Intel-Aktie im freien Fall: Das steckt dahinter

Bildquelle: Intel Corporation

Die Aktie von Intel (WKN: 855681 / ISIN: US4581401001) steht am Freitagmorgen unter starkem Verkaufsdruck. Der Kurs bricht zeitweise um über zehn Prozent ein und markiert trotz guter Zahlen zum abgeschlossenen zweiten Quartal ein Viermonatstief.

Starke Geschäftszahlen

Im zweiten Quartal 2020 (per 27. Juni) konnte der Chip-Hersteller den Umsatz im Vergleich zum Vorjahrjahreszeitraum um 20 Prozent auf 19,7 Mrd. US-Dollar steigern. Analysten rechneten nur mit einem Umsatz von im Schnitt 18,6 Mrd. US-Dollar.

Deutlicher Gewinnsprung

Unter dem Strich wurde im zweiten Quartal ein Nettogewinn von 5,1 Mrd. US-Dollar beziehungsweise 1,20 US-Dollar je Aktie eingefahren. Das bedeutete ein Plus von 21 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2019. Auch hier wurden die Prognosen der Analysten überboten. Diese rechneten mit einem Gewinn je Aktie von durchschnittlich 1,11 US-Dollar.

Ausbau der Rechenzentren

Befeuert wurden die Geschäftszahlen vom Ausbau der Rechenzentren in der Corona-Krise. Hier wurde der Umsatz um 43 Prozent auf 7,1 Mrd. US-Dollar gesteigert. Der Ausbau der Netzwerkkapazitäten wurde notwendig wegen der zunehmenden Verlagerung ins Homeoffice und der verstärkten Nutzung von Streaming-Diensten.

Kräftiges Umsatzplus in der Chip-Sparte

Außerdem wurden in den vergangenen Monaten mehr Notebooks für die Heimarbeit gekauft. Die Computer-Chip-Sparte konnte deshalb im zweiten Quartal ein Umsatzplus von sieben Prozent auf 9,5 Mrd. US-Dollar verzeichnen. Laut Intels Finanzchef lässt die Nachfrage nach Computer-Chips aber inzwischen wieder nach.

Neue Chip-Generation geht deutlich später an den Start

Der Grund, warum die Intel-Aktie am Freitagmorgen trotzdem einen überraschend starken Kurseinbruch verzeichnet, ist die Nachricht, dass die Einführung einer neuen Chip-Generation um weitere sechs Monate verschoben wurde. Intel-Chef Bob Swan zufolge sollen die Prozessoren mit Strukturbreiten von sieben Nanometern nun voraussichtlich Ende 2022 in erste Computer eingebaut werden können. Das ist ein Jahr später als ursprünglich geplant wurde.

Fehlerquoten zu hoch

Das Problem mit der Produktion der neuen Chips, die effizienter und stromsparender arbeiten, besteht darin, dass zu viele unbrauchbare Chips hergestellt werden. Gerade in der Chip-Fertigung sind niedrige Fehlerquoten von hoher Bedeutung, um profitabel zu wirtschaften. Laut Intel wurden die Ursachen des Problems inzwischen gefunden und sollen entsprechend gelöst werden.

So tief kann es für die Aktie jetzt noch nach unten gehen

Die Intel-Aktie (aktuell: 47,00 Euro) ist durch den Kurseinbruch vom Freitagmorgen unter die 200-Tage-Linie (53 Euro) gefallen und hat ein Viermonatstief markiert. Sollte sich die Konsolidierung fortsetzen, könnte noch einmal das März-Tief bei 39,40 Euro angesteuert werden.

Sollten die Notierungen dagegen wieder den Vorwärtsgang einlegen, gilt es, die 200-Tage-Linie (53 Euro) zurückzuerobern, um in den übergeordneten Aufwärtstrend zurückzuwechseln. Die nächsten Kursziele wären dann die Tops vom Mai und Februar bei 58,50 Euro und bei 62,58 Euro.

Wer optimistisch ist und auf einen Turnaround der Intel-Aktie setzt und sogar überproportional von einem Kursanstieg profitieren möchte, schaut sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: MF997C / ISIN: DE000MF997C3) an. Skeptiker haben Gelegenheit mit entsprechenden Hebelprodukten (WKN: MA0LDT / ISIN: DE000MA0LDT4) auf fallende Kurse der Intel-Aktie zu setzen.

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Bildquelle: Intel Corporation