General Electric und der neu entflammte Überlebenskampf

Bildquelle: Pressefoto General Electric

General Electric (WKN: 851144 / ISIN: US3696041033), Industrieikone und ehemals wertvollstes Unternehmen der Welt, ist seit Jahren im Sinkflug und steuerte auf die Pleite zu. Dann konnte man das Ruder herumreißen; unter dem neuen CEO Larry Culp begann eine Phase der Stabilisierung und ich wagte vor gut einem Jahr eine aussichtsreiche Turnaround-Spekulation. Doch die habe ich nun beendet, denn die Corona-Pandemie ändert die Spielregeln für die Wirtschaft, wobei angeschlagene Unternehmen mit schlechter Bilanzqualität, negativen Cashflows und hohe Schulden zu den Verlierern zählen werden – und nicht alle werden die Krise überstehen. Qualität sticht Renditechance und General Electric bleibt damit auf der Strecke…

Es gibt in den letzten Wochen und Monaten einige Einflüsse, die die eigentlich positive Entwicklung bei General Electric torpedieren.

Zunächst natürlich das Desaster bei Boeing (WKN: 850471 / ISIN: US0970231058) mit der 737 Max und hinzu kommt die Corona-Krise, die die gesamte Luftfahrtindustrie gefährdet. Mit der Folge, dass immer mehr Flugzeuge stillstehen und Bestellungen storniert oder verschoben werden. GE als einer der größten Triebswerkshersteller der Welt wird hier massiv getroffen.

Zwischen Russland und der OPEC ist ein Öl-Krieg ausgebrochen, der den Ölpreis auf unter $20 (WTI) gedrückt hat und damit auf ein Niveau, das wir zuletzt nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gesehen haben. Ölfeldausrüster Baker Hughes gehört mehrheitlich zu GE und war ein Teil des Tafelsilbers, das man möglichst hochpreisig veräußern wollte, um die horrende Verschuldung abzubauen – dieses Szenario dürfte auf längere Zeit passé sein und Baker Hughes vielleicht selbst Staatshilfen benötigen, um nicht in die Insolvenz zu schlittern…

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Kissig Ein Beitrag von Michael C. Kissig

Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“.

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