DAX und Rohölpreise im Crash-Modus – So geht es jetzt weiter

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Die Ausbreitung des Coronavirus und die Sorgen um die wirtschaftlichen Folgen halten die Börsen weiterhin in Atem. Mehr noch: Nachdem Italien große Teile des Landes abgeriegelt hat und in Frankreich ab sofort Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen verboten worden sind, befürchten Anleger eine Rezession und flüchten panikartig aus dem Aktienmarkt. Zumal der Ölmarkt sich derzeit im Crash-Modus befindet.

Der DAX hat am Montagvormittag den Handel mit einem Minus von vorübergehend rund 8 Prozent eröffnet und fällt damit zwischenzeitlich zurück auf die 10.600er-Marke (aktuell: 10.724 Punkte). Charttechnisch dürfte damit als Nächstes das Jahrestief von 2018 bei 10.279 Punkten getestet werden. Sollte im Anschluss die psychologisch wichtige 10.000er-Marke unterschritten werden, besteht sogar die Gefahr eines weiteren Kursverfalls bis zum 2016er-Tief bei 8.699 Zählern.

Starker Abwärtstrend
Auf der Oberseite würde sich hier die Lage erst wieder entspannen, wenn die runden Marken bei 11.000 und 12.000 Punkten und im Anschluss die bei 12.626 Punkten verlaufende 200-Tage-Linie zurückerobert werden. Der Abstand zur 200-Tage-Linie hat sich aber infolge des Rückschlags vom Montag auf 18 Prozent ausgeweitet. Damit notiert der DAX in einem starken Abwärtstrend, und neue Kaufsignale liegen in weiter Ferne.

Es droht ein Preiskrieg am Rohölmarkt
Noch düsterer sieht aktuell die Lage am Rohölmarkt aus. Die Gespräche zwischen der Opec und Russland über eine gemeinsame Förderbremse sind gescheitert. Damit droht auf dem Ölmarkt jetzt ein Preiskrieg und dementsprechend ein massiver Angebotsüberschuss, zumal gleichzeitig wegen der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus die Nachfrage nach dem schwarzen Gold sinkt.

Brent-Rohöl: 27 Prozent Kursverlust
Die Ölpreise reagierten auf diese Nachrichten mit kräftigen Kurseinbrüchen. Der Preis für Rohöl der Sorte Brent startet den Handel am Montagvormittag mit einem kräftigen Minus von zeitweise mehr als 27 Prozent und fällt damit auf 33,39 US-Dollar je Barrel. Das bedeutet den tiefsten Kursstand seit Anfang 2016. Charttechnisch notiert der Brent-Preis damit jetzt knapp unter dem Jahrestief von 2016 bei 33,51 US-Dollar, was ein starkes Verkaufssignal bedeutet.

Kurspfeile zeigen nach unten
Sollte das Januar-2016-Tief nicht zurückerobert werden, droht ein weiterer Preisverfall bis zum 2009er-Tief bei 26,14 US-Dollar je Barrel. Knapp darunter, bei 24,27 US-Dollar, liegt dann das Jahrestief von 2008 und damit die nächste Unterstützung. Wird auch diese unterschritten, rückt die runde 20-US-Dollar-Marke in den Fokus. Auf der Oberseite würde sich die Lage erst wieder entspannen, wenn die Rückeroberung der 200-Tage-Linie gelingt. Diese notiert aktuell bei 61 US-Dollar, sodass hier ein Anstieg von 83 Prozent nötig wäre. Für Brent-Rohöl zeigen die Kurspfeile damit derzeit klar nach unten.

WTI-Rohöl: -28 Prozent
Ebenso düster sieht es jetzt für Rohöl der Sorte WTI aus. Der Kurs startete den Handel am Montagmorgen mit einem Minus von zwischenzeitlich 28 Prozent, womit hier auf die 30-US-Dollar-Marke korrigiert wurde. WTI notiert damit jetzt so tief wie zuletzt Anfang 2016. Das Jahrestief von 2016 lag hier bei 26,28 US-Dollar je Barrel und stellt die nächste Unterstützungszone dar. Unterhalb besteht die Gefahr eines weiteren Abverkaufs bis auf die runde 20-US-Dollar-Marke.

Die 200-Tage-Linie bei WTI-Rohöl verläuft aktuell bei rund 56 US-Dollar. Hier würde also ein Kursanstieg von 87 Prozent nötig sein, um in den übergeordneten Aufwärtstrend zurückzuwechseln. WTI-Rohöl ist damit bis auf weiteres eine klare Verkaufsempfehlung.

Fazit
Mit den neuerlichen Rückschlägen stehen die Börsenampeln für den DAX als auch für die Rohölpreise mittelfristig auf Rot. Kurzfristig sind nach dem starken Abverkauf aber technische Gegenbewegungen nach oben zu erwarten, die risikobereite Anleger für entsprechende Long-Engagements nutzen können.

Anleger, die auf eine neue Aufholbewegung beim DAX setzen wollen, haben mit einem Faktor-Zertifikat Long (18x) (WKN: VE78SD / ISIN: DE000VE78SD5) die Möglichkeit dazu. Skeptiker können mit einem Faktor-Zertifikat Short (20x) (WKN: VF7XY1 / ISIN: DE000VF7XY14) auf weiter fallende DAX-Notierungen setzen.

Wer mit einer technischen Gegenbewegung nach oben beim Rohölpreis der Sorte Brent rechnet, kann hier auf  Long-Produkte (4x) (WKN: VE7SC9 / ISIN: DE000VE7SC93) zurückgreifen. Pessimisten schauen sich dagegen entsprechende Short-Produkte (16x) (WKN: VE38YJ / ISIN: DE000VE38YJ4) an.

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