Schicht im Schacht!

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Was ist denn los, in diesem Land? Wir haben Pandemie, und keiner geht hin? Nein halt, der Spruch ging irgendwie anders, aber jetzt mal ernsthaft: Da draußen grassiert ein Virus, das unschöne Krankheitsbilder bis hin zum Tod verursachen kann. Dass dies nur auf einen geringen Prozentsatz der Infizierten zutrifft, mag vordergründig beruhigen. Allerdings ist dieses Virus – oder besser die Spätfolgen einer Infektion – noch weitgehend unbekannt. Was einen allzu sorglosen Umgang mit der Bedrohung irgendwie leichtsinnig wirken lässt. Deshalb: Mundschutz auf, Abstandshalter an und Händewaschen nicht vergessen! Andernfalls ist schneller wieder Schicht im Schacht, als es vielen lieb sein dürfte. Das gilt auch für die vielzitierte Wirtschaft. Der stehen ohnehin düstere Zeiten bevor, auch wenn die Börsenkurse zuletzt anderes signalisierten. Ein Beispiel:

EMI im Keller

Der für Deutschland erhobene Einkaufsmanager-Index für den Dienstleistungssektor fiel im April von 31,70 im Vormonat auf 15,90 Punkte. Erwartet worden waren übrigens 29 Zähler. Der EMI für das Verarbeitende Gewerbe sackte von 45,40 auf 34,40 Punkte ab, nachdem hier mit einem Rückgang auf 39 Zähler gerechnet wurde. Ähnliche Zahlen kommen aus Frankreich und der EU. Und aus den USA sowieso (wo zudem in der abgelaufenen Woche weitere 4,4 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe stellen mussten). Wie dramatisch diese Werte sind, wird beim Blick auf die 50er-Marke deutlich. Denn diese Referenzlinie unterteilt in positive sowie negative Wirtschaftsentwicklung. Notieren die EMI’s unter 50, droht der Abschwung. Werte über 50 signalisieren dagegen Wirtschaftswachstum. Umso erstaunlicher daher die Kursentwicklung an den Märkten:

Vorsicht!

Die legten – von den Rücksetzern Anfang der Woche ausgehend – zunächst wieder zu und halten damit zumindest die Hoffnung auf eine schnelle, V-förmige Erholung hoch. Das könnte zwar ins Bild von den der Realwirtschaft stets vorauslaufenden Börsen passen. Aber Vorsicht: Nachdem der DAX seit seinem Top Mitte Februar binnen vier Wochen fast 40% an Wert einbüßte, mutet die anschließende Erholung – ebenfalls innerhalb von rund vier Wochen – um fast 30% als klassische Bärenmarktrallye an. Zumal der Index aktuell nicht über die nächsten Widerstände hinauskommt. Da wartet unverändert das Hoch bei 10.820 Punkten aus der Vorwoche, gefolgt von der 11.000er-Barriere inklusive der unteren Kante des offenen Gaps vom 9. März sowie das 50%ige-Erholungslevel bei 11.025. Eine Etage höher wäre es dann die obere Kante der Kurslücke bei 11.447, die zusammen mit der 11.500er-Marke und dem 61,8%ige-Fibonacci-Retracement weiterhin die nächste Hürde bildet. Unverändert auch die Unterseite:

Bären auf der Lauer

Da stützt als erste Halteline das markante 2018er-Tief bei 10.279 Punkten, das heute, nach dem Remdesevir-Flop, vorbörslich auch bereits auf den Prüfstand gestellt wurde. Nur wenig tiefer verläuft das Vorwochentief bei 10.236, und im Anschluss dreht sich wieder einmal alles um die runde 10.000er-Schwelle. Wird die unterboten, rückt die Haltezone rund um 9.500 Zähler als Unterstützung nach. Unterhalb dieser Barriere wartet noch die 9.000er-Marke, bevor es „ans Eingemachte“ gehen würde. Denn dann müssten die amtierenden Korrekturtiefs bei 8.256 sowie die entscheidende Unterstützung aus den beiden markanten Tops von 2000 und 2007 bei 8.136 bzw. 8.152 Zählern und der 8.000er-Barriere erneut dem Verkaufsdruck standhalten. Und das dürfte ziemlich spannend werden!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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