Deutsche Post meistert Coronavirus-Krise – und jetzt?

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Post AG / Oliver Lang

Die Aktie der Deutschen Post (WKN: 555200 / ISIN: DE0005552004) verzeichnete in den vergangenen Monaten einen steilen Höhenflug. Nachdem es im März zeitweise auf rund 19 Euro in die Tiefe ging, arbeiteten sich die Notierungen bis Anfang Juli wieder in den Bereich der 34-Euro-Marke nach oben.

Gewinn deutlich gesteigert

Dabei bestehen gute Chancen, dass sich die Kurs-Rallye weiter fortsetzt, denn der DAX-Konzern präsentierte starke Zahlen zum abgeschlossenen zweiten Quartal. Trotz der Coronavirus-Krise konnte der weltweit führende Logistikkonzern den Gewinn im zweiten Quartal 2020 deutlich steigern. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich gegenüber dem zweiten Quartal 2019 um 16 Prozent auf 890 Mio. Euro. Um Einmaleffekte bereinigt legte der operative Gewinn sogar um 25 Prozent zu.

Sonderbonus für die Mitarbeiter

Zur Anerkennung ihrer Leistungen in den vergangenen Monaten während der Coronavirus-Pandemie hat der Konzern entschieden, den Mitarbeitern weltweit einen einmaligen Sonderbonus in Höhe von 300 Euro zu zahlen. Diese Einmalzahlung soll in den kommenden Monaten ausgezahlt werden und richtet sich an alle Mitarbeiter in allen Ländern. Davon ausgenommen sind nur Führungskräfte. Die Sonderzahlungen belaufen sich auf insgesamt rund 200 Mio. Euro und sollen im dritten Quartal 2020 verbucht werden.

Zu Beginn des zweiten Quartals wurde das Geschäft noch durch die in Europa und in Nordamerika bestehenden Pandemie-Schutzmaßnahmen und einem zunächst stark rückläufigen Volumenaufkommen belastet. Doch die Deutsche Post hat eigenen Angaben zufolge Maßnahmen zur Anpassung an die pandemiebedingt veränderte Auslastung und zur Aufrechterhaltung der eigenen Flugkapazitäten getroffen.

Rückenwind durch den Online-Handel

Die Volumenentwicklung soll sich dann im Verlauf des zweiten Quartals langsam erholt haben. Außerdem hat das Unternehmen seit Ende März eine gute Entwicklung der vom Online-Handel getriebenen Sendungen verzeichnet. Das betraf sowohl das deutsche als auch das internationale Paketgeschäft.

EBIT soll in den nächsten Jahren weiter gesteigert werden

Für das Gesamtjahr rechnet die Deutsche Post mit einem EBIT zwischen 3,5 und 3,8 Mrd. Euro. Im Falle einer zügigen Erholung der Weltwirtschaft soll das EBIT bis zum Jahr 2022 auf über 5,3 Mrd. Euro ansteigen.

20 Prozent Gewinnpotenzial

An der Börse notiert die Deutsche Post (aktuell: 34,13 Euro) jetzt knapp unter dem Dezember-2019-Hoch bei 35 Euro. Gelingt der Ausbruch nach oben, würde das ein neues Kaufsignal bedeuten. Charttechnisch wäre der Weg dann frei bis zum Allzeithoch aus 2017 bei 41,36 Euro. Damit eröffnet sich hier ein mittelfristiges Gewinnpotenzial von rund 20 Prozent.

Auch die Analysten sind mehrheitlich positiv gestimmt. JPMorgan etwa nennt im Rahmen der “Overweight”-Einstufung ein Kursziel von 40,51 Euro. Jefferies (“Buy”) hob das Kursziel von 36 auf 38 Euro an. Die DZ Bank (“Kaufen”) erhöhte den fairen Wert von 38 auf 40 Euro. Die Deutsche Bank (“Buy”) dagegen bleibt bei einem Kursziel von 36 Euro. Zurückhaltend ist dagegen die Credit Suisse (“Neutral”) mit ihrem Kursziel von 32,03 Euro.

Anleger, die von der Stärke der DAX-Aktie Deutsche Post überzeugt sind, können mit einem Long Mini Future (WKN: VP3ZBF / ISIN: DE000VP3ZBF3) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Pessimisten haben dagegen mit passenden Short-Produkten die Möglichkeit, auf fallende Aktienkurse der Deutschen Post (WKN: VE4X2G / ISIN: DE000VE4X2G4) zu setzen.

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