Gold, Palladium, EUR/USD und die Märkte abseits der Börse

(Bildquelle: © Niels Thies / Deutsche Bundesbank)

Gold, Palladium & EUR/USD: Verrückte Woche auch an den Rohstoff- und Devisenmärkten.

Gold

Gold legte in den zurückliegenden knapp zwei Jahren an den Rohstoffbörsen ein sensationelles Comeback hin. Nachdem im August 2018 ein Zwischentief bei 1.169 US-Dollar je Feinunze markiert wurde, wechselten die Notierungen in den Höhenflug. Dabei legte der Kurs bis Anfang Juli dieses Jahres um über 50 Prozent zu und markierte zwischenzeitlich ein Achtjahreshoch bei 1.791 US-Dollar. Umgerechnet in Euro war das sogar der höchste Kursstand aller Zeiten. Einer der Gründe dafür, warum der Goldpreis im Rallye-Modus ist, besteht im Verhalten der weltweiten Notenbanken.

Die Währungshüter überboten sich in den vergangenen Monaten gegenseitig mit Notprogrammen, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise abzufedern und die Finanzmärkte zu stabilisieren. Das macht Gold als wertstabile Vermögensklasse für immer mehr Anleger attraktiv. Dabei sorgen derzeit vor allem mittel- bis langfristig orientierte Investoren für Kursauftrieb. Diese Anleger kaufen verstärkt Anteile an börsennotierten Gold-Fonds und -zertifikaten (ETFs und ETCs), welche die Wertentwicklung des Edelmetalls widerspiegeln. Das belegen die seit Monaten steigenden Bestände dieser Investmentvehikel.

Gold Mini Long
WKN CY66XQ
ISIN DE000CY66XQ0
Emissionstag 14. Juli 2017
Produkttyp Mini Long
Emittent Citigroup

EUR/USD

Nachdem der Euro gegenüber dem US-Dollar im März auf ein 35-Monats-Tief bei 1,06 US-Dollar gefallen war, folgte eine neue Aufhol-Rallye. Die europäische Gemeinschaftswährung legte dabei bis Anfang Juli zeitweise bis auf 1,13 US-Dollar zu. Ein wesentlicher Grund für die derzeitige Stärke des Euros liegt in der unterschiedlichen Entwicklung Europas und der USA in der Coronavirus-Krise. Während sich die Coronavirus-Lage in weiten Teilen Europas wieder entspannt und die Volkswirtschaften langsam wieder in den Normal-Modus zurückwechseln, stehen die Vereinigten Staaten noch weit davor, die Krise in den Griff zu bekommen.

Den jüngsten Zahlen der John-Hopkins-Universität zufolge wurden in den USA zuletzt fast täglich neue Höchststände bei den Neuinfektionen verzeichnet. Diese beliefen sich jüngst auf mehr als 60.000 pro Tag. Mitte Juni waren nur halb so viele Fälle gemeldet worden. Vor allem die US-Bundesstaaten, die ihre Schutzmaßnahmen vorschnell gelockert haben, sind betroffen. Dazu gehören insbesondere die südlichen Bundesstaaten. Deshalb haben mindestens 20 Bundesstaaten die phasenweise Wiedereröffnung der Wirtschaft gebremst, pausiert oder Lockerungen sogar zurückgenommen. Dementsprechend ist es derzeit vollkommen offen, wann die US-Wirtschaft wieder Tritt fassen kann. Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche dürfte den US-Dollar weiter belasten und den Euro stärken.

EUR/USD Unlimited Long
WKN PX257K
ISIN DE000PX257K0
Emissionstag 4. September 2019
Produkttyp Unlimited Long
Emittent BNP Paribas

Palladium

An den Rohstoffbörsen war Palladium der Highflyer der vergangenen Jahre. Zwischen Januar 2016 und Februar 2020 haben sich die Notierungen beinahe versechsfacht. Dabei kletterte der Kurs im Februar in der Spitze auf 2.790 US-Dollar je Feinunze. Das bedeutete den höchsten Kursstand aller Zeiten und gleichzeitig, dass Palladium zum mit Abstand wertvollsten Edelmetall der Welt aufgestiegen ist. Im Zuge des jüngsten Börsen-Crashs brachen die Notierungen im März kurzzeitig auf 1.510 US-Dollar ein, konnten sich aber bis Anfang Juli zeitweise wieder in den Bereich der 1.900er-Marke nach oben arbeiten.

Dass Palladium immer noch so weit unter dem vorangegangenen Allzeithoch notiert, liegt vor allem an der derzeitigen Schwäche der Automobilbranche, in der das Metall bei der Herstellung von Katalysatoren für Benzinfahrzeuge eingesetzt wird. Sobald die Weltwirtschaft jedoch wieder anzieht, sollte auch die Nachfrage nach Autos und damit auch nach Palladium wieder anziehen. Gut möglich ist deshalb, dass Palladium bis zum Jahresende wieder an die alten Rekordmarken anknüpfen kann. Ein neues Kaufsignal würde es hier geben, wenn der Sprung über die bei 1.980 US-Dollar verlaufende 200-Tage-Linie gelingt. Das nächste Kursziel wäre dann wieder das historische Hoch vom Februar bei 2.790 US-Dollar. Damit eröffnet sich hier bis Ende des laufenden Jahres ein Gewinnpotenzial von knapp 50 Prozent.

HVB Turbo Bull Open End auf Palladium
WKN HZ1X6L
ISIN DE000HZ1X6L2
Emissionstag 22. August 2019
Produkttyp Turbo Open End – Bull
Emittent HypoVereinsbank/UniCredit

 

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Bildquelle: © Niels Thies / Deutsche Bundesbank