Commerzbank: Der Höllenhund macht Druck

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Die Coronavirus-Krise hat auch auf die Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) mit voller Wucht durchgeschlagen, wie Verluste in dreistelliger Millionenhöhe belegen. Das gefällt dem Commerzbank-Finanzinvestor Cerberus ganz und gar nicht.

Die New Yorker Investment-Firma fordert in einem Brief an den Aufsichtsrat Deutschlands zweitgrößter Privatbank einen Kurswechsel: „Die prekäre Situation der Commerzbank erfordert jetzt schnelles und entschlossenes Handeln.“ Laut Cerberus sei es an der Zeit, neue Ideen und Energie einzubringen, damit das Institut in eine bessere Zukunft gehen könne.

Cerberus möchte zwei Sitze im Aufsichtsrat. Laut dem Finanzinvestor, der nach eigenen Angaben 5 Prozent an der Commerzbank hält, soll dies dabei helfen, die dringenden Änderungen bei der Strategie in Angriff zu nehmen.

Weitere Anleger könnten sich anschließen

Cerberus rechnet damit, dass sich weitere Anleger den Forderungen anschließen werden. Der Vorschlag des US-Konzerns könnte schon in der Aufsichtsratssitzung am nächsten Mittwoch thematisiert werden. Eine Stellungnahme von der Commerzbank zum Vorstoß von Cerberus gab es bislang noch nicht.

Welche Strategieänderungen sich Cerberus bei der Commerzbank wünscht, ist noch unklar. Das Kreditinstitut hatte im ersten Quartal einen Verlust von 295 Mio. Euro eingefahren. Dafür verantwortlich war maßgeblich die um das Vierfache gestiegene Risikovorsorge für faule Kredite. Der Vorstandsvorsitzende Martin Zielke hatte deshalb neue Einsparungen verkündet.

Kräftiger Stellenabbau

Es ist damit zu rechnen, dass das Filialnetz von aktuell rund 800 Geschäftsstellen auf 500 bis 600 gehören. Auch hatte die Bank bereits die Streichung von 4.300 Stellen bis zum Jahr 2023 bekanntgegeben.

An der Börse befindet sich die Commerzbank schon seit Jahren im Sinkflug. So brach der Aktienkurs zwischen 2007 und Mitte März 2020 um über 90 Prozent ein, wobei Mitte März ein Allzeittief bei 2,80 Euro markiert wurde.

200-Tage-Linie im Fokus

Seitdem konnten sich die Notierungen wieder bis in den Bereich der 4,50er-Marke nach oben arbeiten. Charttechnisch wird es damit jetzt spannend, denn bei 4,80 Euro verläuft die 200-Tage-Linie. Ein Ausbruch nach oben würde den Wechsel in den langfristigen Aufwärtstrend und damit ein neues Kaufsignal bedeuten. Die Aktie steht somit jetzt am Scheideweg.

Anleger, die von einem Comeback der Commerzbank-Aktie überzeugt sind, können mit einem Faktorzertifikat Long (WKN: MC71ST / ISIN: DE000MC71ST9) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: MF37JC / ISIN: DE000MF37JC8) die Gelegenheit, auf fallende Kurse der Commerzbank-Aktie zu setzen.

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