Carnival: Gelingt dem Weltmarktführer jetzt das Comeback?

(Bildquelle: markteinblicke.de)

Der Kreuzfahrtkonzern Carnival Corporation (WKN: 120100 / ISIN: PA1436583006) wurde von der Coronavirus-Krise schwer getroffen, wie die endgültigen Zahlen zum abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal 2019/2020 (per 31. Mai) belegen, die am zurückliegenden Freitag veröffentlicht wurden. Wegen des zum Stillstand gekommenen Schiffsverkehrs brach der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 85 Prozent 740 Mio. US-Dollar ein. Analysten rechneten hier im Vorfeld mit Umsatzerlösen von im Schnitt nur 391 Mio. US-Dollar.

Erschreckend hohe Verluste

Unter dem Strich verzeichnete das größte Kreuzfahrtunternehmen der Welt einen Verlust von 4,4 Mrd. US-Dollar (-6,07 US-Dollar je Aktie). Im Vorjahreszeitraum stand hier noch ein Nettogewinn von 451 Mio. US-Dollar (+0,65 US-Dollar pro Aktie) zu Buche. Damit fielen die Verluste noch deutlich größer aus als von Analysten erwartet worden ist. Diese gingen hier von einem Verlust je Aktie von nur durchschnittlich 2,26 US-Dollar aus.

Hohe Abschreibungen

Das Ergebnis wurde vor allem durch hohe Abschreibungen auf Schiffe belastet, die seit den Reisebeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie nicht mehr in Betrieb sind. Die Kreuzfahrtschiffbranche brach weltweit zusammen, nachdem viele Kreuzfahrtschiffe, inklusive einiger aus der der Carnival’s Princess Cruises-Flotte, zu Brennpunkten des Coronavirus-Ausbruchs wurden.

Verkauf von Kreuzfahrtschiffen

Nachdem immer mehr Neuinfektionen vermeldet wurden, mussten Hunderte von Passagieren und Crew-Mitgliedern unter Quarantäne gestellt werden. Dies zwang den britisch-US-amerikanischen Konzern Carnival dazu, die Kapazitäten herunterzufahren. Im Juni hat Carnival bereits ein Kreuzfahrtschiff verkauft. Für fünf weitere Schiffe ist der Verkauf bereits vereinbart. Darüber hinaus gibt es vorläufige Vereinbarungen zum Verkauf von weiteren drei Schiffen. Alle diese Schiffe sollen die Flotte bereits innerhalb von 90 Tagen verlassen.

Neben dem Verkauf dieser neun Schiffe wurde bereits vor der Pandemie der Verkauf von vier weiteren Schiffen verkündet, sodass die Kapazität insgesamt um 13 Schiffe heruntergefahren wird. Das bedeutet eine Verringerung der Kapazität um fast neun Prozent verringert. Außerdem sollen die Investitionsausgaben in den nächsten 18 Monaten um über fünf Mrd. US-Dollar sinken.

Geschäftsbetrieb soll bald wieder anlaufen

Trotz der katastrophalen Geschäftszahlen beendete die Aktie von Carnival den Börsenhandel am vergangenen Freitag mit einem kräftigen Kursplus von über fünf Prozent. Am Montagvormittag startete die Aktie mit einem Kursgewinn von rund drei Prozent in den Börsenhandel (aktuell: 14,84 Euro).

Viele Anleger hoffen darauf, dass der Geschäftsbetrieb schon bald wieder anläuft. Die Aida-Mutter, die wegen der Pandemie monatelang keine Reisen anbieten konnte, will den Betrieb schrittweise wieder in Gang setzen. Geplant ist, dass drei Aida-Schiffe ab August wieder von Häfen aus Deutschland in See stechen. Aida ist damit die erste von insgesamt neun Carnival-Kreuzfahrtmarken, die den Betrieb wieder aufnehmen sollen. Zudem verbreitete Carnival Optimismus, wenn es um die Buchungen für 2021 geht.

Steile Kurstalfahrt

An der Börse ging es für die Aktie des britisch-US-amerikanischen Kreuzfahrtunternehmens in den ersten Monaten des laufenden Jahres steil bergab. Zwischen Januar und Anfang April setzte der Aktienkurs in der Spitze um rund 85 Prozent auf sieben Euro zurück.
Nach einer Kurserholung bis Anfang Juni auf 24 Euro folgte ein erneuter Rückschlag bis Mitte Juli in den Bereich der 15-Euro-Marke. Charttechnisch besteht die Gefahr im Falle eines weiteren Abverkaufs, dass das April-Tief bei sieben Euro noch einmal getestet wird.

Im Abwärtstrend

Sollte Carnival dagegen zügig wieder den Geschäftsbetrieb aufnehmen und die im S&P 500 gelistete Aktie wieder den Vorwärtsgang einlegen, stellt sich das nächste Kursziel auf das 3-Monats-Hoch vom 9. Juni bei 24 Euro. Darüber gilt es dann, die bei 29 Euro verlaufende 200-Tage-Linie zurückzuerobern, um neue Kaufsignale zu generieren.

Optimisten, die auf einen Turnaround der Carnival-Aktie setzen wollen, haben mit dem Long-Zertifikat (WKN: TT2NQF / ISIN: DE000TT2NQF9) die Chance, an steigenden Kursen zu partizipieren.

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