Daimler – Transformation in der Krise

Bildquelle: Pressefoto Daimler

Corona-Krise, Klimawandel und E-Mobilität – Daimler hat in letzter Zeit viele strukturelle Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Bisher hat sich der Aktienkurs des Konzerns aus dem Corona-Tief im März wieder erholen können. Von alten Höchstständen ist die Daimler-Aktie aktuell jedoch weit entfernt. Allerdings strukturiert der Stuttgarter Konzern seit geraumer Zeit um und erhofft sich, gestärkt aus den Themenkomplexen hervorzugehen.

Daimler vor neuen Herausforderungen

Nach einem Jahrzehnt als Deutschlands Wachstumsmotor, scheint die Automobilindustrie erstmals wieder vor größeren Personalanpassungen zu stehen. Bei Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) droht laut Unternehmensangaben ein Stellenabbau von bis zu 30.000 Personen. Bei den momentanen Themenkomplexen, die CEO Ola Källenius zu bewältigen hat, erscheint dies auch nicht sonderlich verwunderlich. So seien die globalen Lieferketten durch die Corona Pandemie zuerst von einem Angebotsschock getroffen worden. Nun sei die Branche mit einem Nachfrageschock konfrontiert, von der sie sich nur langsam wieder erholt, heißt es in einer Branchenstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). Im Ergebnis erzielte der Stuttgarter Konzern im ersten Halbjahr 2020 schließlich 18% weniger Umsatz als im Vergleichszeitraum 2019.

Corona wirkt verstärkend

Doch auch schon vor Auftreten der Corona Pandemie, habe Daimler mit der Transformation des Unternehmens begonnen. Das von der Politik gesetzte Ziel, Emissionen zu verringern, sowie der Trend hin zu Elektroautos, erfordere nicht nur Investitionen in neue Technologien, sondern auch eine Anpassung der kompletten Prozesskette des Autobauers. Im Produktportfolio hat es schon erste Veränderungen gegeben. So setzt Källenius laut Handelsblatt in Zukunft, ähnlich wie andere Luxusmarken auch, mehr auf Klasse statt Masse. Aus diesem Grund wurde bereits die Kompakt- und Kleinmarktmodelle zusammengestrichen. Ein Blick auf die Kaufpreise der Modelle scheint diesen Eindruck ebenfalls zu bestätigen. Auch der erste Ausflug in die vollelektronische Automobilwelt hat der Konzern schon gewagt. Gemessen an der Zahl der Neuzulassen scheint Daimler mit dem Modell EQC den Markt allerding bisher nicht überzeugt zu haben.

S-Klasse bleibt Verbrenner

An alte Erfolge anknüpfen möchten die Stuttgarter mit der neuen S-Klasse. Für das neue Modell wird auch das ebenfalls neue Werk „Factory 56“ in Betrieb genommen werden. Mit dem Werk will Daimler neue Maßstäbe für die Automobilproduktion setzen. Die Produktion soll Dank Vernetzung, Digitalisierung und Datenaustausch in Echtzeit effizienter werden. Modellseitig setzt Daimler bei der neuen S-Klasse weiter auf den Verbrennungsmotor. Sollte das Modell den Nerv der Kunden treffen, könnte Daimler mit der S-Klasse als profitabelste Baureihe dem Konzern auf Jahressicht in die schwarzen Zahlen verhelfen. Allein 2019 machte der Anteil der S-Klasse 13,6% vom Konzern-Ebit aus.

Strategie mit klarem Fokus auf Elektro

Für zukünftige Modelle hat das Unternehmen allerdings andere Ziele. Die noch vom ehemaligen Daimler Chef Dieter Zetsche beschlossene Strategie richtet sich auf die vier Zukunftsfelder Vernetzung, autonomes Fahren, Sharing-Angebote und Elektromobilität. Källenius entscheidet allerdings, wie viel in die einzelnen Bereiche investiert und vorangetrieben wird. Der Kern der Strategie ist weiterhin für eine klimafreundliche Mobilität der Fokus auf Elektro, ergänzt werden bei Nutzfahrzeugen wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Stromer. Damit sei der Weg zu einer komplett CO2-neutralen Flotte gesetzt…

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