Lufthansa: Schlechte Neuigkeiten zur geplanten Milliardenrettung

(Bildquelle: Pressefoto Lufthansa)

Am Montagmorgen steht die Aktie der Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) unter kräftigem Verkaufsdruck. Zeitweise geht es für die Notierungen um rund 7 Prozent nach unten. Grund für den Absturz sind schlechte Nachrichten zur geplanten Rettung durch die Bundesregierung.

Die in Notlage geratene Kranich-Airline befürchtet, dass das milliardenschwere Rettungspaket der Bundesregierung wegen einer zu niedrigen Aktionärspräsenz auf der anstehenden Hauptversammlung scheitern könnte. In einem Brief vom Lufthansa-Vorstandsvorsitzenden Carsten Spohr an die Mitarbeiter heißt es, dass seit heute Nacht bekannt ist, dass die Lufthansa-Aktionäre weniger als 38 Prozent des Kapitals für diese Hauptversammlung angemeldet haben.

Laut Spohr steht damit fest, dass die notwendige Zweidrittelmehrheit damit nicht sicher erscheint. Die Aktionäre stimmen an diesem Donnerstag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über das neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket ab. Sollte die Aktionärspräsenz unter 50 Prozent liegen, wäre eine Zweidrittelmehrheit der Stimmrechte notwendig.

Thiele pocht auf Nachverhandlungen

Der Lufthansa-Großaktionär Heinz Hermann Thiele, der etwa 15 Prozent der Anteile hält, hatte die Einigung zwischen dem Bund und der Lufthansa kritisiert und auf Nachverhandlungen des Rettungsplans gepocht. Thiele ließ aber offen, ob er auf der Hauptversammlung dagegen stimmen würde.

Droht die Insolvenz?

Befürchtet wird jetzt, dass die Präsenz der Aktionäre auf der Hauptversammlung zu niedrig ausfallen wird und sich Thiele gegen den Rettungsplan stemmen wird. In diesem Fall wäre sogar die Insolvenz des DAX-Konzerns möglich. Möglich ist auch ein Schutzschirmverfahren, das beispielsweise die Airline Condor aktuell durchläuft.

Grounding soll verhindert werden

Im Mitarbeiterbrief schreibt der Vorstandschef, dass es für den Fall einer fehlenden Zustimmung für die Stabilisierungsmaßnahmen des Bundes bereits umfangreiche Vorbereitungen gibt, um unter anderem ein Grounding zu verhindern. „Auch würden wir die verbleibende Zeit bis zur Anmeldung einer Insolvenz nutzen, um mit der Bundesregierung Optionen zu besprechen.“

Nur für risikofreudige Anleger interessant

Wegen des möglichen Scheiterns des Rettungspaketes ist es aktuell noch vollkommen offen, wie es für die Aktie der Lufthansa weiter geht. Sollte die Rettung jedoch gelingen und sich wegen dem Start der Urlaubssaison die Geschäftslage des Konzerns wieder deutlich verbessern, eröffnet sich bei der Aktie deutliches Aufwärtspotenzial. Dieses ist aber begrenzt, da sich abzeichnet, dass der internationale Flugverkehr nicht das Vorkrisenniveau erreichen wird. Die Lufthansa-Aktie bleibt damit ein heißes Eisen. Nur risikofreudige Anleger sollten hier einen Einstieg mit kleinem Einsatz in Erwägung ziehen.

Wer der Ansicht ist, dass der Lufthansa-Aktie die Trendwende nach oben gelingt, kann mithilfe entsprechender Hebelprodukte auf der Long-Seite (WKN: MC9QL9 / ISIN: DE000MC9QL95) sogar überproportional von Kurssteigerungen profitieren.

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Bildquelle: Pressefoto Lufthansa