Daimler, VW, BMW & Co: Deutsche Autobauer könnten gestärkt aus der Krise hervorgehen

Bildquelle: Pressefoto Daimler

Wegen der Coronavirus-Pandemie mussten Automobilhersteller und Zulieferer ihre Werke weltweit zusperren. Die größten Absatzmärkte sind ebenfalls massiv von den Folgen der Pandemie beeinflusst.

Bedeutung des chinesischen Marktes für deutsche Autobauer

Der chinesische Absatzmarkt ist der wichtigste für deutsche Autobauer. Im Jahr 2019 wurden von den drei großen deutschen Automobilkonzernen Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039), Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) und BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) zusammengerechnet 22,2 Mio. Neuwagen in China verkauft. Weil das Virus zuerst in China ausgebrochen ist und einen Shutdown großer Teile der Wirtschaft zur Folge hatte, sind die Automobilhersteller besonders schwer von der Corona-Krise betroffen. Die letzten zwei Wochen zeigen jedoch, dass sich der chinesische Absatzmarkt langsam von den Folgen der Corona Pandemie erholt. Das merken auch die Autobauer. Grundsätzlich wird der China-Fokus der drei größten deutschen Autobauer positiv bewertet. China ist nicht nur aufgrund des großen Absatzmarktes wichtig für deutsche Automobilhersteller. Weil die Zukunft des Automobils geprägt sein wird von modernen KI-Technologien, sei es auf lange Sicht wertvoll, strategische Verbindungen mit Software-Tech-Unternehmen zu schaffen. China gilt als Vorreiter dafür. Laut Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer seien Deutsche Autobauer mit ihren Partnerschaften stabil aufgestellt und hätten besonders gegenüber den amerikanischen Automobilkonzernen einen Vorteil, deren Beziehungen zu chinesischen Firmen unter dem Handelskrieg von US-Präsident Trump leiden würden.

Wie lange können die Autobauer ohne Umsätze überleben?

Die deutschen Premium-Autobauer sind mit guten Liquiditätspolstern ausgestattet. Nach Modellen von Automobilexperten könnten sie alle bis zu fünf Monate ohne Umsatz zahlungsfähig bleiben. Trotzdem hat sich der Daimler-Konzern mit Kreditlinien in Höhe von 12 Mrd. USD ausgestattet. Das ist jedoch nicht ausschließlich auf die Belastungen durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona Pandemie zurückzuführen. Die niedrigen und teilweise negativen Zinsen machten eine Kreditaufnahme zu einem sich lohnenden Geschäft – besonders, wenn hohe Investitionen in zukunftstaugliche Technologien geplant sind. Außerdem könnte der Dieselskandal noch zu hohen Auszahlungen führen. Es scheint deshalb sinnvoll zu sein, sich mit „billigem Geld“ einzudecken, wie Automobilexperte Dudenhöffer im Interview mit dem Aktionär sagte.

Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs unsicher und anspruchsvoll

In den Unternehmen laufen die Planungen für die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs. Da dieser Tag nicht zu bestimmen ist, sei es besonders schwierig, den Produktionsstart zu koordinieren. Experten gehen davon aus, dass das Hochfahren der Produktion sehr anspruchsvoll und zeitintensiv sein könnte. In den heimischen Werken von Daimler ruhen die Maschinen seit dem 23. März und man plant nicht, die Produktion vor dem 17.April wiederaufzunehmen. Bei Volkswagen, Daimler, Audi und Porsche steht die Produktion bis 19. oder 26.April. Die Werke in den USA, Indien und Brasilien bleiben noch mindestens bis zum 20.April geschlossen. In China, wo man optimistisch ist, die Krise weitestgehend überstanden zu haben, ist die Arbeit in den Werken wiederaufgenommen worden…

Weiter geht es auf dem Vontobel-Blog.

Der obige Text/Beitrag spiegelt die Meinung des oder der jeweiligen Autoren wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquelle: Pressefoto Daimler