Fed wohl mit drei Zinssenkungen in 2020 – Zins- & Renditespread könnte sich weiter einengen

Bildquelle: Pressefoto Federal Reserve

Der chattechnische Widerstand bei 1,15 US-Dollar scheint für den Euro aktuell (noch) zu stark zu sein. Zudem befindet sich die Slow-Stochastik im überkauften Bereich. Auch der Trendfolgeindikator MACD scheint kurzfristig ausgereizt. Übermorgen, am 12.02.2020, tagt die EZB über mögliche Maßnahmen die drohende Rezession noch abzufedern. Experten erwarten weitere Liquiditätszusagen.

Dies könnte den Euro weiter drücken. Perspektivisch werden allerdings auch seitens der US-Notenbank Federal Reserve für dieses Jahr noch drei Zinssenkungen erwartet. Damit wird sich der Zins- und Renditespread zwischen US-Treasuries und insbesondere deutschen Staatsanleihen weiter einengen. Der Euro würde dadurch mittelfristig wieder an Attraktivität gewinnen. Kurzfristig könnte sich trotzdem eine technische Reaktion einstellen.

Die Fibonacci-Retracements verlaufen bei 1,123 (62%) sowie 1,115 (50%) und 1,107 (38%). Die 200-Tage-Linie verläuft parallel dazu bei 1,107 US-Dollar. Somit ergeben sich zwei Szenarien. Szenario 1: Die EZB stellt übermorgen weitere Liquidität zur Verfügung. Die jüngsten Inflationsdaten geben den Notenbankern dazu die Möglichkeit.

Der Euro verliert weiter und testet die Fibonacci-Retracements. Szenario 2: Mittelfristig wird auch die Fed reagieren und die US-Zinsen senken. Damit ergibt sich wieder Aufwertungspotential für den Euro. Auch in den USA ist die Inflation niedrig.

  • Nächste charttechnische Widerstände: 1,150, 1,172, 1,186
  • Nächste charttechnische Unterstützungen: 1,120, 1,083, 1,071
  • Oberes Bollinger-Band: 1,118, Mittleres Bollinger-Band: 1,109 und Unteres Bollinger-Band: 1,000
  • 100-Tage-Linie: 1,106 und 200-Tage-Linie: 1,107 sowie: 38-Tage-Linie: 1,100
  • Indikatoren: MACD: neutral | RSI: neutral I Slow-Stochastik: überkauft I Momentum: positiv
  • in Summe: kurzfristig neutral bis negativ
  • (Trailing-) Stop-Loss: 1,120, 1,083, 1,071 (je nach individueller Risikoaffinität)
EUR/USD | Technische Analyse vom 10.03.2020 | 60-Monats-Chart, Tagesbasis Aktuelle Notierung: 1,133 USD (11:30 Uhr)

Primärtrend:              Abwärtstrendkanal verlassen

Sekundärtrend:          1,15 USD – 1,07 USD

Tertiärtrend (heute):  Test der 1,12 USD


Ein Beitrag von Martin Utschneider
Er leitet die Technische Kapitalmarktanalyse der renommierten Privatbank “Donner & Reuschel”. Davor war er für eine namhafte österreichische Private Banking Adresse tätig. Er verfügt über umfassende Erfahrung in der Wertpapierbetreuung internationaler Private Banking- und Wealth Management-Klientel. Nebenberuflich ist er zudem für diverse zertifizierte Weiterbildungsakademien und eine Hochschule als Fachdozent und Prüfer tätig. Praktische Erfahrung im Bereich “Technische Analyse” hat Herr Utschneider seit nunmehr knapp 20 Jahren. Seine Analysen finden im deutschsprachigen Raum (D, A, CH, FL, LUX) sehr große Beachtung. Zudem gehören auch an einige renommierte Medienvertreter (Print, TV, Radio…) zu den Empfängern. Er ist regelmäßig bei n-tv, welt (vormals n24) sowie DerAktionärTV Interviewgast und zählt aktuell zu den meist zitiertesten Experten seines Fachgebietes (Handelsblatt, Manager Magazin, Börsenzeitung, FAZ, SZ, Focus, Börse Online, Welt,…).

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Quelle: Donner & Reuschel / Bildquelle: Pressefoto Federal Reserve