Hoher Verlust bei BioNTech: Das steckt dahinter

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BioNTech (WKN: A2PSR2 / ISIN: US09075V1026) präsentierte am Dienstag die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal (per Ende Juni). Auf der einen Seite konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um satte 62 Prozent auf 42 Mio. Euro gesteigert werden. Auf der anderen Seite musste das Mainzer Biotech-Unternehmen aber einen hohen Verlust ausweisen.

Dieser lag im zweiten Quartal bei 88 Mio. Euro, nach einem Verlust von 50 Mio. Euro im zweiten Quartal 2019.

Impfstoff gegen den Coronavirus-Erreger

Für den Umsatzzuwachs waren vor allem die Erträge von BioNTechs Kooperationsvereinbarungen verantwortlich. So entwickelt der Konzern unter anderem zusammen mit Pfizer und Fosun Pharma unter dem Namen BNT162 einen Impfstoff gegen den Erreger der Coronavirus-Pandemie.

Lieferverträge abgeschlossen

Der Impfstoffkandidat befindet sich in den Vereinigten Staaten in der abschließenden Stufe der klinischen Studien. Fallen die klinischen Daten entsprechend positiv aus, soll im Oktober der Zulassungsantrag gestellt werden. Doch die ersten Lieferverträge hierzu wurden bereits mit den USA, Japan, Kanada und Großbritannien abgeschlossen.

Hohe Kosten für Forschung und Entwicklung

Dass unter dem Strich trotzdem ein so hoher Verlust verbucht werden musste, liegt an den hohen Kosten. So hat BioNTech für Forschung und Entwicklung im zweiten Quartal 95 Mio. Euro investiert. Im Vorjahreszeitraum lagen die Ausgaben hier bei 53 Mio. Euro.

„Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf einen Anstieg in der Mitarbeiterzahl und den damit verbundenen höheren Ausgaben für Löhne, Zusatzleistungen und Sozialversicherungskosten sowie auf einem Anstieg der Ausgaben für Dienstleistungen im Forschungsbereich, besonders in Bezug auf unser BNT162-Programm, zurückzuführen“, erklärte BioNTech. Demnach seien auch die Verwaltungskosten gestiegen.

Kapitalbedarf gedeckt

Basierend auf den gestiegenen Ausgaben bezüglich BNT162 passt BioNTech die Prognose für 2020 auf etwa 450 Mio. Euro bis 600 Mio. Euro an Nettofinanzmitteln für betriebliche Aktivitäten und Investitionen in Sachanlagen nach oben an. Der Konzern rechnet damit, dass die vorhandenen liquiden Mittel und der Nettoerlös aus dem öffentlichen Aktien-Zeichnungsangebot sowie die erwarteten Erlöse aus der im Juni 2020 angekündigten privaten Finanzierungsrunde es ermöglichen werden, die Kosten und den Kapitalbedarf für mindestens die nächsten 24 Monate zu decken.

Bilanz gestärkt

„Im zweiten Quartal haben wir bedeutende Fortschritte hin zu unserem Ziel gemacht, unsere Onkologieprogramme weiterzuentwickeln und einen möglichen COVID-19-Impfstoff so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen“, erklärte Ugur Sahin, Vorstandschef und Mitgründer von BioNTech. „Weiterhin konnten wir unsere Bilanz erheblich stärken, was uns die finanziellen Mittel an die Hand gibt, unsere breitgefächerte Pipeline neuartiger Immuntherapien für Krebs und Infektionskrankheiten weiter voranzutreiben“, so Sahin weiter.

Kräftiges Aktien-Gewinnpotenzial

Der Aktienkurs von BioNTech (aktuell: 61,49 Euro) hat sich seit dem Börsengang im Oktober 2019 beinahe verfünffacht. Die nächsten Kursziele sind hier das Juli-Hoch bei 93,99 Euro und das Allzeithoch vom März bei 102 Euro. Bis zur letzteren Marke eröffnet sich ein Gewinnpotenzial von 66 Prozent.

Anleger, die von der Stärke der BioNTech-Aktie überzeugt sind, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MA06YG / ISIN: DE000MA06YG4) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

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