsch) weiterhin ein, wenn nicht DAS Thema im DAX. Dabei sollte auf das nigelnagelneue Jahrestief knapp oberhalb von 11.455 Punkten (Stand Redaktionsschluss um 12.00 Uhr) geachtet werden, eine Etage tiefer wartet das markante 2019er-Augusttief bei 11.266, bevor wir uns möglicherweise mit einem Test der 11.000er-Schwelle und einem Kursniveau mit einer 10 vorneweg befassen müssten. Mehr zu DAX, Dow & Co. übrigens auch am kommenden Mittwoch um 19.00 Uhr mit den Kollegen im SG Active Trading-Webinar, zu dem Sie sich hier anmelden können!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

Prime Quants verfasst und veröffentlicht Finanzpublikationen für institutionelle und private Anleger, die ihre Börsengeschäfte selbst in die Hand nehmen möchten. Das angebotene Spektrum erstreckt sich von kostenfreien Markt- und Einzelwertanalysen über komplexe Research-Studien bis hin zu täglichen Prognosen und realen Trades. Weitere Informationen unter www.prime-quants.de. Dort erhalten Sie auch den kostenlosen Newsletter Market Mover.

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