Commerzbank: Sorgt der neue Chef für die Trendwende zum Besseren?

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Bei der Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) ist eine wichtige Personalentscheidung gefallen: Am Samstagabend gab die Großbank per Ad-hoc-Meldung bekannt, dass der Aufsichtsrat der Commerzbank einstimmig “Deutsch-Banker” Manfred Knof zum Nachfolger von Martin Zielke in der Funktion des Vorstandsvorsitzenden bestellt hat. Die Entscheidung soll dabei noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsbehörden stehen.

Hans-Jörg Vetter, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Commerzbank, erklärte: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, für die neue Besetzung des Commerzbank Vorstandsvorsitzes Manfred Knof zu gewinnen. Manfred Knof ist ein erfahrener und umsetzungsstarker Topmanager, der sich in unterschiedlichsten Aufgaben in der Finanzdienstleistungsindustrie bewiesen hat. Vor allem mit Blick auf die jetzt anstehenden Aufgaben in der Bank bringt er die notwendigen fachlichen und menschlichen Führungsqualitäten mit.“

Deutliches Zeichen

Manfred Knof soll die Commerzbank zurück in die Erfolgsspur führen. Die einstimmige Entscheidung des Aufsichtsrats vom Samstag kann dabei als deutliches Zeichen gewertet werden. Statt die Nachfolge von Zielke intern zu regeln, soll ein externer Kandidat für frischen Wind bei der Commerzbank sorgen.

Knorr, der derzeitige Leiter des Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008), gilt als Spezialist für schwierige Aufgaben und als harter, durchsetzungsstarker Sanierer. Knorr hat bei der Deutschen Bank erst vor wenigen Tagen gezeigt, dass er beim Umbau des Konzerns noch rigoroser durchgreifen will als geplant. So sollen möglichst schnell noch einmal 100 der 500 heimischen Filialen geschlossen werden. Bereits zu Beginn des von Vorstandschef Christian Sewing vorgestellten Sparprogramms für die Deutsche Bank soll Knof von sich aus seine internen Vorgaben weiter angehoben haben.

Radikale Einschnitte

Das zeigt, dass sich der Commerzbank-Aufsichtsrat für einen Macher entschieden hat, der nicht zögert, radikale Einschnitte vorzunehmen und der als externe Besetzung auf keine internen Seilschaften Rücksicht nehmen muss. Das dürfte ein entscheidender Grund sein, weshalb man sich für einen Kandidaten von außen entschieden hat statt der zuletzt immer wieder genannten Vorstände aus dem eigenen Haus.

Knorr steht jetzt vor einer Herkules-Aufgabe. Von 1.000 Filialen der Commerzbank könnten gerade einmal 200 übrigbleiben. Von den zuletzt knapp 40.000 Vollzeitstellen soll bis zu einem Viertel gestrichen werden. Laut dem Aufsichtsratschef Vetter gibt es in Sachen Effizienz und Profitabilität bei der Commerzbank noch Luft nach oben. Ihm zufolge gibt es noch viele althergebrachte Strukturen, die den heutigen Anforderungen und der Größe der Bank nicht mehr angemessen sind. Genau dies zu ändern, dürfte die Aufgabe des neuen Commerzbank-Chefs werden.

Die Aktie der Commerzbank reagierte am Montagvormittag mit einem deutlichen Kurssprung auf die bekanntgegebene Personalie. Zwischenzeitlich legten die Notierungen um rund fünf Prozent zu (aktuell: 4,20 Euro).

Hier liegen die nächsten Kursziele

Im Fokus steht hier die 200-Tage-Linie (4,50 Euro). Ein Ausbruch nach oben würde ein neues Kaufsignal bedeuten. Wird als Nächstes auch noch das Juli-Top bei 4,86 Euro überwunden, ist der Weg frei bis zum bisherigen Jahreshoch vom Februar bei 6,83 Euro. Mittelfristig eröffnet sich damit ein weiteres Gewinnpotenzial von über 60 Prozent.

Anleger, die von einem Comeback der Commerzbank-Aktie überzeugt sind, können mit einem Mini Future Long (WKN: MC9N21 / ISIN: DE000MC9N213) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: MC6T07 / ISIN: DE000MC6T075) die Gelegenheit, auf fallende Kurse der Commerzbank-Aktie zu setzen.

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