Siemens-Aktie: Jetzt sind Strategen gefragt

Bildquelle: Pressebild Siemens

Eigentlich war der große Tag für Siemens (WKN 723610) für Anfang Mai geplant. Dann wollte Konzernchef Joe Kaeser die neue Unternehmensstrategie vorstellen. Allerdings ist General Electric (GE) (WKN 851144) nun mit seinem Werben um den französischen Konkurrenten Alstom (WKN A0F7BK) dazwischen gegrätscht. Dabei scheinen die Siemens-Aktionäre aktuell von den möglichen Alternativen für die Münchner wenig begeistert zu sein.

Somit muss die Siemens-Aktie am Montag in einem positiven Gesamtmarktumfeld Verluste hinnehmen. Zumindest scheint die Haltung der französischen Regierung klar zu sein. Diese würde lieber eine deutsch-französische Vereinbarung sehen, als einen der wichtigsten Industriekonzerne des Landes in den Händen der Amerikaner. Für Siemens scheint es jedoch keine Ideallösung zu geben. Sollte GE den Zuschlag für Alstom bekommen würde ein großer Konkurrent in Europa entstehen. Allerdings könnte ein eigenes Angebot den DAX-Konzern sehr teuer zu stehen kommen.

Bei den Analysten von Kepler Cheuvreux würde man den Entscheidern bei Siemens dazu raten, eine neue Konkurrenzsituation einem Bieterkampf vorzuziehen, obwohl genügend finanzielle Mittel vorhanden wären. Als Argument wird die Tatsache angeführt, dass Siemens in einem solchen Fall noch stärker mit seinem Energiegeschäft in Europa engagiert wäre. Trotzdem wurde die Kaufempfehlung für die Siemens-Aktie aufrechterhalten. Das Kursziel lautet weiterhin 115 Euro. Allerdings bleibt es abzuwarten, wie ein mögliches Angebot von Siemens überhaupt aussehen könnte. Bei der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ wird über eine Art Tausch spekuliert, bei dem die Siemens-Transportsparte im Gegenzug für das Energiegeschäft der Franzosen an Alstom gehen könnten.

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Sollte es tatsächlich so weit kommen, dass im Zuge eines Tauschs von Geschäftsanteilen, wie von der französischen Regierung favorisiert, ein europäischer Energieriese um die Münchner und eine Transportgröße um die Franzosen entsteht, dürfte die angedachte Umstrukturierung bei Siemens noch ein Stückchen schwieriger werden. Abgesehen davon kann das Unternehmen aber mit einigen positiven Aspekten aufwarten, die für die Siemens-Aktie sprechen. Schließlich verspricht die wirtschaftliche Erholung gerade für die konjunkturabhängigen Sparten gute Geschäfte, während die letzten Sparprogramme bereits einige positive Wirkungen auf der Ergebnisseite entfalten konnten. Wer daher auf steigende Kurse der Siemens-Aktie setzen möchte, könnte das Produkt mit der WKN HY0F0K ins Auge fassen.

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