Kursziel 4.000 Dollar: Amazons Strategie geht voll auf

Bildquelle: Pressefoto Amazon

Die großen US-Tech-Konzerne wie Apple, Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067), Facebook und die Google-Muttergesellschaft Alphabet sind so etwas wie die Rockstars der Börse. Fast im Alleingang schaffen sie es, die Märkte selbst in den von Corona geprägten unsicheren Zeiten nach oben zu ziehen.

Euphorische Marktreaktionen

Entsprechend galt auch im Zuge der laufenden US-Berichtssaison ihren jüngsten Geschäftszahlen eine besondere Aufmerksamkeit von Anlegerseite. Die hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. In einigen Fällen wurden die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten für Umsatz und Gewinn im Juni-Quartal 2020 regelrecht pulverisiert.

Apple verzeichnete sogar auf der Umsatzseite sein bestes Juni-Quartal in der Unternehmensgeschichte. Und dies wohlgemerkt in Zeiten von COVID-19. Für die starke Leistung hatten unter anderem eine starke Nachfrage nach iPads und MacBooks infolge des verstärkten Trends hin zu Home-Office während der Corona-Pandemie gesorgt. Die Marktreaktionen fielen euphorisch aus.

Steile Kursrallye

Die Apple-Aktie schoss auf neue Höchststände und erreichte fast die Marke von 450 US-Dollar. Der Marktwert des Konzerns mit dem Apfel im Logo legte auf knapp 1,9 Billionen US-Dollar zu. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Schallmauer von 2 Billionen US-Dollar beim Börsenwert geknackt wird. Die steile Kursrallye löste in der Apple-Chefetage auch etwas Panik aus. Schließlich könnten sich die teure Aktie nicht mehr sämtliche Privatanleger leisten. Also wird der nächste Aktiensplit fällig:

Mit Wirkung zum 31. August 2020 soll ein Split im Verhältnis 1 zu 4 durchgeführt werden. Bereits am 24. August werden Apple-Anteilseignern für jede Aktie zusätzlich drei Papiere in ihre Depots gebucht. Auf diese Weise soll die Apple-Aktie weiterhin für eine breite Masse von Anlegern attraktiv bleiben. Den letzten Split gab es 2014, im Verhältnis 1 zu 7. Der steile Kursanstieg der Apple-Aktie hat dem Management Recht gegeben. Bei Amazon dagegen scheint man ähnliche Sorgen vor einer optisch zu teuren Aktie jedoch nicht zu kennen.

Die nächste Schallmauer

Schon bei 1.000 US-Dollar für eine Amazon-Aktie fragten sich Marktteilnehmer, wann es denn zu einem Split kommen würde. Natürlich auch bei 1.500, 2.000 oder 2.500 US-Dollar. Inzwischen sind wir bei einem Aktienkurs von in der Spitze mehr als 3.300 US-Dollar angekommen. Anders als bei Apple gab es vonseiten von Amazon jedoch keine Ankündigung eines Splits.

Seine letzten Splits hatte der E-Commerce-Riese Ende der 1990er Jahre durchgeführt. Damals, in Zeiten der Dotcom-Blase, waren diese ohnehin wesentlich weiter verbreitet als heutzutage. Zumal es institutionellen Investoren egal ist, ob eine Aktie 10, 20, 100 oder 1.000 US-Dollar kostet. Sie orientieren sich ohnehin an den insgesamt investierten Millionen- oder Milliardensummen.

Das heißt jedoch nicht, dass Anleger mit der Amazon-Aktie schlecht fahren würden. Genauso wie im Fall von Apple, dessen Splits als richtiger Schritt angesehen werden können, hat Amazon seinerseits ohne Splits in den vergangenen rund 20 Jahren nichts falsch gemacht.

Amazon war nach Apple das zweite Unternehmen, das beim Börsenwert die Marke von 1 Billion US-Dollar knacken konnte. Und genauso wie Apple ist der Konzern auf bestem Wege, die Schallmauer von 2 Billionen US-Dollar zu knacken. Dazu beitragen sollte das anhaltend starke Unternehmenswachstum.

Im zweiten Quartal 2020 schossen die Umsätze im Vorjahresvergleich um 40 Prozent auf 88,9 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn wurde von 2,6 Mrd. US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf 5,2 Mrd. US-Dollar verdoppelt. Bereinigt um Einmaleffekte lag der Gewinn je Aktie bei 10,30 US-Dollar. Damit wurden die Markterwartungen deutlich geschlagen. Der Refinitiv-Konsens lag bei den Erlösen bei 81,56 Mrd. US-Dollar und beim EPS gerade einmal bei 1,46 US-Dollar.

Dank des durch Corona verstärkten Trends hin zu mehr E-Commerce und mehr Digitalisierung sowie der milliardenschweren Wachstumsinvestitionen und des Erfolgs des Cloud-Geschäfts sollte die Amazon-Aktie auch in Zukunft reichlich Potenzial bereithalten – mit oder ohne Aktiensplit.

Fazit

Amazon und Apple zeigen, dass viele Wege zum Ziel führen. In diesem Fall haben beide Tech-Riesen Anlegern in den vergangenen Jahren sehr viel Rendite eingebracht, obwohl Amazon weder Dividenden zahlt noch auf Aktiensplits gesetzt hat, während Apple nach 2014 nun schon den nächsten Split durchführt und seit Jahren zu den weltgrößten Dividendenzahlern gehört.

Im Fall von Amazon wird die Frage nach Aktiensplits auch weiterhin untergeordnet bleiben. Schließlich ist der Blick auf das hervorragende Unternehmenswachstum sowie die positiven Aussichten viel interessanter. Kurse im Bereich von 3.000 Euro bzw. 4.000 US-Dollar sind kein Ding der Unmöglichkeit. Zumal Corona im Fall von E-Commerce und der Digitalisierung viele für Amazon positive Trends verstärkt haben dürfte.

Anleger, die auf Kurszuwächse bei der Amazon-Aktie setzen, könnten sich den Long Mini Future (WKN: VP3KKY / ISIN: DE000VP3KKY7) auf den E-Commerce-Riesen anschauen.

Long Mini Future auf Amazon
WKN VP3KKY
ISIN DE000VP3KKY7
Emissionstag 5. Mai 2020
Produkttyp Mini Futures
Emittent Vontobel

 

Bildquelle: Pressefoto Amazon