Auch Corona kann Walt Disney nicht stoppen

(Bildquelle: Pixabay / HenningE)

Die Corona-Pandemie hat Walt Disney (WKN: 855686 / ISIN: US2546871060) im abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal 2019/2020 (per Ende Juni) einen kräftigen Verlust eingebrockt. Unter dem Strich wurde ein Minus von 4,5 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Im Vorjahreszeitraum stand hier noch ein Nettogewinn von 2,0 Mrd. US-Dollar zu Buche.

Die Umsatzerlöse brachen gegenüber dem dritten Geschäftsquartal 2018/2019 um 42 Prozent auf 11,8 Mrd. US-Dollar ein. Der Vorstandsvorsitzende Bob Chapek erklärte das schlechte Ergebnis mit den anhaltenden Herausforderungen, sprach aber auch vom „unglaublichen Erfolg“ des Streaming-Services Disney+.

Disney+ startet durch

Laut Chapek hatte der im vergangenen November gestartete Videodienst an diesem Montag bereits knapp 61 Millionen Abonnenten. Um diese Zahl noch weiter auszubauen, soll im September die im Kino immer wieder verschobene Neuauflage des Zeichentrick-Märchens „Mulan“ bei Disney+ gezeigt werden. Das Streaming des Filmes soll aber knapp 30 US-Dollar kosten.

Hoch defizitär

Das schnelle Wachstum des Streaming-Geschäfts zahlt sich bislang für Walt Disney noch nicht aus. Der Geschäftsbereich ist weiterhin hoch defizitär. Ob der US-Konzern zu einem echten Konkurrenten für den Streaming-Marktführer Netflix (WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061) aufsteigen wird, ist noch vollkommen offen.

Ausblick ungewiss

Durch die Corona-Pandemie besonders stark getroffen wurde Disneys Geschäft mit Vergnügungsparks, Ferienresorts und Kreuzfahrten. Die Erlöse brachen hier im Jahresvergleich um 85 Prozent ein, der Betriebsverlust lag bei knapp zwei Mrd. US-Dollar. Inzwischen sind Disneys Attraktionen größtenteils wieder geöffnet. Es gibt aber strenge Corona-Auflagen. Außerdem bleibt der Ausblick hier wegen der anhaltenden Krise und einem möglichen zweiten Lockdown ungewiss.

Starkes Kabelgeschäft

Auch die Filmsparte litt unter Produktionsstopps und der Zwangspause des Kinobetriebs. Die Erlöse verringerten sich um 55 Prozent, der Betriebsgewinn hielt sich mit einem 16-prozentigen Rückgang auf 668 Mio. US-Dollar aber noch halbwegs stabil. Besser sah es dagegen beim Kabelgeschäft aus. Der Gewinn stieg hier bei fast stabilen Umsätzen um 48 Prozent auf 3,2 Mrd. US-Dollar.

200-Tage-Linie im Fokus

An der Börse stürzte Walt Disney im März auf ein Fünfjahrestief bei rund 73 Euro. Seitdem konnte der Kurs der im Dow Jones notierten Aktie wieder bis auf knapp 103 Euro zulegen. Ein neues Kaufsignal würde es hier geben, wenn die Rückeroberung der 200-Tage-Linie (112 Euro) gelingt.

Kursgewinn: +16 Prozent jährlich

In diesem Fall würde sich das nächste Kursziel auf das Allzeithoch vom November 2019 bei 139 Euro stellen. Damit errechnet sich hier ein mittelfristiges Gewinnpotenzial von 35 Prozent. Die Aktie bleibt weiterhin aussichtsreich und hat sich langfristig bewährt. In den vergangenen zehn Jahren konnte der Aktienkurs im Schnitt um 16 Prozent jährlich zulegen.

Anleger, die auf eine Fortsetzung der Kletterpartie der Walt-Disney-Aktie setzten und sogar überproportional von steigenden Kursen des Dow-Jones-Wertes profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: MC7U0W / ISIN: DE000MC7U0W8) auf der Long-Seite an. Pessimisten haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: MC6LE0 / ISIN: DE000MC6LE01) die Gelegenheit, auf fallende Kurse der Walt-Disney-Aktie zu setzen.

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