Neue Hiobsbotschaft für Bayer

(Bildquelle: Pressefoto Bayer AG)

Nachdem sich die Aktie von Bayer (WKN: BAY001 / ISIN: DE000BAY0017) zwischen Mitte März und Mitte Juni kräftig erholen konnte und viele Anleger auf eine nachhaltige Trendwende nach oben hofften, gingen die Notierungen wieder in den Sinkflug über. Dieser beschleunigte sich seit Donnerstag dieser Woche noch einmal, nachdem Bayer seine Aktionäre mit einer neuen Hiobsbotschaft geschockt hatte.

Weiteres Sparprogramm

Wegen der trüben Geschäftsaussichten für das Agrargeschäft hatte der DAX-Konzern am Mittwochabend ein weiteres Sparprogramm angekündigt. Das Pharma- und Agrarchemie-Unternehmen will über das laufende Sparprogramm hinaus Kosten in Milliardenhöhe einsparen und schließt dabei einen zusätzlichen Stellenabbau nicht aus. Möglicher Stellenabbau

Laut Bayer sollen von 2024 an zusätzlich über 1,5 Mrd. Euro pro Jahr an Kosten eingespart werden. Die neuen Sparmaßnahmen könnten „auch zu einem möglichen weiteren Arbeitsplatzabbau führen“. Konkretere Angaben machte Bayer nicht. Die Planungen befinden sich Bayer zufolge noch in einem frühen Stadium. Allerdings bekräftigte das Unternehmen den zugesagten Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland bis Ende des Jahres 2025.

Bei Bayer läuft bereits ein Stellenabbau. Dieser sieht vor, dass bis Ende 2021 weltweit 12.000 Stellen abgebaut werden, davon 4.500 in Deutschland. Laut den Leverkusenern ist dieses Programm inzwischen weit fortgeschritten. Ab 2022 sollen pro Jahr 2,6 Mrd. Euro eingespart werden. Zu dieser Summe sollen die zusätzlichen Einsparungen ab 2024 hinzukommen, die Bayer unter anderem mit den Auswirkungen der Corona-Krise rechtfertigte.

Konzernumbau

Laut Bayer-Chef Werner Baumann ist das eingesparte Geld für weitere Investitionen in Innovation und profitable Wachstumschancen sowie zum Schuldenabbau vorgesehen. Die zusätzlichen Maßnahmen seien notwendig, um den Umbau des Konzerns zu beschleunigen.

Bayer steht nach wie vor unter hohem Druck. Durch die Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto im Jahr 2018 hatte sich der Konzern neben Schulden auch zahlreiche juristische Probleme um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat eingebrockt.

Weiterhin wird an milliardenschweren Vergleichen gearbeitet, um die zahlreichen Klagen beizulegen. Außerdem schwächelt in der Corona-Krise das Agrochemie-Geschäft, das durch die Monsanto-Übernahme gestärkt werden sollte.

Aktie im freien Fall

Mit den verkündeten schwachen Geschäftsaussichten und dem neuen Sparprogramm hat Bayer seine Aktionäre wieder einmal vor den Kopf gestoßen, wie sich an dem jüngsten Einbruch des Aktienkurses zeigt. So ging die Aktie am Donnerstag mit einem kräftigen Minus von 13 Prozent aus dem Handel. Auch am Freitag steht die Aktie weiter unter Druck und verzeichnet am Vormittag ein weiteres Minus von zeitweise rund zwei Prozent (aktuell: 45,53 Euro).

Neues Verkaufssignal liegt in der Luft

Damit notiert die Aktie jetzt nur noch knapp über dem Achtjahrestief vom März dieses Jahres bei 44,86 Euro. Sollte diese Unterstützung unterschritten werden, würde dies ein neues starkes Verkaufssignal bedeuten. Das nächste Korrekturziel wäre dann die runde 40er-Marke.

Sollte die Aktie dagegen wieder den Vorwärtsgang einschlagen, gilt es, die 200-Tage-Linie (62,60 Euro) zurückzuerobern, um in den übergeordneten Aufwärtstrend zu wechseln. Bis hierhin wäre aber ein Anstieg von über 37 Prozent nötig, weshalb die Trendpfeile für die Bayer-Aktie in den kommenden Wochen weiterhin nach unten zeigen dürften. Bayer ist damit aktuell ein klarer Verkaufs- beziehungsweise Short-Kandidat.

Wer pessimistisch ist und auf fallende Kurse der Bayer-Aktie setzt und sogar überproportional von Kursverlusten profitieren möchte, schaut sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: KB65JZ / ISIN: DE000KB65JZ3) auf der Short-Seite an. Optimisten haben dagegen Gelegenheit, mit entsprechenden Long-Hebelprodukten (WKN: KB0NU0 / ISIN: DE000KB0NU01) auch auf steigende Kurse der Bayer-Aktie zu setzen.

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Bildquelle: Pressefoto Bayer AG