Aareal Bank bleibt doch im MDAX: Warum es für den Immobilien-Finanzierer trotzdem weiter düster aussieht

Bildquelle: Pressefoto Aareal Bank

Auch die Deutsche Börse (WKN: 581005 / ISIN: DE0005810055) ist vor Fehlern nicht gefeit. Bei der Nachricht vom vergangenen Donnerstag, dass die Aareal Bank (WKN: 540811 / ISIN: DE0005408116) am 21. September 2020 nach der Regular-Exit-Regel aus dem MDAX ausscheiden wird, handelte es sich um eine Fehlmeldung.

Am Samstag kam von Seiten der Frankfurter Börse dann die Berichtigung. So bleibt die Aareal Bank doch weiterhin im MDAX. Stattdessen wird Rocket Internet (WKN: A12UKK / ISIN: DE000A12UKK6) aus dem Index der mittelgroßen börsennotierten Konzerne ausscheiden und in den SDAX aufgenommen. Wie bereits angekündigt bleibt der MDAX-Nachrücker Wacker Chemie (WKN: WCH888 / ISIN: DE000WCH8881).

Laut der Deutschen Börse sind andere Wechsel im MDAX und SDAX von dem Fehler nicht betroffen. Demnach ergeben sich auch im DAX und im TecDAX keine Änderungen.

Abstieg in den SDAX (vorerst) verhindert

Aktionäre der Aareal Bank, deren Fokus auf gewerblichen Kunden aus der Immobilienwirtschaft liegt, dürften über die Fehlermeldung der Deutschen Börse sehr erfreut sein. Ein Abstieg in den SDAX hätte nicht nur dem Prestige der Bank geschadet.

Auch für die Aktie hätten sich negative Auswirkungen aus einem Indexabstieg ergeben dürfen. Denn börsengehandelte MDAX-Fonds (ETFs) müssten dann die Aktien der Aareal Bank entsprechend aus ihren Portfolios nehmen, was die Aktie unter starken Verkaufsdruck setzen würde.

Heftiger Kurseinbruch

Der Grund, warum die Aareal Bank im MDAX überhaupt zum Wackelkandidaten wurde, ist die jüngste Aktienkursentwicklung. Im Zuge der Corona-Pandemie brach die Aktie zwischen Januar und März um über 60 Prozent auf in der Spitze 12,28 Euro ein.

Zwar konnte sich der Kurs bis Anfang September zeitweise wieder in den Bereich der 18-Euro-Marke nach oben arbeiten, doch die Tops vom Januar 2020 (31,90 Euro) und vom April 2018 (Allzeithoch bei 42,93 Euro) liegen nach wie vor in weiter Ferne.

Entsprechend der niedrigen Kurse ist auch der Börsenwert der Aareal Bank (aktuell: 1,1 Mrd. Euro) auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau und dieser gehört schließlich zu den ausschlaggebenden Kriterien für die Zugehörigkeit in einem Aktienindex.

Gewinneinbruch

Die Corona-Pandemie ist für Immobilien-Finanzierer wie die Aareal Bank eine große Belastung. Drohende Kreditausfälle bei Gewerbeimmobilien drücken auf die Geschäftszahlen. So brach der Gewinn im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 80 Prozent auf 16 Mio. Euro ein. Hohe Rückstellungen für ausfallgefährdete Darlehen sorgten für den scharfen Gewinnrückgang.

Der MDAX-Konzern muss insbesondere um Darlehen für Hotels und Einzelhandelsimmobilien fürchten. Diese Branchen wurden durch die Corona-Pandemie besonders stark getroffen. Die Geschäfte im Tourismus und bei den Geschäftsreisen sind massiv eingebrochen. Kaufhäuser und Modeketten gerieten wegen der wochenlangen Schließung der Läden ins Straucheln. Einige von ihnen schließen jetzt viele ihrer Geschäfte.

Aktie im Abwärtstrend

Deshalb hat die Aareal Bank auch ihre Prognose für das Gesamtjahr nach unten angepasst. Das Betriebsergebnis soll nur noch im mittleren bis oberen zweistelligen Millionenbereich liegen. Analysten hatten vor der Vorlage der Halbjahresergebnisse Mitte August im Schnitt noch auf 111Mio. Euro gehofft.

Die Aktie der Aareal Bank (aktuell: 18,37 Euro) notiert deutlich unter der 200-Tage-Linie (21,30 Euro) und damit im Abwärtstrend. Erst wenn die 200-Tage-Linie zurückerobert wird, würde sich die Lage hier wieder entspannen. Vorerst zeigen die Trendpfeile aber klar nach unten.

Anleger, die von einem Comeback der Aktie der Aareal Bank überzeugt sind, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MA1JX4 / ISIN: DE000MA1JX43) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Wer dagegen bei der MDAX-Aktie auf fallende Kurse setzen will, hat mit entsprechenden Short-Produkten die Möglichkeit dazu (WKN: MA109E / ISIN: DE000MA109E6).

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Bildquelle: Pressefoto Aareal Bank