DocMorris-Mutter Zur Rose & Shop Apotheke Europe feiern

Bildquelle: Pressefoto Redcare Pharmacy

Für den Deutschen Apothekerverband (DAV) ist es kein Grund zu Jubeln, dass DocMorris in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum feiert. Heute gehört der Versandapothekenpionier zum Schweizer Branchenriesen Zur Rose (WKN: A0Q6J0 / ISIN: CH0042615283). Der Ärger könnte sogar noch größer werden.

Immer weniger Apotheken

Der DAV-Traum von einem Versandverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel dürfte vorerst ausgeträumt sein. Derzeit kämpft der Verband unter anderem gegen Preisnachlässe ausländischer Online-Apotheken auf dem deutschen Markt. Zudem steht mit dem E-Rezept der nächste mögliche Tiefschlag an. Schon heute wird auf die rückläufige Zahl von Apotheken verwiesen.

So sei die Zahl der Apotheken in Deutschland zum Ende des ersten Quartals 2020 laut Statistiken der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) erstmals unter 19.000 gerutscht. Es seien 18.987 Betriebsstätten registriert worden. Die Zahl der Apotheken sinke seit Jahren. 2017 war sie auf unter 20.000 und 2012 auf unter 21.000 gesunken. Mit dem E-Rezept droht neues Ungemach. Das sehen die Versandapotheken natürlich ganz anders.

Wichtige Meilensteine

Für DocMorris & Co wäre es der nächste Meilenstein, nachdem der Apotheker Jacques Waterval und der Informatiker Ralf Däinghaus im Jahr 2000 die niederländische Versandapotheke DocMorris gegründet hatten. Doch erst im Jahr 2003 hatte der Europäische Gerichtshof für Rechtssicherheit gesorgt und den grenzüberschreitende Arzneimittelversand für rechtmäßig erklärt. Das E-Rezept ist der nächste wichtige Meilenstein.

Neben dem E-Rezept für verschreibungspflichtige Arzneimittel sollen zukünftig auch alle weiteren veranlassten Leistungen wie etwa Heilmittel, Hilfsmittel oder häusliche Krankenpflege elektronisch verordnet werden können. Gut für Online-Versandapotheken, die bisher ohnehin auf den digitalen Weg gesetzt haben.

Neben DocMorris ist es hierzulande vor allem das niederländische Unternehmen Shop Apotheke Europe (WKN: A2AR94 / ISIN: NL0012044747), das von der Einführung des E-Rezepts profitieren sollte. Dank der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie lief es zuletzt ohnehin rund.

Neuer Trend

Immer mehr Menschen sparen sich den Gang in den stationären Handel. Ein Trend, der durch das Coronavirus verstärkt wurde. Dies gilt auch für Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel sowie Beauty- und Gesundheitsprodukte. Dies hat einen regelrechten Hype rund um die Aktie von Shop Apotheke Europe ausgelöst. Mitten in der Coronavirus-Krise kletterte das im Kleinwerteindex SDAX gelistete Papier auf ein neues Rekordhoch.

Shop Apotheke Europe hat nicht nur starke Zahlen zum ersten Quartal 2020 präsentiert, sondern auch die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Für den zunehmenden Optimismus hat eine Beschleunigung des Wachstums infolge des Coronavirus gesorgt.

Zwar nahmen Anleger zuletzt einige Gewinne mit, die Einführung des E-Rezepts könnte jedoch für neuen Schwung sorgen. Zudem brachten die Analysten bei Kepler Cheuvreux Übernahmespekulationen, insbesondere in Zusammenhang mit Amazon Pharmacy, ins Spiel.

FAZIT

Shop Apotheke Europe wird an der Börse als Profiteur der Coronavirus-Pandemie gehandelt. Die Euphorie drückte sich in einem steilen Kursanstieg aus. Die in vielen Ländern geltenden Kontaktbeschränkungen führen zu mehr Online-Bestellungen. Auch bei Produkten wie Arzneimitteln, bei denen die Beratung vor Ort als besonders wichtig gilt. Zudem kommt das E-Rezept auch in Deutschland, nachdem es in 13 europäischen Ländern bereits möglich ist, das Rezept auf elektronischem Weg einzulösen.

Anleger, die auf eine Kursrallye bei Shop Apotheke Europe setzen wollen, können mit einem entsprechenden Mini-Future Long (WKN: MC9FQR / ISIN: DE000MC9FQR1) sogar gehebelt profitieren.

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Bildquelle: Pressefoto Shop Apotheke Europe