Lufthansa: Der schwierige Teil kommt erst noch

Bildquelle: Pressefoto Lufthansa / Oliver Roesler

Derzeit schauen sich Anleger verstärkt in Branchen um, die besonders hart von Corona getroffen wurden, nach einem möglichen Erholungspotenzial um. Dieses scheint der Markt auch im Fall der Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) erkannt zu haben. Vor allem, da nun auch der Aufsichtsrat der Kranich-Airline mit dem Rettungsplan leben kann. Die Jubelstürme dürften jedoch nicht lange anhalten.

Harte Auflagen

Nach dem Vorstand hat nun auch der Aufsichtsrat der Lufthansa den mit der Bundesregierung ausgehandelten Staatshilfen zugestimmt. Bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni 2020 sollen dies auch die Aktionäre des DAX-Konzerns tun.

Dem Lufthansa-Aufsichtsrat hatten vor allem die Auflagen der EU-Kommission für das Rettungspaket Bauchschmerzen bereitet. Vor allem die Abgabe der in der Branche sehr begehrten Start- und Landerechte in Frankfurt und München schmerzt. Allerdings ist die Lufthansa nach dem jüngsten Markteinbruch in der zivilen Luftfahrt auf Hilfen angewiesen.

Neuer Aktionär

Das Paket sieht Kredite im Volumen von bis zu 9 Mrd. Euro vor. Im Rahmen der Hilfsmaßnahmen werden unter anderem Stille Einlagen von bis zu 5,7 Mrd. Euro vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik Deutschland in das Vermögen der Lufthansa eingebracht.

Zudem wird der WSF im Rahmen einer Kapitalerhöhung Aktien zeichnen, um eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Lufthansa aufzubauen. Durch den größtenteils zum Erliegen gekommenen Flugverkehr in Folge der Coronavirus-Pandemie brach die Aktie der Lufthansa zwischen Januar und April in der Spitze um knapp 60 Prozent ein. In den zurückliegenden Wochen konnte sich der Kurs auch dank der Aussicht auf Staatshilfen wieder stabilisieren.

FAZIT

Nach dem Kurssturz infolge der Coronavirus-Pandemie ergibt sich mit Blick auf den Start der Urlaubssaison, der Rückführung von Lockdown-Maßnahmen und der Staatshilfe Erholungspotenzial für die Lufthansa-Aktie. Verwässerungseffekte durch den Einstieg des Bundes und die langfristigen Folgen der Corona-Krise begrenzen das Aufwärtspotenzial jedoch.

Laut Unternehmensangaben sei es bereits heute absehbar, dass der internationale Flugverkehr auch in den kommenden Jahren nicht das Vorkrisenniveau erreichen wird. Trotzdem dürften risikofreudige Anleger kurzfristig auf eine Kurserholung spekulieren.

Wer der Ansicht ist, dass die Lufthansa-Aktie zulegen wird, kann mithilfe entsprechender Hebelprodukte auf der Long-Seite (WKN: VP16LD / ISIN: DE000VP16LD6) sogar überproportional von Kurssteigerungen profitieren. Pessimisten haben mit entsprechenden Short-Produkten (WKN: VE74PT / ISIN: DE000VE74PT6) die Möglichkeit, auf fallende Notierungen zu setzen.

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Bildquelle: Pressefoto Lufthansa / Oliver Roesler