Europäische Autoabsatzzahlen brechen weiter ein – Doch es gibt auch Hoffnung, vor allem bei diesem deutschen Autobauer

Bildquelle: Pressefoto BMW AG

Die ohnehin schon gebeutelte Branche der Automobilhersteller und Zulieferer wurde durch die Corona-Pandemie nochmals heftig zurückgeschlagen, wie die neuesten Daten des europäischen Herstellerverbandes ACEA belegen, die am Donnerstag bekanntgegeben worden sind.

Im Zeitraum zwischen Januar und August 2020 wurden demnach mit 6,1 Millionen um 32 Prozent weniger Pkw verkauft als im Vorjahreszeitraum. Im abgeschlossenen August hat sich der Rückgang der Neuzulassungen europaweit auf rund 19 Prozent beschleunigt, nach knapp sechs Prozent im Juli.

Spanien besonders heftig getroffen

Am stärksten litt der Automobilmarkt in den ersten acht Monaten 2020 in Spanien, wo ein Absatzeinbruch von 41 Prozent verzeichnet wurde. In Italien lag das Minus bei 39 Prozent, in Frankreich bei 32 Prozent und im wichtigsten Automarkt Deutschland wurde ein Rückgang von 29 Prozent verbucht.

Rückgänge bei fast allen großen Autoherstellern

Im August haben laut dem ACEA bis auf BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) und die koreanische, zum Hyundai (WKN: 885166 / ISIN: USY384721251)-Konzern gehörende Marke Kia alle großen Hersteller Rückgänge verzeichnet. So verkaufte beispielsweise der Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039)-Konzern im August 24 Prozent weniger Fahrzeuge als im August des Vorjahres. Die PSA-Gruppe mit den Marken Peugeot, Citroen und Opel kam auf ein Minus von 21 Prozent.

Erholung im Sommer

Im Schnitt fiel der Einbruch im Sommer aber deutlich geringer aus als in den Monaten zuvor. So waren im Mai die Zulassungszahlen im Jahresvergleich noch um über die Hälfte abgesackt, nachdem der europäische Automarkt im Zuge der sich zuspitzenden Corona-Pandemie im April quasi zusammengebrochen war.

Eine Branche in der Krise

Auch wenn der Sommer 2020 nach den Lockerungen in vielen EU-Ländern und der Wiedereröffnung der Autohäuser nach dem Lockdown Anzeichen eine Erholung zeigt, bleibt die Lage für die Autoindustrie angespannt. Bereits vor der Corona-Krise sorgte der Dieselabgasskandal für großen Druck auf die Branche. Hinzu kamen die sich verändernde Mobilitätmit wachsendem Car-Sharing und steigenden Radverkäufen. Außerdem muss der Sektor einen extremen Wancel bewältigen, weg vom Verbrennungsmotor hin zum Elektroauto.

Jeder vierte Arbeitsplatz gefährdet

Eine Analyse des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen besagt, dass deutschen Autobauern und Zuliefern bis 2030 jeder vierte Arbeitsplatz verloren gehen könnte. Ein Grund ist gerade der Wandel zur Elektromobilität, wegen dem weniger Arbeiter gebraucht werden.

Die Corona-Krise hat der Branche einen weiteren heftigen Rückschlag verpasst, den viele Autobauer und Zulieferer vielleicht nicht überleben werden. Experten zufolge dürfte es bis zu zehn Jahre dauern, bis die Branche wieder das Vor-Krisen-Niveau erreicht haben wird.

Turnaround-Kandidat BMW

Doch auf der anderen Seite könnte auch so mancher Autokonzern möglicherweise gestärkt aus der Krise hervorgehen. Ein möglicher Turnaround-Kandidat könnte dabei BMW sein. Wie die neuesten Zahlen des europäischen Herstellerverbandes ACEA zeigen, konnte sich von den großen deutschen Autoherstellern nur der Münchener DAX-Konzern dem anhaltenden Abwärtstrend der vergangenen Monate entziehen. Der Premiumhersteller verzeichnete sowohl im Juli (+18 Prozent) als auch im August (+7 Prozent) Zuwächse bei den Fahrzeugverkäufen.

BMW-Aktie wieder im Aufwärtstrend

Auch an der Börse hat sich die Lage für BMW in den zurückliegenden Monaten sichtlich aufgehellt. Nachdem die DAX-Aktie im März auf ein Neunjahrestief bei rund 37 Euro abgestürzt war, folgte eine steile Aufhol-Rallye. Dabei kletterten die Notierungen Ende August über die 200-Tage-Linie (60 Euro) und wechselten damit in den Aufwärtstrend.

Deutliches Gewinnpotenzial

Bis Mitte September setzte sich der Anstieg dann bis zeitweise in den Bereich der 64-Euro-Marke fort. Das nächste Kursziel ist hier das Dezember-2019-Hoch bei 77 Euro. Damit eröffnet sich hier ein Gewinnpotenzial von rund 20 Prozent.

Anleger, die von einer Fortsetzung der Aufhol-Rallye der BMW-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long Mini Future (WKN: VP3XNC / ISIN: DE000VP3XNC0) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: VA2WVM / ISIN: DE000VA2WVM3) die Gelegenheit, auf fallende Kurse der BMW-Aktie zu setzen.

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Bildquelle: Pressefoto BMW AG