Deutsche Bank: Neue Geldwäsche-Vorwürfe und neue Übernahmespekulationen

Bildquelle: Pixabay / klausdie

Für die Deutsche Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) geht es am Montagvormittag mal wieder kräftig nach unten. Für den aktuellen Kurseinbruch beim DAX-Konzern und anderer Großbanken sorgen Medienberichte über Datenlecks bei der weltweiten Bekämpfung von Geldwäsche.

Die neuen Vorwürfe

Hintergrund ist ein Bericht eines globalen Recherche-Netwerks unter Führung von „BuzzFeed“. Am Sonntag berichteten die Medien über Dokumente aus einem Daten-Leak des US-Finanzministeriums. Demnach sollen Banken aus aller Welt über Jahre hinweg trotz strenger Vorgaben und Anzeichen für Geldwäsche Geschäfte mit hochriskanten Kunden abgewickelt haben. Die entsprechenden Vorgänge seien sehr zögerlich und zum Teil mit jahrelanger Verspätung erst gemeldet worden.

Sicherheitssysteme sollen versagt haben

Laut „Süddeutsche Zeitung“, die sich ebenfalls an der Recherche beteiligt hat, haben Geldwäscher die globale Infrastruktur der Deutschen Bank den „FinCEN-Files“ zufolge über einen längeren Zeitraum und in größerem Umfang als bisher angenommen genutzt. In Deutschlands führender Privatbank hätten Sicherheitssysteme versagt. Demnach trage auch Vorstandschef Christian Sewing eine Mitverantwortung, da er damals Leiter der Konzernrevision gewesen sei.

Deutsche Bank bestreitet Vorwürfe

Die Deutsche Bank bestritt die Vorwürfe des Berichts. „Andeutungen, dass er für die späte Aufdeckung des Spiegelgeschäfts verantwortlich sei, sind konstruiert und falsch“, teilte das Institut mit. „Als globaler Leiter der Konzernrevision war er 2014 weder direkt noch indirekt an der Prüfung unseres russischen Aktienhandels beteiligt.“

Laut der Deutschen Bank sind die vom Recherche-Netzwerk genannten Themen soweit sie die Deutsche Bank betreffen den Aufsichtsbehörden bekannt und werden untersucht. „Wo nötig und angemessen, haben wir Konsequenzen gezogen. Die Bank hat massiv in die Verbesserung der Kontrollen investiert, und wir konzentrieren uns mit Nachdruck darauf, unseren Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen nachzukommen.“

Mögliches Übernahmeziel der UBS

Die neuen Anschuldigungen unter anderem gegen die Deutsche Bank sorgen bei der Aktie am Montagvormittag für einen Kursrutsch von zeitweise über fünf Prozent. Da hilft es auch nicht, dass die Deutsche Bank jetzt als mögliches Übernahmeziel der UBS (WKN: A12DFH / ISIN: CH0244767585) gehandelt wird. Wie die Schweizer „Sonntagszeitung“ berichtete, will die Schweizer Großbank den Konsolidierungsprozess in der Branche offenbar aktiv vorantreiben. Demnach schaut sich das Geldhaus aktuell gezielt nach ähnlich aufgestellten Banken um, die in Konkurrenz zur UBS stünden, ihr Geschäft zeitgleich aber ergänzen würden. In diesem Zusammenhang soll unter anderem die Deutsche Bank ins Visier der Schweizer geraten sein.

Neues Verkaufssignal

Häufig sorgen Übernahmespekulationen bei den Zielunternehmen für Kursauftrieb. Doch nicht so am Montag bei der Deutschen Bank, bei der die neuesten Geldwäscheberichte offenbar schwerer wiegen. Mit dem aktuellen Kursrücksetzer ist die DAX-Aktie (aktuell: 7,22 Euro) unter die 200-Tage-Linie (7,50 Euro) gefallen und ist damit wieder in den Abwärtstrend gewechselt.

So geht es für die Deutsche-Bank-Aktie jetzt weiter

Sollte sich die Konsolidierung noch ausweiten, liegen die nächsten Korrekturziele bei 5,39 Euro (April-Tief) und bei 4,45 Euro (Allzeittief vom März). Sollte die 200-Tage-Linie dagegen zurückerobert werden, würde sich neues Aufholpotenzial bis zu den Hochs vom Juni (9,20 Euro) und vom Februar (10,37 Euro) eröffnen. Die nächsten Tage dürften entscheiden, wie es für die Deutsche-Bank-Aktie weitergeht.

Anleger, die von der Schwäche der Deutschen-Bank-Aktie überzeugt sind, können mit einem Short-Zertifikat (WKN: KB2SJ4 / ISIN: DE000KB2SJ41) gehebelt von Kursverlusten profitieren. Wer dagegen bei der Deutschen Bank auf steigende Kurse setzen möchte, kann das Long-Zertifikat (WKN: KB1B2Y / ISIN: DE000KB1B2Y5) dazu nutzen.

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