Das nächste traurige Kapitel im Wirecard-Skandal

Bildquelle: Pressefoto Wirecard

Im Wirecard-Bilanzskandal tun sich weiterhin neue Abgründe auf. Die „Financial Times“ hatte bereits darüber berichtet, dass die mutmaßlichen Luftbuchungen auflaufende Verluste im eigenen Kerngeschäft kaschieren sollten. Laut neuesten Meldungen soll der einstige Börsenstar bereits seit fünf Jahren defizitär gearbeitet haben.

Rote Zahlen seit 2015?

Die Staatsanwaltschaft München I hat nun drei Haftbefehle gegen frühere Führungskräfte gestellt, darunter erneut der langjährige Wirecard-Chef Markus Braun. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft vor Journalisten erklärte, gehe es dabei unter anderem um gewerbsmäßigen Bandenbetrug und Marktmanipulation in mehreren Fällen. Mit Verweis auf einen Kronzeugen und Unterlagen heißt es, dass die Beteiligten schon seit 2015 beschlossen hätten, die Bilanz durch Scheingeschäfte aufzublähen. Damit müssten die bisherigen Tatvorwürfe noch einmal „ganz erheblich“ erweitert werden.

Die neuesten Entwicklungen führten dazu, dass neben Braun zwei weitere ehemalige Manager, der frühere Finanzvorstand Burkhard Ley sowie der Head of Accounting Stephan Freiherr von Erffa, verhaftet wurden. Im Raum stehen seit längerem die Vorwürfe der Bilanzfälschung, des Betrugs, der Marktmanipulation und der Geldwäsche gegen die Verantwortlichen bei Wirecard (WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060).

Wirecard-Chart: Börse Stuttgart

FAZIT

Mit den jüngsten Entwicklungen wird der traurigen Geschichte rund um Wirecard ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Es wird nicht das letzte gewesen sein. Der deutsche Finanzplatz dürfte einen nachhaltigen Schaden davontragen. Besonders schlimm ist der Umstand, dass Wirecard bei Privatanlegern sehr beliebt war, was einmal mehr das Vertrauen der Deutschen Sparer in Aktien als Anlageform erschüttern dürfte.

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