Bayer: Der Milliardenvergleich bringt Fantasie mit sich

(Bildquelle: Pressefoto Bayer AG)

Wie Bayer (WKN: BAY001 / ISIN: DE000BAY0017) am Mittwochabend mitteilte, hat sich der DAX-Konzern im Streit um den angeblich krebserregenden Unkrautvernichter Glyphosat in den USA mit einem Großteil der Kläger auf einen Vergleich geeinigt.

Doch dieser Vergleich kommt dem Chemie- und Pharmakonzern teuer zu stehen. So werden für den Vergleich und mögliche künftige Fälle bis zu 10,9 Mrd. US-Dollar fällig. Mit diesem Betrag seien etwa drei Viertel der insgesamt 125.000 eingereichten und drohenden Klagen vom Tisch.

Auch andere Altlasten aus der Monsanto-Übernahme wie die Klagen zum Unkrautvernichter Dicamba und zur Chemikalie PCB sollen mit Vergleichen beigelegt werden. „Der Roundup-Vergleich ist für Bayer der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt, um eine lange Periode der Unsicherheit zu einem Ende zu bringen“, erklärte Vorstandschef Werner Baumann.

Furchtbar viel Geld verloren

Baumann gab aber auch zu, dass Bayer unglücklicherweise „furchtbar viel Geld“ für ein Produkt zahle, das völlig im Einklang mit den regulatorischen Vorgaben stehe. Der Konzern hat die Vorwürfe gegen Glyphosat stets zurückgewiesen und darauf verwiesen, dass Zulassungsbehörden weltweit das Herbizid bei sachgemäßer Anwendung als sicher bewertet haben. Sogar die US-Umweltbehörde EPA gab Bayer dabei Recht und hatte Warnhinweise auf mögliche Krebsgefahren verboten.

Die Krebsforschungsagentur IARC stufte den Wirkstoff im Jahr 2015 jedoch als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Auf diese Bewertung beriefen sich die Kläger. Bayer will den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup von Monsanto nun weiter ohne Einschränkungen verkaufen.

Jahrelanger Prozessmarathon wird verhindert

Laut dem Vorstandschef Baumann hat sich Bayer für den Vergleich entschieden, um einen jahrelangen Prozessmarathon in den USA mit ungewissem Ausgang zu vermeiden.

Die laufenden Verfahren kosten das Unternehmen zwischen 8,8 und 9,6 Mrd. US-Dollar, für potenziell künftige Klagen sind 1,3 Mrd. US-Dollar veranschlagt. Der Vereinbarung für mögliche künftige Fälle muss noch ein US-Bezirksrichter zustimmen.

Aktie wieder im Aufwärtstrend

Auch an der Börse hellt sich die Lage bei Bayer weiter auf. Nachdem die Aktie im März auf ein 8-Jahres-Tief bei rund 45 Euro stürzte, folgte eine steile Aufholbewegung. Dabei konnte der Kurs Mitte Juni die 200-Tage-Linie (66 Euro) zurückerobern und damit in den langfristigen Aufwärtstrend zurückwechseln. Aktuell notiert Bayer wieder im Bereich der 70-Euro-Marke.

Gewinnpotenzial: +77 Prozent

Das nächste Kursziel ist das bisherige 2020er-Jahreshoch vom Februar bei 78,34 Euro. Ein Ausbruch nach oben würde ein starkes Kaufsignal bedeuten. In diesem Fall wäre die Bahn frei bis zum 2017er-Jahreshoch bei rund 124 Euro. Mittelfristig errechnet sich damit bei der Bayer-Aktie ein Gewinnpotenzial von 77 Prozent.

Wer optimistisch ist und auf steigende Kurse der Bayer-Aktie setzt und sogar überproportional von einem Kursanstieg profitieren möchte, schaut sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: MC9P61 / ISIN: DE000MC9P614) auf der Long-Seite an. Skeptiker haben Gelegenheit mit entsprechenden Short-Hebelprodukten (WKN: MF65QH / ISIN: DE000MF65QH3) auch auf fallende Kurse der Bayer-Aktie zu setzen.

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Bildquelle: Pressefoto Bayer AG