EUR/USD, Silber und Rohöl: Was abseits der Aktienmärkte so los ist…

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EUR/USD

Der Euro legte im Vergleich zum US-Dollar in den vergangenen Monaten eine steile Kletterpartie hin. Seit dem Tief vom März bei knapp 1,07 US-Dollar legte die europäische Gemeinschaftswährung um rund elf Prozent auf zeitweise 1,19 US-Dollar zu. Grund für die derzeitige Stärke des Euro beziehungsweise die Schwäche des US-Dollar ist die anhaltende Unfähigkeit Amerikas, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Viele Konjunkturforscher rechnen deshalb damit, dass es in den USA noch deutlich länger dauern könnte als bisher erwartet, um zu alter wirtschaftlicher Stärke zurückzufinden. Im Gegensatz dazu ist es in vielen ehemaligen Corona-Hotspots in Europa gelungen, die wirtschaftliche Aktivität wieder ohne einen erneuten Anstieg der Infektionen aufzunehmen.

Der relative Erfolg Europas dürfte dazu beitragen, dass Konsumenten wieder verstärkt Geld ausgeben und Unternehmen investieren, was das Wirtschaftswachstum weiter vorantreiben sollte. Im Vergleich zu den USA hat Europa auch besser abgeschnitten beim Schutz von Arbeitsplätzen und Einkommen. Kurzarbeitsprogramme haben Millionen von Arbeitnehmern in ihren Jobs gehalten. Die Stärke des Euro im Vergleich zum US-Dollar dürfte deshalb vorerst anhalten. Das nächste Kursziel ist das 2018er-Jahreshoch bei 1,25 US-Dollar. Damit eröffnet sich für den Euro ein weiteres Aufholpotenzial von rund fünf Prozent.

EUR/USD Mini Long
WKN PX2FBN
ISIN DE000PX2FBN9
Emissionstag 2. August 2019
Produkttyp Mini Long
Emittent BNP Paribas

Silber

Silber war in den vergangenen Monaten der absolute Highflyer im Rohstoffbereich. Ausgehend vom März-Tief bei rund 12 US-Dollar je Feinunze legte der Kurs bis Mitte August um zeitweise fast 150 Prozent zu und markierte am 10. August ein Siebenjahreshoch bei 29,67 US-Dollar, woraufhin ein Rücksetzer bis zwischenzeitlich in den Bereich der 27-US-Dollar-Marke folgte. Die Chancen stehen gut, dass sich die jüngste Kurs-Rallye schon in Kürze fortsetzen dürfte. Denn viele Anleger setzen darauf, dass sich die Weltwirtschaft rasch von der Corona-Pandemie erholen und die Silber-Nachfrage entsprechend weiter anziehen wird.

Das Edelmetall ist nämlich auch ein wichtiges Industriemetall. So kommt mehr als die Hälfte der gesamten Nachfrage aus der Industrie, wie unter anderem aus den Sektoren Elektrotechnik, Computerchips und Medizintechnik. Neben der Industrie wird Silber auch bei den Investoren immer beliebter. Die in börsengehandelten Silber-Fonds (Exchange Trade Funds, kurz: ETFs) verwahrte Menge kletterte im August auf über 1,4 Milliarden Unzen, was einen neuen historischen Höchststand bedeutete. Einer der Gründe für den Run auf Silber dürfte auch sein, dass wegen der expansiven Geldpolitik der Notenbanken und den milliardenschweren Konjunkturpaketen mit einer anziehenden Geldentwertung gerechnet wird. Das macht Sachwerte wie Aktien und Edelmetalle wie Gold und Silber besonders attraktiv.

Long Mini Future auf Silber
WKN VP5NKW
ISIN DE000VP5NKW0
Emissionstag 3. Juli 2020
Produkttyp Mini Futures
Emittent Vontobel

Rohöl

Wie sich auch an der Entwicklung der Benzinpreise zeigt, haben sich die Rohölkurse in den vergangenen Monaten wieder deutlich erholt. Nachdem der Preis für Brent-Rohöl im April auf zeitweise 18,50 US-Dollar je Barrel (159 Liter) abgestürzt war, kletterten die Notierungen bis Mitte August in den Bereich der 45-US-Dollar-Marke. Bei WTI-Rohöl fiel die Kurs-Rallye noch wesentlich stärker aus. Seit dem April-Tief bei 6,65 US-Dollar je Barrel hat sich der Kurs bis Mitte August auf zeitweise rund 43 US-Dollar mehr als versechsfacht. Trotz der jüngsten Aufhol-Rallyes warnt die Internationale Energieagentur (IEA) vor einer dauerhaft gesunkenen Erdölnachfrage.

Die IEA rechnet für das laufende Jahr mit einer globalen Nachfrage von durchschnittlich 91,9 Mio. Barrel pro Tag. Laut dem entsprechenden August-Monatsbericht dürfte damit die Nachfrage um 8,1 Millionen Barrel pro Tag niedriger ausfallen als im Jahr 2019. Die Nachfrageprognose für 2021 wurde ebenfalls gesenkt. Die IEA-Experten kürzten ihre Schätzung für das nächste Jahr um 240.000 Barrel auf durchschnittlich 97,1 Millionen Barrel pro Tag. Die Prognosesenkung wird begründet mit der weiter hohen Zahl von Corona-Infektionen. Für weiter steigende Rohölpreise spricht dagegen, dass in den vergangenen Monaten immer mehr Staaten in den wirtschaftlichen Normal-Modus zurückgefunden haben. Die Weltwirtschaft könnte sich also überraschend schnell wieder erholen.

Brent Crude Future Mini Long
WKN KB3SMB
ISIN DE000KB3SMB3
Emissionstag 3. Juni 2020
Produkttyp Mini Future
Emittent Citigroup

 

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